Man stelle sich eine Welt vor, wo sich Klone nicht mehr Klone nennen, sondern Hybride. Hybride, die hauptsächlich das Aussehen eines Menschen haben, doch wenn man genauer hinschaut, sieht man Ohren, Augen und Krallen von Tieren. Diese Hybride werden häufig zur Arbeit genutzt, als Nutztiere gehalten und auch behandelt, wie richtige Tiere. Daher ist es nicht ungewöhnlich, diese Kreaturen auch auf Sklavenmärkten zu sehen. Doch verrichten sie dort keine Arbeiten, sondern sind selbst die Ware.
Denn in genau solch einer Welt fand ich mich in meinem Traum wieder. Rufende Händler, welche ihre Ware zu Tiefpreisen anboten und Rasseln der Ketten, welche die Sklaven gezwungenermaßen trugen. Mütter, welche ihren Kindern die Augen zuhielten, vor den Grausamkeiten, die sich auf dem Markt abspielten. Geräusche, von Peitschenhieben, die auf die Hybriden niederregneten und die darauffolgenden, qualvollen Schmerzensschreien. Man konnte sich förmlich die blutigen Striemen auf ihren Rücken vorstellen, so grausam war die Geräuschszenerie. Mein Blick blieb an einem Mädchen hängen. Ihre blutbeschmierten Hände waren schmutzig von dem Dreck der Straße, auf welcher sie gerade noch hockte. Eine Träne rann ihre geschundene Wange hinunter, nur um danach von ihrem Kinn hinunter zu tropfen. Sie hinterließ einen dunklen Fleck auf dem Boden. Schockiert von ihrem Äußeren taumelte ich einige Schritte auf das kleine Wesen zu. Vorsichtig, um sie nicht zu verängstigen, streckte ich meine Hand nach ihr aus. Doch sie reagierte nicht. Es war, als wäre ich für sie nicht existent, nicht anwesend.
Ein großgewachsener Mann stürmte um eine Ecke, sein Gesicht wutverzerrt. Suchend blickte er sich um, bis sein Blick auf etwas verharrte. Nämlich dem Mädchen, welches sich mittlerweile zu einem kleinem Bündel zusammen gerollt hatte und vor sich hin wimmerte. Der Mann stürmte schon fast mit einer solchen Aggressivität, dass es vermutlich sogar einer Naturkatastrophe gleich kam, auf dieses kleine, verletzliche Wesen zu. Erst jetzt fielen mir ihre grauen, katzenähnlichen Ohren auf. Sie hatte ebenfalls einen matten grauen Katzenschwanz, welcher sich in diesem Moment immer fester um ihren schmalen Körper legte. Sie war dünn, keine Frage, und ihr zittern verdeutlichte dies nur noch mehr. An einem dünnen, einschneidendem Halsband, welches mir erst jetzt ins Auge stach, schliff er sie hinter sich her, hinaus aus meinem Sichtfeld. Noch zu schockiert von diesem Ereignis schaffte ich es nicht hinter den beiden herzulaufen, geschweige denn etwas zu sagen. Ich starrte einfach nur auf diesen dunklen Fleck am Boden, dessen Anblick bis heute in mein Gehirn gebrannt war und dort auch nie wieder weggehen würde.
Meine Sicht verschwamm und die Szene änderte sich. Der Boden wurde weicher und die Umgebung heller. Ich fand mich auf einer Art Acker wieder. Man konnte bis zum Horizont sehen, wo gerade erst die Sonne aufging und die Umgebung in einen Goldton tauchte. Schon so früh am Morgen konnte man die ersten Arbeiter auf den Feldern sehen. Sie schufteten hart und man konnte den Schweiß schon bis zu mir riechen. Eine Person, welche teuer aussehende Kleidung trug, lief ein Feld auf und ab, den Blick fest auf den Acker gerichtet. Ich sah noch mehr solcher Männer und sie alle trugen Waffen bei sich. Ein weiterer Mann führte noch mehr Arbeiter zum Feld, sie alle waren in Ketten gelegt und trugen die schweren Geräte, mit welchen sie die Erde des Ackers aufweichten. Einer von ihnen brach unter der Last eines Gerätes zusammen und wurde mit großen Augen angeschaut. Eine Peitsche war zu hören und ein unterdrückter Schrei, ein Wimmern war die Folge. Einer der Männer mit Waffen schrie auf ihn ein, zog ihn hoch und schubste ihn weiter. Ein weiteres Mal verschwamm meine Sicht, doch ich wachte nicht wie vorhin woanders auf, sondern wieder am selben Ort auf dem Acker. Die Sonne stand bereits im Zenit und knallte auf mich und die Arbeiter hinunter. Es war unglaublich heiß und man konnte die krebsrote Haut der Arbeiter von der Hitze und dem Schweiß leuchten sehen. Währenddessen standen die, vorhin noch patrouillierenden, Wachen unter einem runtergekühlten Zelt und beobachteten die Sklaven grinsend, ihre Schusswaffen die ganze Zeit über im Anschlag. Weiter hinten auf dem Feld ertönten entsetzte Schreie und eine Rauchsäule schlängelte sich zum Himmel hoch. Offenkundig war ein Feuer ausgebrochen und die darauffolgende Panik konnte man nicht mehr unterbinden. Hybride rannten in alle Richtungen vom Feuer weg, nur um von einem der Wachen eingefangen zu werden. Ich sah auch das kleine Mädchen vom Markt wieder, welches nun zwar nicht gesünder aussah aber weniger Verletzungen hatte als in der Stadt. Der Mann der, so schien es, der Leiter des Ackers ist, sah sich wütend um und suchte wahrscheinlich den Schuldigen für das Feuer. Das ebengenannte Feuer breitete sich immer weiter aus und wie aus dem nichts wurden von den Hybriden Wassereimer herbeigeschafft um die Flammen zu löschen. Die Kleine vom Markt aber wurde, mit einigen anderen Hybriden, zur Seite gezogen und wurde zum Luft fächern verordnet. Allen lief der Schweiß die Stirn hinab und die Sklaven waren mit Ruß und Staub bedeckt, welcher in schlammigen Striemen die Körper hinablief und zu Boden tropfte. Das Feuer wurde wieder kleiner und die Hybride und Menschen konnten aufatmen. Die Wachen jagten die Sklaven wieder auf das Feld. Das kleine Mädchen und die Anderen die fächern mussten wurde der Fächer abgenommen um auch wieder auf das Feld zu gehen. Den Sklaven hinterherrennend richteten die Wachen ihre Waffen auf die Hybride und feuerten ein paar Warnschüsse, in die Richtung der Sklaven ab. Die Warnschüsse verfehlten ihr Ziel nur um einige Zentimeter und die Hybride fingen an ihre Schritte zu beschleubigen. Auf dem Feld, an den Geräten stehend, sahen die anderen Sklaven in die Richtung der Schüsse und weiteten ihre Augen leicht als sie sahen, dass auf andere ihrer Art Schüsse abgegeben wurden. Dennoch wirkten sie erleichtert, dass keiner von ihnen ernsthaft verletzt war. Wieder an ihren Plätzen angekommen wurden sie dazu angewiesen direkt weiter zu arbeiten und sich nicht darum zu scheren was kurz zuvor passiert war. Erneut wurde meine Sicht unklar und eine neue Szenerie erschien. Diesmal ein kleiner Raum, wo ein wenig Heu auf dem Boden verteilt war und der wohl als Schlafplatz für Tiere oder ähnliches diente. Kaum hatte ich dies gedacht kamen auch schon Menschen, oder sollte ich sagen Hybride, herein oder wurden von Wachen in den Raum hinein geschubst. An der Größe der Gruppe und des Raumes konnte man sehen, dass eindeutig zu wenig Platz für so viele Hybride frei war. Wieder stach mir das Mädchen von vorhin ins Auge, welches als eine der Letzten den Raum betrat. Sie seufzte, offensichtlich war sie den wenigen Platz schon gewohnt, und rollte sich wie am Marktplatz in einen kleinen Ball zusammen. So taten es einige aus der Gruppe, andere legten sich dann in den dadurch entstandenen Platz und füllten so den gesamten Raum. Es war erschreckend, so viele Sklaven in so einem kleinen Raum, zusammengepresst wie in einer Sardinendose und so verrenkt, dass es kein Wunder war, das sie so viele Schrammen und kleine Wunden hatten. Mitten in die Ruhe hinein platzten ein paar Wachen, welche Peitschen dabeihatten und sich vier oder fünf Sklaven mitnahmen. Die Sklaven wehrten sich nicht auf dem Weg aus dem Raum und ich wurde wie bei einem Strudel mit hinausgezogen. Kaum draußen liefen die Wachen schon in den nächsten Raum und mir viel auf, dass der größere zwei junge Männer, die anderen aber jeweils einen älteren Mann über die Schulter trugen. In dem Raum stand eine Bank und an den Wänden hing eine Peitsche. Der erste, älteste Mann wurde auf die Bank gelegt und mit einem scharfen Zischen der Peitsche knallte die Waffe auf den Rücken des Mannes, welcher vor Schmerzen aufschrie. Seine Schreie halten im Raum wieder, nicht viele Schläge später sackte er zusammen und kurz darauf war schon der nächste an der Reihe. Nach einer Weile war jeder der Männer durch die grausame Behandlung erledigt, wurden mit blutigen Striemen auf dem Rücken hinaus aus dem Raum auf den Flur gebracht und die Schreie der Qual hörten auf. Die vier Männer wurden vom Flur aus zurück in den Raum mit den anderen Hybriden gebracht und auch ich fand mich dort nach einer kurzen Dunkelheit dort wieder. Jedoch schien es schon wieder hell zu werden und die Sklaven wurden geweckt. War es schon so spät? Hatten die Männer wirklich so lange gelitten, dass es schon wieder hell wurde? Und ich hatte es nicht mal gemerkt. Die anderen Sklaven standen auf und wurden, mit mir wieder im Sog, nach draußen gebracht. Dieses Mal jedoch in eine andere Richtung als es zum Feld gehen würde. Es ging zu einem riesigen Haus, eher einer Villa, wo wohl eine wichtige Person lebte, wie man an den Wachen an dem großen Tor und dahinter sehen konnte. Alle von ihnen hatten ihre Waffen im Anschlag und waren immer darauf vorbereitet, falls unerwünschte Eindringlinge in die Villa kamen. Auch die Sklaven wurden mit Habichtsaugen beobachtet als sie durch das Tor liefen. Wir betraten das Gebäude und traten in das aus Marmor errichtete Foyer, welches an der Decke einen riesigen, diamantenbesetzten Kronenleuchter trug. Einige der jüngeren Hybride, darunter auch das Mädchen vom Markt, sahen sich mit geweiteten Augen um. So viel Prunk und Reichtum sahen sie wohl zum ersten Mal. Mir ging es ähnlich, so viel Protz und in anderen Gebäuden nicht weit entfernt lagen auf einem Viertel des Raumes viel zu viele Hybride. Schubsend und drängend wurden die Sklaven in kleinere Gruppen aufgeteilt und von verschiedenen Wachen in unterschiedliche Richtungen geführt.
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Catears - Dystopie
FantasyHallöle, dies ist eine Geschichte, welche eine Freundin( @Rosenblatt2305 )und ich in der Schule schreiben mussten. Das Thema war 'Schreibt eine Utopie' und wir haben uns für eine Schreckenswelt, auch Dystopie genannt, entschieden. In dieser Geschich...