Prolog: Schicksalhafte Nacht

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Mir war warm.

Nicht normal warm, als säße man am Kamin.

Es war eher heiß, sogar sehr heiß.
Mehr, als säße man im Kamin.

Um mich herum knisterte und knarzte alles.
Langsam und mühsam tat ich die Augen auf.
Mich umgab ein Meer aus brennenden Trümmerteilen und Flammen.
Langsam erwachte ich aus meiner Benommenheit.

Alles an mir schmerzte.

Ich sah an mir hinab. Soweit ich sehen konnte war ich noch komplett. Zwei Beine, zwei Arme. Der Übliche Kram eben. Meine Beine waren aber unter einem schweren Metallteil eingeklemmt.

Es roch nach brennendem Benzin, Metall und Chemie. Der Geruch war so stechend das ich kaum atmen konnte, was aber auch an der Hitze hätte liegen können.

Langsam begann ich mich zu erinnern, was geschehen war.
Spät nachts hatte meine Mutter mich geweckt. Sie hatte noch ihr Nachthemd an und war ziemlich besorgt. Sie hatte mich aus dem Bett gerissen und mir meine Jacke in die Hand gedrückt.
Ich hatte mir den Schlaf aus den Augen gerieben ,als sie mich auf den Rücksitz ihres kleinen Autos verfrachtete.
Sie war panisch und wie eine Irre losgejagt. Durch die engen Straßen unserer grauen Reihenhaus Siedlung.
Dann gab es einen lauten Knall, der fast mein Trommelfell platzen lassen hätte. Das letzte an das ich mich erinnerte, ist ein gleißend helles Licht. Und Wärme. Feurige Wärme

Ich stemmte meinen Oberkörper mit aller Kraft gegen das Metallteil unter dem meine Beine eingeklemmt waren. Es bewegte sich ein wenig. Ich nahm all meine Kraft zusammen und rammte meine Brust mit voller Wucht dagegen. Es wackelte zwar, aber ich konnte es nicht anheben um meine Beine zu befreien.

Ich war der Verzweiflung nahe. Tränen liefen meine Wangen hinunter. ,,Ich will noch nicht sterben." Weinte ich und rief nach meiner Mutter.

Keine Antwort.

Ich sah mich nach ihr um. Ein paar Meter von mir entfernt, sah ich etwas auf dem Asphalt liegen.
,,Mama" schrie ich. ,,Ich muss ihr helfen" dachte ich und stemmte mich erneut gegen das Metallteil. Es gab noch immer nicht nach. Frustriert schlug ich darauf ein.

Das Metallteil wurde zwei Meter weit von mir weg katapultiert. Es flog in hohem Bogen in die Luft und landete hart auf den Gehweg. Ich sah meine Hände an die begannen zu zittern. Was war das? War ich das gerade gewesen?

,,Mama!" dachte ich. Ich bewegte meine Beine. Sie waren nicht von dem Teil zermatscht worden, was schon an ein Wunder grenzte, wenn man bedachte wie schwer es gewesen sein musste. Ich konnte mühsam aufstehen. Mir war schwindelig und alles drehte sich. Ich schleppte mich zu meiner Mutter. Flammen umhüllten uns.

,,Mama" ich rüttelte an ihr. ,,Mama" rief ich erneut und schüttelte sie fester. Ihr Körper war leblos und schlaff. Sie atmete nicht.

,,Mama, komm mit. Steh auf. Ich hab Angst. Mama!" Tränen flossen meine Wangen hinab.

Ich kauerte neben ihr und weinte bitterlich. Ich drehte sie um, damit ich ihr Gesicht sehen konnte. Es war wie ihre Klamotten von Ruß und Schmutz schwarz. Auf ihrem Gesicht waren überall Schrammen und ihre Jacke, die sie über ihr nun zerrissenes Nachthemd gezogen hatte, war an der Brust blutdurchtränkt. Ich dachte sie seie nur Ohnmächtig und habe sie angefleht aufzuwachen.

Doch aus irgendeinem Grund wusste ich, dass sie nicht aufwachen würde.

Jemand legte mir die Hand auf die Schulter. Und zog mich sanft von meiner Mutter weg. Ich versuchte mich auf dem Griff zu befreien, doch es war zwecklos. Die Person ließ nicht los. Egal wie viel ich trat oder schlug.

,, Lass mich los!" schrie ich und wehrte mich weiter vergebens. Ich drehte mich zu der Person um.

Ich blickte in das Gesicht eines älteren Mannes. Er hatte kurzes graues Haar und einen langen ebenfalls grauen Bart. Sein Gesicht war voller Falten. Eine große Narbe zog sich über seine Wange. Am Hals, hatte er ein komisches Tatoo. Eine Blume.
Er hatte eine lange grüne Robe an.

Der Mann sah mich traurig an

,,Komm mit Junge." sagte er sanft.
,,Meine Mama, du musst ihr helfen!" schrie ich. Und zeigte auf meine Mutter.
Er schüttelte nur traurig den Kopf. ,,Nein Junge, deine Mutter hat die Grenze bereits überschritten. Nun passt Lichtdrache auf sie auf. Kein sterblicher kann noch etwas für sie tun." ,,Mama ist..." mir versagte die Stimme und ich begann noch stärker zu schluchzen. Der alte Mann sah mich mitfühlend an. ,, Komm mit Junge. Hier kannst du nicht bleiben. Wenn sie sich finden, töten sie auch dich."

Ich weinte und klammerte mich an den Mann. ,, Bin ich jetzt ein Meisenkind?" fragte ich schluchzend.
Der Alte sah mich traurig lächelnd an. ,, Ich werde mich um dich kümmern." sagte er. ,,Außerdem heißt es Waisenkind." korrigierte er mich. Er fasste mich bei den Schultern und stellte mich vor sich so das ich ihn ansah.

,,Hör mir zu Junge. Du bist vielleicht traurig um deine Mutter, aber dort wo sie jetzt ist, kann sie noch besser auf dich aufpassen." sagte er ruhig. ,, Wie soll das denn gehen. Sie ist tot." weinte ich. ,, Jetzt bin ich ganz allein."

Der Alte sah mich an:,,Auch wenn du deine Mutter nicht mehr siehst, sie passt auf dich auf, sie ist immer bei dir. Genauso wie dein Vater auch."

,,Mein Vater...?" schluchzte ich.

,,Komm mit. Wir gehen. Hier können wir nicht bleiben, bald werden sie sich fragen was hier los ist. Wir..."

Er wurde durch einen lauten Knall unterbrochen. Wir drehten uns in die Richtung um aus der die Explosion gekommen war.

Aus einer der hinteren Häuserreihen erhob sich eine riesige Flamme, die den Horizont rot färbte und die Nacht erhellte.

,,Was ist da los?" fragte ich
Der Alte richtete seinen Blick gen Himmel.
,,Sie werden bald da sein. Wir müssen weg." sagte er bestimmt und nahm meine Hand.

,,Mach am besten die Augen zu und versuch an nichts zu denken." riet der alte Mann mir. ,,Warum soll ich..." ich konnte den Satz nicht mehr beenden schon wurde mir alles schwarz vor Augen und eine unfassbare Kälte füllte meinen Körper aus. Ich verlor das Bewusstsein.

Also, das ist jetzt der Prolog dieser neuen Geschichte.
Ich hoffe er gefällt euch und es wird in Zukunft noch weiter gehen.
Nun stehen die Pfingstferien vor der Tür. Ich denke, das ich die nutzen werde um an dieser und einer anderen Story weiter zu arbeiten.
Ich hab noch einen 2 Account zusammen mit Maren. Der nennt sich FlughundCronicles. Da veröffentlichen wir eine andere Geschichte namens: "Der Dreiklassige Krieg"
Würde mich freuen wenn ihr da vorbei schaut, falls ihr das nicht eh schon getan habt.
Tut mir leid, wenn der Prolog noch nicht so viel über dir Geschichte verrät. Aber ich dachte, irgendwie muss ich es ja auch spannend machen
Danke das ihr euch die Mühe gemacht habt, meinen Kommentar zu lesen.
Eure Hannah🐦
Schöne Pfingstferien

Artemisia -Die Legende der zwei DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt