You've been hit by, you've been struck by a smooth criminal. Die vertrauten wie verhassten Klänge von Michael Jacksons Klassiker ertönen und kündigen einen Anruf auf Jongins Wegwerfhandy an. » Nein. « Kyungsoo hat die Stirn in Falten gelegt und schüttelt mit dem Kopf, doch Jongin bleibt trotzdem nichts anderes übrig als dranzugehen.
» Ja? «, meldet er sich mit beeindruckend klarer Stimme. Er ist furchtlos. Darf sich keine Schwäche anmerken lassen. Gebannt halten sie beide die Ohren an den Hörer.
» Wir brauchen dich, Kai «, ertönt die samtig tiefe Stimme seines Bosses - ein Mann, dem Jongin nie in seinem Leben begegnet ist - dann nur noch Tuten. Er hat aufgelegt. Wie er es jedes Mal tut.Kyungsoo seufzt und legt Daumen und Zeigefinger an seine Schläfen, sieht Jongin fast vorwurfsvoll an, als der den Blick zu ihm wendet. » Nicht schon wieder. «
Jongin kann nur mit den Schultern zucken. » Was soll ich machen? « Die Frage ist rhetorisch. Kyungsoo weiß selbst, dass er es nicht ändern kann, also schluckt er und nickt, lässt Jongin aufstehen und ins Ankleidezimmer gehen.Kurz darauf kehrt er in einem seiner zahlreichen maßgeschneiderten Anzüge zurück. Kyungsoo greift nach dem Revers seines Jacketts und hält Jongin fest; als würde das etwas daran ändern, dass er gehen muss.
Jongin hebt die rechte Hand zur linken und Kyungsoo verzieht das Gesicht. » Behalt ihn. «
» Nein «, widerspricht Jongin und zieht den Ehering von seinem Ringfinger. Er führt ihn für einen Moment an seine Lippen und legt ihn dann in Kyungsoos Hand, schließt seine Finger zu einer Faust um ihn herum. » Ich will nicht, dass irgendwelche Wichser ihn kriegen. « Angenommen Jongin scheitert. Kyungsoo will es sich nicht vorstellen.» Komm zu mir zurück, hörst du? « Kyungsoos Stimme ist nicht mehr als ein brüchiges Flüstern. Er sollte sich nach vier Ehejahren langsam daran gewöhnt haben, aber Fakt ist, dass er das nie wird.
Jongin küsst ihn, statt einer Antwort. Er macht ungern Versprechungen, die er nicht auch sicher halten kann. Dann verlässt er die Wohnung und tritt hinaus in die kalten, orange beleuchteten Straßen von Manhattan.✕
Kyungsoo wollte wachbleiben und auf Jongin warten, was normalerweise keine gute Idee ist, weil er sich in seinen Sorgen verrennt und das lange Aufbleiben ihn nur noch tiefer in den Wahnsinn treibt; aber heute ist es okay, denn er ist trotzdem im Sitzen auf dem Sofa eingenickt.
Jongin hat nicht wirklich vorgehabt, ihn zu wecken, doch tut er es dennoch, als er sich neben ihn fallenlässt.Kyungsoo zuckt zusammen und ist sofort hellwach. Er springt auf, kniet sich vor Jongin hin und legt zunächst zwei Finger an seine Halsschlagader, fühlt nach seinem Puls. Er geht viel zu schnell und Jongin atmet verdächtig flach. Sein Gesicht ist schmerzverzerrt und es hätte Kyungsoo das Herz gebrochen, aber das muss jetzt erst warten.
Der Ältere knöpft Jongins Jackett auf und kann gleich die dunkelrot durchtränkte Stelle an seiner Taille ausmachen. Jongin wurde angeschossen. Kyungsoo steht auf und eilt aus dem Wohnzimmer, um seine Utensilien zu holen. Er hätte sie gleich bereitlegen sollen, aber Jongin sieht das nicht gern. » Du vertraust mir nicht genug «, sagt er dann immer. » Das bringt Unglück. «
Und Kyungsoo glaubt fast alles, das Jongin sagt.Jongin versucht eisern, nicht das Bewusstsein zu verlieren, während Kyungsoo weg ist. Er weiß nicht genau, wie er überhaupt nachhause gekommen ist, aber langsam hört sein Körper damit auf, Endorphine für ihn auszuschütten und verlangt nach einer Behandlung der Wunde, in der noch immer die Kugel dieses Penners von der chinesischen Mafia steckt.
Jongin legt den Kopf auf der Rückenlehne des Sofas ab und blinzelt fest, um das Schwarzwerden aufzuhalten.Ehe er sich versieht, ist Kyungsoo schon wieder da, hat irgendwie sein Hemd aufgeknöpft und seinen Arm vom Stoff befreit und versenkt nun eine Kanüle darin. Das Morphin, das er ihm gespritzt hat, wirkt schnell, schon bald spürt Jongin den höllischen Schmerz in seiner Seite nicht mehr.
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invictus │ KAISOO
Fanfictionun·be·zwung·en Adjektiv [nicht steig.] 1. nicht besiegt. » Ich bin die Waffe, nicht die Prinzessin, die gerettet werden muss. «