Chapter 1

29 0 0
                                    


Beca POV

Schnell lief ich zwischen Tisch und Tisch her um diese abzuwischen und leere Tassen und Gläser ebenso wie Teller mitzunehmen.
Meine Schicht war im vollen Gange, hier in einer beliebteren Pizzeria in Stuttgart.
Als ich 10 war musste ich widerwillig von Köln hierherziehen.
Jetzt war ich 22 Jahre alt, arbeitete hier um mir meine Zukunft zu sichern.
Mein Dad versteht leider nicht das ich nicht sein Geschäft übernehmen will oder mich nichtmal ansatzweise dafür interessiere.
Ich packte gerade ein paar Gläser und Teller in einer der vielen Spülmaschinen und startete sie.
Das Restaurant füllte sich mit 2 Familien und 2 Personen die aber nicht zusammengehörten.
Sie setzten sich jeweils an unterschiedliche Tische, ziemlich weit von einander entfernt.
"Mal? Bis wann geht deine Schicht?", fragte ich meine beste Freundin, die ich in der Schule kennengelernt hatte und mit der ich nun arbeite.
"Bis 8"
Ich nickte.
Es war gerade mal 7, meine Schicht dauerte noch 30 Minuten.
Ich schaute auf die Tische die im Restaurant standen, suchend nach jemanden der bestellen oder bezahlen will.
"Da, auf Tisch 22. Die sehen so aus als hätten sie ausgewählt", sagte Malia.
Ich nickte, checkte schnell ob ich einen Block und einen Stift dabei hatte und machte mich auf den Weg zu dem besagten Tisch.
"Hi, wissen Sie schon was Sie trinken möchten?", fragte ich höflich.
Alle 7 nickten einstimmig.
Ich schrieb mir die jeweiligen Getränke schnell auf, bedankte mich schnell und machte mich wieder auf dem Weg zur Theke.
"Also Mal. Wir haben 3 Mal Coke, einen Rotwein, einen Weißwein, 2 Fanta.
Ich mach die Limos und du die Weine, ja?", fragte ich.
Sie nickte.
Ich stellte mir 5 0,4 Liter Gläser heraus und füllte sie jeweils mit den Getränken.
Dazu schloss ich noch einige andere Bestellungen mit Getränken ab.
Die insgesamt 12 Gläser von 3 Tischen stellte ich auf ein Tablett und trug es zu dej Tischen und verteilte die Getränke.
Als ich am letzten Tisch vorbei kam sah ich einen gut außehenden Mann, circa in meinem Alter. Er sah so aus als wüsste er was er wollte also ging ich mit schnellen Schritten zu seinem Tisch und begrüßte ihn, jedoch sprach ich ihn mit du an.
"Ehm ja,kann ich bidde ein Redbull haben?", fragte er freundlich und ich nickte.
"Weißt du auch scho was du e-", in dem Moment klingelte sein Handy und er sah mich entschuldigend an. Ich nickte nur und ging zu der nicht weit entfernten Theke.
Plötzlich stürmte jemand mit einer hochwertigen Canon Kamera in die Pizzeria und schaute rum. Schließlich ging er zielstrebig auf mich zu.
"Haben sie ein Foto? Von dem Typen der auf dem Tisch am Fenster sitzt? Und wissen sie über was er redet mit der Person am Telefon?" "Ehm 'tschuldigung, wer sind sie überhaupt? Und was wollten Sie von diesem Mann?", fragte ich leicht angepisst.
"Herr Mück, Reportage, und wir vermuten das dieser Mann ein berühmter deutscher Rapper namens Cro ist. Deswegen brauchen wir diese Info...-" "um sie so zu verfälschen, dass jeder ein falsches Bild über einen ganz normalen Mann hat, der ein ganz normales Privatleben führt und ganz normal essen geht" Der Typ der angeblich Cro ist hat es anscheinend mitbekommen und kommt auf die Theke zu.
Man merkt wie Herr Mück die Kamera schon griffbereit hat um in letzter Sekunde ein Foto zu machen. Als ich das sah ging ich von der Theke raus und stellte mich neben ihn um ihn aufzuhalten, falls er ein Foto schießen sollte.
"Sind sie Cro?" fragt der Reporter.
Der Typ schaut mich etwas enttäuscht an, weil ich anscheinend nichts unternehme.
"Warum kann man einen jungen Mann nicht einfach mal in Ruhe essen lassen?! Selbst wenn er berühmt ist hat er ein gutes Recht auf ein Privatleben. Ich meine, würden Sie mich über ein Gespräch in dieser jungen Familie ausquetschen wollen? Nein?! Dann verstehe ich ehrlich nicht was an ihm anders ist??? Er ist ein normaler Erwachsener, der ein Recht auf ein Privatleben wie jeder andere hier hat. Also verschwinden sie aus diesen Restaurant!" "Ich habe auch einen Auftrag!", sagte dieser nun etwas aggressiver. "Hier ist ihr Auftrag aber zuende. Haben sie in ihrer Freizeit nichts besseres zu tun, als fremde Leute zu stalken? Das ist abwertend. Verlassen Sie sofort diese Pizzeria! Sie haben Hausverbot!" Er verließ stumm das Restaurant. Der Typ starrte mich mit offenem Mund an.
"Danke", sagte er noch. "Kein Ding"
"Das war ein schlechter Start, tut mir Leid. Ich bin --" "Hey Beci", unterbrach ihn Malia, "Flo hat gesagt du kannst gehen, wir sehen uns morgen?" "Okay und nope. Ich hab morgen frei", grinste ich.
Sie nickte, umarmte mich und ging in die Küche.
"Sorry. Wie war dein Name?" Er lachte kurz.
"Carlo", lachte er, "und du heißt Beci?", grinst er.
"Beca. Malia nennt mich nur immer Beci", grinste ich. "Ehm also meine Schicht ist ja jetzt um, ich könnt meine Sachen holen und dann können wir ja zusammen noch zu Megges gehen nachdem deine Bestellung ja nicht durchgegangen ist", lachte ich. Er grinste und nickt. Ich machte mich also schnell auf den Weg zur Umkleide und packte meinen Rucksack, zog meine Schürze aus und platzierte sie in meinem Spind und schloss ihn wieder. Danach verabschiedete ich mich noch von Mal und kehrte zurück zu Carlo.
Er grinste mich an und wir verließen das Restaurant und liefen durch die dämmernen Stuttgarter Straßen.
"Wohin gehen wir?", fragte er mich.
"Megges ist immer gut", lachte ich.
Er nickte zufrieden.
"Was für eine Art Mädchen bist du?", fragte er.
"Keine Ahnung. Aber ich kann sagen das ich Shoppen hasse, und Kleider, Handtaschen, Deutsch-Pop beziehungsweise Schlager, Schminke kaufen, Highheels und das ganze Zeug halt.
Meine Freundinnen müssen mich regelrecht zum Shoppen zwingen", lachte ich.
"Was sind so deine Hobbys?"
"Ich produziere Musik und Filme. Ich spare grad auf mein Musik und Film-Studium", teilte ich ihm mit. Da ich es aber hasste, über mich zu reden, lenkte ich auf ihn. "Bei dir so? Beruf, Hobbys?" Er lacht. "Naja, dank diesem Herr Mück weißt du ja das ich Cro bin... Aber nachdem du deine Meinung gezeigt hast denke ich nicht das du heimlich irgendein Foto machst und es dann hochlädtst", lachte er.
Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und hielt es ihm extra vors Gesicht, damit er begriff das ich sowas nie machen würde. Sehr sarkastischer Weg, ich weiß. Jedoch fing er an zu lachen und ich stieg mit ein.
"Aber ja, ich produziere auch Musik", lachte er.
"Nur das du's weißt, Carlo, es ist mir eigentlich scheiß egal, dass du berühmt bist. Ich gehe mit dir zum Megges weil ich dich sympatisch finde. Dich. Carlo. Der normale Mensch. Du normalo..." an dem Punkt fing ich leicht an zu lachen, "..auf was ich hinaus will, ist, dass ich nicht so bin... Also nur famegeil quasi... Ich weiß... ich habs kompliziert gesagt aber-" "Passt schon. Habs ja gecheckt.. ich finds cool.. Ich hatte sowieso nicht gedacht das du so wärst oder so aber das erleichtert mich..", lachte er.
"Ich denke ich kann dir vertrauen", fügt er noch dazu. Ich grinse. Wir waren nun auch beim Megges angekommen und gingen in die Filiale. Ich ging zielstrebig auf den Automaten zu, da das hier der Megges ist, wo jeder einfach maulig zu dir ist und mit sowas komm ich nicht klar. Pack' ich nicht.
Ich bestellte mir ne Portion Pommes, 2 Hamburger und Curly Fries. Scheiß auf die Kalorien. Und aufs Geld. Megges ist ja voll teuer geworden.
Ich wollte gerade auf Bestellung beenden klicken als sich Carlo vor mich stellt und an dem Automaten rumdrückt.
Irgendwann merkte ich was er vor hatte und teilte ihm auch mit das ich nicht möchte das er bezahlt.
"Is doch Gentleman-Style. Sowas macht ein richtiger Mann."
"Und eine richtige Frau würde das annehmen und dem anderen einen Kuss auf die Wange drücken. Ich mach beides nicht", lachte ich.
"Naja, das eine wird sowieso passieren und gegen das andere hätte ich nichts einzuwenden", lacht nun er.
"Lass' mich wenigstens etwas zahlen. Megges ist sau teuer", ließ ich mich nicht kleinschlagen.
"Eben. Du kannst dein Geld gebrauchen."
Ich seufzte einmal laut, es hatte keinen Sinn mehr.
"Das nächste Mal zahl ich", sagte ich und verdrehte die Augen.
"Das heißt wir sehen uns wieder?", sagte er als er seine Kreditkarte aus dem Automat zieht und auf die Sitze zugeht, da unser Essen uns gebracht werden wird.
"Wenn du nichts dagegen hast", sagte ich während ich meine Jacke auszog, " oder ich begegne dir nie wieder. Unabsichtlich", lachte ich.
"Ich würde mich freuen und sogar kommen", lachte Carlo.
Sein Lachen ist echt niedlich. Keine Ahnung warum. Er war allgemein richtig hübsch, seine Haare waren leicht lockig, nicht sehr. Braune Augen die einfach zu schön für eine Muggelwelt waren. Einfach alles war hübsch.
"Bin ich so hässlich?", fragte er.
Ich lachte nur.
"Nein, ich hab nur die Angewohnheit Leute unter die Lupe zu nehmen. Beobachten. Jeden hier", während ich das sagte wurde unser Essen endlich serviert und ich schob mir gleich einen halben duzend Pommes in meinen Mund, die ich genüsslich kaue und runterschlucke. "Die Frau hatte sich gefragt in welcher Beziehung wir zu einander stehen. Ob wir Freunde sind oder Geschwister oder ein Paar was auch immer. Ich glaub sie hat ein Auge auf dich geworfen."
"Oha. Krass. Woher weißt du das?", fragte er neugierig, während er in seinen BigMac biss. "Sie himmelt dich quasi an und mich etwas eifersüchtig. Das ist einfach zu deuten", erklärte ich ihn als ich diesen nicht gutaussehensen Burger aus dem Papier holte.
"Ih. Die versuchen sich ja nicht mal Mühe zu geben", sagte ich, während ich da obere Brötchen leicht anhob um ihn den hingeschmissenden Belag zu zeigen. Er lachte und stimmte mir zu.
Ich hatte extra den Beleg aufgehoben, da ich mir dann eine Coke holen kann. Als ob ich einsehe 2 Euro für 0,25 l zu zahlen.
Ich schnappte mein Handy und füllte das Feedback aus. Irgendwie halt, als ob ich mir nicht mal dafür Mühe gebe. "Was machst du?", frägt mich Carlo. "Meine Freicoke einlösen", lachte ich.
Er lachte mit, da er verstand, warum ich sie mir nicht einfach kaufte.
Wir hatten aufgegessen und schlenderten wieder durch die Stuttgarter Straßen, ich mit meiner Freicoke in der Hand. "Wie alt bist du eigentlich?", frägt er. "22", sagte ich, "du?" "25", antwortete er. 3 Jahre gehen komplett klar, hätte ihn sowieso nicht älter geschätzt.
"Also wenn du Zeit und Lust hast, ich hab ja morgen frei... Wir könnten wieder zusammen abhängen oder so", fragte ich.
"Klar, warum nicht? War ja cool"
"Gut, gib mir kurz dein Handy, ich speicher meine Nummer schnell ein."
Er nickte und gab mir sein Handy und ich speichterte mich einfach unter Beca ein.
"Ist das deine echte?", fragte er lachend.
"Probiers doch aus?", entgegnete ich lachend.
Er rief die Nummer an und mein Handy klingelte.
Jetzt hatte ich auch seine Nummer.
Mitlerweile war es 23 Uhr und ich sollte langsam nach Hause.
"Ich sollte langsam heim", teilte ich ihm mit.
"Soll ich dich noch begleiten?", fragte er.
"Sind eh nur 2 Blocks also warum nicht?"
Wir beide grinsten.
Die restlichen Minuten vergingen schweigend.
"Danke für den Abend, und für Megges", lachte ich.
"Kein Problem. Ich hoffe das klappt morgen. Wir reden nochmal", lacht er. "Und danke wegen der Reporter-Sache. War echt hammer von dir", bedankte er sich nun.
"Keine große Sache, war ja meine Meinung..."
"Schuldest du mir nicht noch was?", fragte er nun und setzte ein süßes Lächeln auf.
Ich weiß nicht warum wir uns schon so krass Vertraut waren aber die letzten Stunden haben einfach bewiesen das die Chemie stimmt.
Und ich wusste natürlich auch sofort was er meinte.
Also stellte ich mich so krass auf Zehnspitzen wie es nur geht, er war ja dann doch ziemlich viel größer als ich. Ich war gerade mal 1.67 m und er circa 1.85 cm.
Ich küsste ihn schnell auf die Wange und lachte danach, genauso wie er.
Wir umarmten uns noch kurz und ich sperrte die Tür auf und ging die unendlich vielen Treppenstufen nach oben.
Oben sperrte ich meine Haustür auf und ließ sie hinter mir wieder zufallen.
Die Schicht war sehr anstrengend und der Spaziergang mit Carlo auch.
Ich zog mir schnell meine Superstars und meine Jacke aus, danach lief ich den dunklen Flur entlang, öffnete die Tür zu meinem Zimmer und zog mir meine Schlafsachen an..
Danach schnappte ich mir noch den Film 'Paper Towns' und schaute ihn bis ungefähr zur Hälfte weil ich einschlief.
Ich merkte nurnoch wie mein Handy einmal vibriert, aber ich griff nicht danach um nachzusehen wer mir geschrieben hat.
-----

Tell me 'bout the road you've chosenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt