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Kurz vor dem Fenster halten wir an. Er dreht seinen Kopf in meine Richtung und schaut mich aus seinen himmelsblauen Augen an. Ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus. Und plötzlich verspühre ich ein Kribbeln in meiner Magengegend. Es ist ein angenehmes Kribbeln, was mich veranlasst, zu träumen. Durch die Träumerei ist mir entgangen, dass wir schon weiter gegangen sind. Wie magisch schweben wir über meinen Teppichboden. Auf einmal stehen wir auf dem Fenstersims und ohne, dass ich es richtig bemerke, fallen wir. Und fallen und fallen. Halt! Wir fallen gar nicht?! Wir schweben in der Luft, wie Peter Pan mit Wandy und ihren Brüdern. So fühlt es sich jedenfalls für mich an, da Jonas immer noch meine Hand hält. Ich schaue verblüfft nach unten. Wir schweben in Höhe des 2.Stockwerk. Ängstlich klammere ich mich an Jonas,aus Angst,ich könne fallen. Er grinst mich mit einem selbstgefälligen Grinsen an. Dann entfernen wir uns. Immer weiter von meinem zu Hause. Ich weiß nicht, wohin wir fliegen. Jonas allerdings scheint es genau zu wissen, da er zielstrebig durch die Gegend fliegt. Ich schaue wie zu ihm. Der Wind weht ihm leicht durchs Haar. Er sieht so friedlich aus, so nett. Als er mich anschaut, sehe ich schnell weg, da mir der Blickkontakt unangenehm ist. Ich spüre, wie mir die Röte ins Gesicht schießt, da mich Jonas grinsend ansieht. Nun konzentriert er sich aber wieder auf das fliegen, zum Glück. Eine unangenehme Stille tritt ein. Das einzige, was diese Stille durchbricht, sind ab und zu der Wind, ein hupendes Auto oder ein Betrunkener, der torkelnd durch die Straßen läuft. Nach einer Weiler weiß, wohin es uns verschlägt,zur Kirche. Als wir dann auch nach einer viertel Stunde da sind,landen wir elegant auf dem Dach. Erst dann lässt Jonas meine Hand los. Peinlich berührt ziehe ich meine Hand weg. Jetzt stehen wir uns gegenüber und er fängt an zu reden:,, So,hier wären wir",und zeigt mit einer flüssigen Handbewegung zur Kirchturmspitze.,,Ich weiß,ich wohne hier",kommt es wahrscheinlich etwas schnippisch aus meinem Mund und bei ihm an. ,,Jedenfalls",versucht er wieder ein Gespräch aufzubauen ,,liegt hier das Portal zu Milania." Wo ist es denn?, frage ich mich und schaue mich interessiert um. Im selben Moment erklärt er mir belustigt:,,Das Portal ist nicht direkt hier, vor allem nicht so offensichtlich und man kann es auch nur zu bestimmten Zeiten öffnen. Man braucht einen bestimmten Gegenstand, um genau zu sein einen Schlüssel in Form einer Rune. Jeder hat seinen eingenen Schlüssel in anderer Runenform. Meine Rune ist ◇ und bedeutet "das innere Feuer".Du bekommst auch eine Rune, wenn du die bist, für die ich dich halte." ,,Für die, die du mich hälst?!",fahre ich ihn an. ,,Du weißt noch nicht mal,ob ich die Richtige bin?!Wie kommst du dann darauf, mich zu entführen?" Verwirrt und etwas aus der Fassung stellt er sachlich fest:,, Erstens bin ich mir zu 90% sicher, dass du die Richtige bist und zweitens hab ich dich nicht "entführt", wie du es nennst. Sondern du bist aus freien Stücken mitgekommen.",, Aus freien Stücken?!," kreische ich schon fast.,, Du hast mich gezwungen,ich weiß zwar nicht genau wie,aber du hast!"Desinteressiert erwidert er:,,Nun ja, jedenfalls wenn man die Rune hierran hält",und mit diesen Worten deutet er an eine Wand, die mit einer tiefen Mulde verziert ist, ,,muss man dann hier die Rune hinein stecken und einen geheimen Vers aufsagen." Immer noch beleidigt antworte ich ihm patzig:,,Jaja, als ob. Verar***en kann ich mich auch selbst." Und mit diesen Worten wollte ich mich schon zum Gehen wenden,was natürlich.etwas schwieroge ist als gedacht, als ich ein Leuchten von hinten bemerke. Als ich mich wieder umwende, um zu sehen was das ist, erblicke ich Jonas, der mit dem Kopf zur Wand, mit der Mulde, steht und irgendetwas mit unverständliches murmelt. Da, neben der Mulde, tut sich plötzlich ein Loch auf. Es ist wunderschön, wie es sich in den Farben rosa, lila und blau mit glitzernden Akzenten im Uhrzeigersinn dreht. Auf einmal spüren ich etwas warmes, was meine Hand umschließt. Es ist seine Hand. Jonas Hand. Mein Herzschlag erhöht sich. Er grinst mich an und eine Wärme umhüllt mein Herz. Er hat so ein atemberaubendes Lächeln! Plötzlich nehme ich nur noch den Sog von dem Loch war, wo Jonas mich hinein geleitet hat und alles um mich herum wird schwarz....

Das zauberhafte Reich MilaniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt