„Heimdall, öffne den Bifröst!" ,schrie Snotra in den wolkenlosen Himmel Vanaheims. Jahre waren vergangen, seit sie das letzte Mal Asgard gesehen hatte und zum ersten mal spürte sie, wie sehr sie ihre Heimat vermisst hatte. Sie warf einen Blick auf ihre Tochter, sie war in den letzten Jahren zu einer kleinen Schönheit herangewachsen, doch die tiefe Trauer, die ihre silbernen Augen stets verschleiert hatte, hatte Snotras Herz stets einen Stich verpasst. Umso mehr freute es Snotra, dass diese Trauer nun der Vorfreude gewichen war. Sie wusste, in welche Gefahr sie ihre Tochter brachte, indem sie Asgard aufsuchten, doch die Krönung des neuen Allvaters konnte sie nicht verpassen, erst recht nicht, da Odin sie eingeladen hatte. „Mutter, ich werde ihn endlich wieder sehen!" ,Liv wippte auf und ab, sie strahlte, wie schon lange nicht mehr. Snotra wusste von wem sie sprach, Loki. Sie hatte schon früh geahnt, was ihre Tochter und den jungen Prinzen verband,doch dies musste enden. Ein weiterer Grund, wegen dem sie ihre Tochter nach Vanaheim gebracht hatte.Livs Vater, hätte diese Freundschaft nicht gewollt, nicht aushalten können, er hätte Snotra gesagt, dass sie alles richtig gemacht hatte.
Hätte er doch?
Snotras Gewissen plagte sie schon seit Jahren, sie wollte doch nur das beste für ihre Tochter, doch auch jetzt war sie sich nicht sicher bei dem was sie tat, schließlich ahnte sie von dem, was Odin vor hatte. Thor würde bald Allvater sein, da könnte er sicherlich auch eine Frau von hoher Geburt gebrauchen.
Snotra wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie durch den Bifröst nach oben gerissen wurden und das tiefe Gefühl der Zufriedenheit durchflutete sie, denn ihre Heimat war nicht mehr weit.
Liv hatte ihre Augen fest geschlossen, doch jetzt, wo sie festen Boden unter ihren Füßen spürte, öffnete sie sie langsam und sah sich einem großen Mann in goldener Rüstung gegenüber, sofort schloss sie ihn fest in eine Umarmung und spürte wie seine Brust durch sein tiefes Lachen erbebte
„Lady Snotra, Lady Liv, willkommen zuhause.", Heimdall zeigte lächelnd in Richtung der Regenbogenbrücke und entließ Liv aus der Umarmung.
Die zwei Frauen liefen auf die Pferde zu, die bereit standen, sie über die Regenbogenbrücke zu tragen.
Eine tiefe Anspannung machte sich in Liv breit, als sie an der Seite ihrer Mutter durch die Gänge des Palastes schritt. Gleich würde sie Loki gegenüberstehen. Wie sollte sie sich verhalten? Was sollte sie sagen?
Liv warf einen nachdenklichen Blick auf ihre Mutter, Snotra, der sie so unähnlich und doch so ähnlich war. Livs braune Locken und ihre Alabasterfarbene Haut hatten nichts mit dem goldenen Haar und der gesunden bräune ihrer Mutter gemein, doch auch Liv waren Feinsinn und Tugend am nächsten.
,,Wird er mich wiedererkennen, Mutter?" , Sorge schwang in Livs zarter Stimme mit und verleitete Snotra dazu, ihre zierliche Hand in die ihre zu nehmen. „Er wird dich sicher nicht vergessen haben, Kind.Ihr ward so gute Freunde, solche vergisst man nie."
Die weisen Worte ihrer Mutter konnten Liv nur wenig beruhigen und desto näher sie der goldenen Flügeltür des Thronsaals kamen, desto stärker spannte sie sich an.
Als die zwei in goldene Rüstungen gekleideten Wachen die riesigen Türen öffneten, erblickten Livs silberne Augen sofort Odin, welcher auf seinem beeindruckendem goldenen Thron saß und sie mit einem warmen Lächeln empfing. Sie erinnerte sich, wie sie einst mit Thor und seinen Freunden in diesem Thronsaal fangen gespielt hatte und an Loki, wie er als kleiner Junge, wie ein König auf dem viel zu großen Thron saß und sie seine Königin genannt hatte. Dies gehörte jetzt jedoch der Vergangenheit an. „Lady Snotra, ich freue mich Eure Intelligenz wieder am Hofe Asgards willkommen heißen zu dürfen und Lady Liv, Thor und Loki werden Euch Eure Gemächer zeigen und Eure Kenntnisse über den Palast wieder auffrischen." ,Odins Stimme kam Liv mit solch einer Autorität entgegen, dass sie für kurze Zeit das Atmen vergaß, Liv wurde von Glücksgefühlen überrollt, als sie zum ersten Mal wirklich verstand, was es bedeutete wieder in Asgard zu sein. „Mylady, es ist mir eine Ehre, Eure bezaubernde Gestalt durch diese Räume begleiten zu dürfen.", ein riesenhafter Hüne schob sich in Livs Blickfeld und ergriff nahezu barbarisch ihre Hand umeinen gehauchten Kuss auf ihrem Handrücken zu platzieren. Er sah sie mit einem gewinnerischem Grinsen an und strich sich eine seiner schulterlangen blonden Strähnen aus dem Gesicht.
Die Jahre mochten voran gezogen sein, doch Thors strahlendes Grinsen würde Liv immer erkennen können. Verlegen über seine herzliche Begrüßung spürte sie, wie sich eine leichte Hitze in ihrem Gesicht ausbreitete. Nach einem kurzen Räuspern entgegnete sie jedoch gefasst: „Ebenso freue ich mich, in Eurem Haus willkommen zu sein." Thors Kehle verließ ein dröhnendes Gelächter, als sich plötzlich eine zweite Person neben ihm zu Worte meldete: „Vater wird sicherlich noch wichtige Angelegenheiten mit Lady Snotra zu besprechen haben, wir sollten Lady Liv in ihre Gemächer führen."
Loki bemühte sich um einen gefassten Gesichtsausdruck, ihre traurigen Augen machten es ihm bei seinem Vorhaben nicht leichter und eigentlich fühlte er wie sie. Wie gerne er ihren zierlichen Körper in seine Arme schließen würde, die Jahre hatten sie nur noch schöner gemacht. Er hätte Thor für diesen Handkuss und seinen hungrigen Blick, den er immer wieder über Livs Körper wandern ließ, erdolchen können.
Wie ein geschlagener Hund lief er den beiden hinterher, immer darauf bedacht, dass Thor ihr nicht zu nahe kam.Loki hätte sich selbst schlagen können. Er hatte sie nicht einmal ansehen, geschweige denn begrüßen können. Zu sehr hing sein Herz an diesem zarten Geschöpf und Loki war sich bewusst, welchen Plan Odin mit dieser Einladung verfolgte. Er durfte sich nicht zu sehr in ihr verlieren, ansonsten würde sein Herz wohl zerbrechen müssen.
„Sagt mir Lady Liv, wie konnte ich Eure Schönheit all die Jahre nicht bemerken?" ,die Wut breitete sich in Loki wie ein Feuer aus, als er Thors heuchlerische Worte hörte. ,Weil du ein Esel bist.' ,dachte er sich Zähne knirschend und beschloss zu den beiden aufzuschließen.
Thors Worte ließen in Liv die Wut brodeln, dazu kam die Ignoranz, mit der Loki sie strafte.
Was hatte sie nur falsch gemacht? Thor hatte sie in ihrer Jugend stets beleidigt und sie nur beachtet, wenn niemand besseres in der Nähe war und jetzt wunderte er sich über ihre Schönheit?Liv hakte sich aus Thors muskulösem Arm aus und zischte: „Ihr ward wohl all die Jahre zu sehr damit beschäftigt mich zu beschämen und zu beleidigen." Thor stoppte aprubt und sah sie erstaunt an, mit diesem Ausbruch hatte er nicht gerechnet. „Lady Liv, was auch immer ich getan habe, um euer Gemüt so zu erhitzen, es tut mir unsagbar leid, doch das, was ich vor Jahren getan habe, waren die Taten eines dummen Jungen." , „ Dann hoffe ich, dass die Taten des Mannes,der hier vor mir steht nicht ebenso dumm sein werden."
Loki hielt sich im Hintergrund und hätte gerne über Thors Gesichtsausdruck gelacht. Es war schon lange her, dass er von einer Frau zurecht gewiesen wurde, umso mehr würde dies an seinem Ego kratzen.
„Ich schlage vor, Lady Liv in ihre Gemächer zu führen, damit sie sich erholen kann. Thor du solltest Mutter von unserem Besuch erzählen.", Loki trat langsam neben Liv und hielt ihr seinen Arm hin, in den sie sich sogleich einhakte.
//So,das nächste Kapitel ist da...lasst mir gerne eure Meinung, Verbesserungsvorschläge und auch eigene Ideen zum weiteren Verlauf da.//
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Serpent and Moon || Loki FF
RomanceEine alte Sage besagt, dass eines Tages ein mächtiges Kind in die neun Welten gesandt wird. Ein Kind von so mächtiger Kraft, dass die zwei Wölfe, Hati und Skalli, ihre Jagd beenden werden um dem Mond zu rauben, was ihm am wichtigsten ist. Doch auch...