Njomza: Könnten Sie sich bitte wiederholen? Ich habe Ohrenprobleme.
Sie nickte und wiederholte sich. Sie gab mir eine Aufgabe, die ich vorne an der Wandtafel lösen musste. Da ich den Lösungweg konnte hatte ich keine Probleme damit vorne zu gehen. Ich nahm ihr die Kreide entgegen und fing an die Aufgabe zu lösen. Nach dem lächelte sie mich an und ich ging zurück zu meinem Platz. Sie lernten Themen, die ich schon konnte. Ich hatte keine Lust mehr auf Schule also meldete ich mich.
Lehrerin : Ja Njomza?
Die ganze Klasse drehte sich um bis auf ein paar und guckten mich an. Soll ich wirklich abhauen?
Njomza: Ehmm darf ich kurz auf die Toilette?
Sie nickte mir lächelnd zu und die Klasse drehte sich wieder nach vorne. Ich packte schnell meine Sachen zusammen, wobei ich fragende blicke abbekam.
Lehrerin: Wozu brauchst du denn die ganze Tasche?
Njomza: Ehm ich hab da wichtige Sachen drin.
Lügen kann ich schon mal. Jetzt nur noch schnell abhauen.
Sie nickte selbstverständlich und ich machte mich schnell aus dem Staub. Ich schloss die Tür hinter mir zu und atmete erleichtert aus.
Njomza: Zum Glück weg
Auf dem Schulhof rief ich schnell meine Freundin an, die mittlerweile schon 19 ist und ihr Abi letztes Jahr absolviert hatte.
Njomza: Ehj Ble kommst du?
Ble: Bei Hood?
Njomza: Genau dort
Ble: Wir sehen uns in 20 Minuten
Ich hebte ab und steckte mein Handy in die Hosentasche. Ich erschrack mich als ich plötzlich die Stimme meiner Lehrerin hörte. Ich drehte mich um und sah sie und den Rest der Klasse beim Fenster.
Lehrerin: Njomza komm auf der Stelle wieder ins Klassenzimmer!
Ich guckte panisch um mich rum und rannte dann zur Hood. Als ich dort ankam war ich aus der Puste. Ob sie mich verfolgt hat? Scheisse man wenn mein Vater, das mitbekommt dann bin ich ausgeliefert. Soll ich zurück gehen? Nein dann seh ich aus wie ein Opfer. Ich setzte mich auf ein Fels und wartete auf Ble. Na ja eigentlich heisst sie Bleara aber ich nenne sie ganz kurz und knapp Ble. Ich sah sie von weitem und winkte ihr zu. Ich umarmte sie und sie erzählte mir mal wieder was von ihrem Freund. Langsam habe ich diese Lästerein über ihren Freund satt. Aber na ja er ist wirklich ein Arschloch.
Ble: Wie war der erste Schultag?
Njo: Na jaaa...
Ble: Warte mal!
Ble unterbrach mich und guckte auf die Uhr. Dann guckte sie mich an und gab mir einen leichten Schlag auf dem Hinterkopf.
Njo: Auuuuu was sollte das?
Ble: Du solltest jetzt eigentlich noch in die Schule sein! Was machst du hier?!
Njo: Man!!! Da ist es mega langweilig! Sie lernen den Stoff vom letzten Jahr!
Ble klatschte sich auf die Stirn und schloss ihre Augen. Das machte sie immer wenn man ihr irgendetwas erzählt was kein Sinn macht.
Ble: Du Dummkopf! Sie repetieren den Stoff und lernen ihn nicht!!
Ich guckte sie fragend an. Als ob ich jetzt umsonst abgehauen bin. Boa ich werde so ein Ärger von meinen Eltern bekommen. Ich muss mir irgendetwas einfallen lassen.
Njo: Scheisse ich bin am Arsch. Boa wenn mein Vater, das erfährt...
Ble: Mach dir keine Sorgen! Sag einfach du hast starke Kopfschmerzen bekommen und musstest ganz schnell in die Apotheke.
Zum Glück hat Ble immer so gute Ausreden! Ich umarmte sie und gab ihr ein Kuss auf die Wange.
Ble: Okej jetzt musst du aber wirklich zurück gehen!
Njo: Nein bist du dumm? Weisst du wie peinlich, das ist?! Ich gehe morgen, versprochen.
Ble: Ich will nur das Beste für dich Njo! Würde es für dich etwas ausmachen wenn ich morgen vorbeischaue?
Njo: Wo vorbeischauen? In die Klasse? Ne ne ne dann denken die ich hätte eine Babysitterin.
Ble: Nein du Dumme, sondern auf dem Hof.
Njo: Achso ja kannste.
Sie guckte auf die Uhr und stand dann auf.
Ble: So ich muss jetzt aber gehen!
Njo: Zur Arbeit?
Ble: Jap genau
Njo: Kann ich mitkommen?
Ble: Was willst du da machen?
Njo: Fragen für ein Nebenjob?
Sie überlegte und nickte. Wir liefen zu ihr Auto und fuhren dann in die Stadt. Sie arbeitet für eine kurze Zeit in einem Restaurant, weil sie nichts gefunden hat. Sie will eigentlich studieren. Sie parkierte und wir stiegen aus.
Ble: So da hinten ist der Chef! Ich drück dir die Daumen!
Ich nickte ihr lächelnd zu und lief zum Chef. Der Chef war ein pummeliger, kleiner, netter Mann. Ich redete mit ihm und ich bekam den Job. Jeden Samstag, Freitag Abend und Sonntag muss ich hier arbeiten kommen. Ich hab kein Wochenende aber das lohnt sich! Dann kann ich endlich wieder zurück nach Albanien. Nicht nur ich, sondern auch meine Eltern.
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Favela
FanfictionEin Mädchen lebt in einem Favela, auch als armes Viertel bekannt. Ihre Familie und die sie sind vor 8 Jahren aus Albanien geflohen, da es dort nicht mehr sicher für sie war. Nach dem sie ihre Papiere bekommen haben, zwingten ihre Eltern sie in die S...