Heaven is a place full of Dreams

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Tag für Tag der selbe Stress. Tag für Tag die selben Leute. Tag für Tag die selben blassen trüben Farben in meiner Welt.

Ich bin kein Fan von Posesie oder sonstigem dieser Art dennoch drifte ich in den Momenten in den ich alleine bin in Tiefgründige Gedanken ab.

Damals war ich nicht oft alleine. Ich wurde immer von einem Engel begleitet. Einem Engel dessen Flügel seit beginn zerbrochen waren und ich es nichtmal wahrgenommen habe. Ich habe die Flügel nicht beachtet. Vielleicht auch nicht Wertgeschätzt. Ich weiß es nicht.

Sie waren Schwarz. Ein tiefes Schwarz in dem man sich verliert wenn man zu lange drauf geschaut hat. Die kleinen Federn waren klar zu erkennen jedoch sahen sie  zerbrechlich aus. Der dominante Schwarzton des Tattoos schmiegte sich geschmeidig an die blasse Haut am Rücken der Person die es trug. Es waren keinesfalls Flügel mit denen man fliegen konnte. Ganz im Gegenteil. Sie halfen der Person dabei auf dem Boden zu bleiben. Auf der Erde. Sie halfen ihm in schlechten Zeiten am Leben zu bleiben.

Anders als seine Flügel waren seine Haare schon fast so Weiß wie Schnee. Er hatte wirklich das Aussehen eines Engels. Auch trotz seinen unzähligen Piercings an den Ohren konnte man meinen er käme vom Himmel.

Aber wer weiß schon wie es da zu sich geht

Neben seiner überaus blassen Haut stachen seine rosa fast roten Lippen sehr heraus was jedem der ihn sah sofort dazu verführte diese wenigstens zu berühren. Er selbst hätte das nie zugelassen. Er war kein Mensch der Berührungen genoss oder gar mochte.

Auch wenn seine Art sich zu bewegen durchaus sehr sanft aussah, wie er mit seinen Händen durch meine Haare strich oder einfach seinen Stift auf dem Papier gleiten ließ und mit seinen schmalen sogar etwas femininen Fingern den Stift umfasste.

Er hat immer Bleistifte benutzt. Etwas anderes kam für ihn gar nicht infrage. Er war sich zu unsicher einen Stift zu benutzen dessen Produkt man nicht wieder löschen konnte.

Durch seinen Bleistift konnte ich damals viel lernen.
Der Stift war oftmals zerkratzt an den Seiten und die Miene war mehrmals gebrochen was wohl daran lag dass er schon öfters seinen Weg auf den Boden gefunden haben muss so wie jegliches zusammengeknülltes Papier in dem Zimmer.

Ich durfte nur selten dieses Zimmer betreten. Es sei mein zu meinem eigenen Schutz gewesen meinte der Blondhaarige damals und ging auch nicht weiter darauf  ein.

Ich hätte wissen müssen wie es ihm geht.

Der immer kalt werdende Kaffee auf dem Tisch in diesem Zimmer war schon Möbelstück geworden und wurde nicht weggeräumt. Nicht von mir und auch nicht von ihm. Durch diesen Becher mit Kaffee konnte man meinen die Zeit wäre stehen geblieben in diesem Raum.

Die Müllbehälter in der Ecke des Zimmers waren überfüllt mit meist beschriebenem Papier dennoch habe ich mich nie getraut mir die Blätter genauer anzugucken in der Angst dad mich etwas herzzerbrechenes erwarten könnte.

Sogar bei seiner täglichen Erschöpfung am Abend habe ich nicht realisieren können wie zerstört er war. Ich sah ihn kaum und trotzdem war ich nie alleine. Er kümmerte sich durchaus gut um mich wenn es die Zeit erlaubte.

Auch damals schon hatte ich einen anstrengenden Job und war viel Unterwegs. Aber im Gegensatz zu ihm habe ich sozialen Kontakt zu jeglichen Menschen gehabt.

Er hatte sich immer geweigert in die Öffentlichkeit zu gehen weshalb auch sein Zimmer selbst Tagsüber dunkel war und keinen einzigen noch so schönen Sonnenstrahl durchließ.

Man könnte meinen wir waren die kompletten Gegenteile voneinander. In der Tat waren wir das aber das machte uns so besonders.

Unsere Beziehung bestand nie aus Dates oder sonstigem Pärchen kram auch wenn ich Teilweise Bedürfnisse dafür hatte. Er jedoch hatte nie die Zeit für jegliche Beschäftigung außer am Abend. Doch am Abend hatte er keine Kraft.

Egal wie lange und wie oft ich über die Zeit mit ihm nachdenke. Ich werde nicht schlau aus der Zeit.

Dank meiner freien Zeit im Moment beschließe ich zum See zu gehen an dem ich immer mit ihm rede.
Egal wie fern er seit genau 4 Jahren ist. Ich fühle mich an diesem Ort so nah zu ihm wie noch nie. Selbst nicht als er noch am leben war.

In dem Spiegelbild des Sees sehe ich ihn ab und zu. Er lächelt. Er ist glücklich. Diese Emotion hat er damals nicht gekannt. Diesen Gesichtszug konnte ich so gut wie nie bei ihm wahrnehmen. Aber genau deshalb beruhigt es mich jedesmal hier her zu kommen. Weil sein jetziges lächeln mich in ruhe schlafen lässt auch wenn ich nun alleine Schlafen muss. Auch wenn ich alleine Essen muss und wenn ich alleine Abends auf dem Sofa an ihm denken muss.

Je später es wird und je dunkler es wird desto mehr habe ich den Drang ihn nochmal so sehen zu können wie damals. Ich kämpfe immer mehr mit dem Gedanken ihm zu folgen je länger ich in das Pechschwarze Wasser des durchaus ruhigen Sees.
schaue.

Es ist nicht selten dass ich mit ihm spreche. Dennoch habe ich nie eine Antwort erhalten. Ob sich das ändern wird? Heute an dem Tag als er sich vor 4 Jahren das Leben hier nahm?

"Yoongi?..wie sieht es aus? Welche Farbe hat 'Heaven'?"

"Finde es selbst heraus Jungkook"

Ich springe.
Ich springe ins Tiefschwarze Wasser..und tauchte nie wieder auf

Heaven || Yoonkook OneshotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt