Kapitel 1

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Schon seit dem letzten Winter planen wir unseren gemeinsamen Sommerurlaub am Strand. Juan, Lynn, Arthur, Eitan, Fenna, Gwen
und ich.
Sommerfreizeit am Bodensee, ohne Eltern. Was besseres hätten wir uns nicht vorstellen können.
Das waren meine Gedanken als ich die Treppe zum Schulgebäude hoch ging. Heute war unser letzter Schultag vor den Sommerferien. Meine beste Freundin Fenna wartete dort schon zusammen mit ihrem Freund Eitan auf mich.
Sie waren das perfekte Paar. Fenna hatte ihre goldblonden Haaren in einem lockeren Dutt zusammengebunden, das grüne crop top und der schwarze Rock, der an ihren knöcheln endete standen ihr super, so wie alles was sie anzieht. Daneben Eitan, der beliebteste Junge der Schule und gleichzeitig mein Schwarm. Schon immer hatten mich seine wunderschönen Grübchen zum schmelzen gebracht. Er war ein wunderschöner Mensch. Braune Augen, die leichte gelbe Sprenkel hatten, tiefschwarze haare und sein perfekt gebräunter Körper. Kein Wunder das die Hälfte der Mädchen unserer Schule auf ihn heiß waren. Fenna hatte wirklich Glück.
Das "Hey" einer allzu bekannten Stimme riss mich aus meinen Gedanken als ich das Ende der Treppe erreichte.
"Hi" sagte ich und umarmte meine beste Freundin lächelnd.
"Naaaa freut ihr euch schon auf unseren letzten Tag hier bevor wir den Bodensee unsicher machen?" ertönte Arthurs Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und lachte: "Ich kann kaum erwarten, dass der Tag vorbei ist."
Arthur hatte seinen Arm um Juan, der rosa angelaufen etwas hinter ihm stand. Sie waren wirklich ein süßes Paar. Beide Spanier, doch komplett verschiedene Menschen. Juan war ein sehr schüchterner, ruhiger und liebevoller Mensch, wohingegen Arthur ein echter Draufgänger war wodurch Juan immer auf ihn aufpassen muss.
Während wir reinliefen begegneten wir Gwen und Lynn, die wie immer streitend vor unserem Klassenzimmer standen.
Keiner wusste wirklich was zwischen den beiden war. Gwen, das Skatergirl der Schule, das bekannt für ihre Drogenabhängigkeit und ihre Coming-out Story war und Lynn, die  das intelligenteste Mädchen der Schule war. Beide zusammen waren wirklich nicht harmonisch, weswegen sie sich irgendwie hassten.

Und somit war unsere Gruppe voll.
Fenna und Eitan, Arthur und Juan, Gwen und Lynn und ich.

Am nächsten Tag saßen wir alle mehr oder weniger zusammen im Bus. Meiner Uhr nach kamen wir in einer Stunde an. Gwen war in der Zwischenzeit auf meinem Schoß eingeschlafen, genauso wie Fenna auf Eitans Schulter schlief. Was Lynn machte wusste ich nicht, sie saß ganz vorne neben einem unserer Betreuer- ich glaube er hieß Devin.
Mittlerweile waren auch Arthur und Juan zur Ruhe gekommen, nachdem sie die halbe Busfahrt geht hatten.
Ich selber versuchte mich möglichst auf den Ausblick aus dem kleinen Fenster an meinem Sitz zu konzentrieren um meine Übelkeit zu verdrängen.
Ein einzelner Tropfen erkämpfte sich seinen Weg an der Fensterscheibe herunter nach einer Weile gesellten sich immer mehr seines gleichen auf der Scheibe bis ein ganzer Sturm von ihnen zu beobachten war. Große, Kleine, Schnellere und Langsamere. Es regnete.
Mein Blick löste sich von dem verschwommenen Fenster und richtete sich auf den Kopf des Mädchens auf meinem Schoß. Meine Finger glitten zu ihrem Gesicht und strichen ihr eine blonde Haarsträhne sanft aus ihrem Gesicht. Gwen war ein wunderschönes Mädchen. Ihr Pony und ihre rundliche Brille gaben ihrem zierlichen und weiblichen Gesicht etwas Besonderes.
Ein Vibrieren in meiner Hosentasche riss mich aus meinen Gedanken.
Auf dem Bildschirm meines Handys stand eine SMS einer unbekannten Nummer.
"Noch habt ihr Zeit umzukehren, noch ist es nicht zu spät."
Ein kalter Schauer breitete sich wie ein Riss langsam auf meinem Rücken aus.
Mein Blick wanderte über unsere Gruppe, doch es hatte sich nichts geändert, alle lagen oder saßen noch in der gleichen Position. Normalerweise hätte ich die Nachricht einfach ignoriert, es für einen blöden Scherz von Arthur gehalten oder sonst was, doch alles sprach dagegen.
Um mich zu vergewissern mich nicht verlesen zu haben, blickte ich nocheinmal auf mein Handy. Es standen immer noch dieselben Wörter da.
"Alles in Ordnung?" fragte mich eine verschlafene Gwen.
"Eh.. ja..ja alles in Ordnung. Was ist mit dir? Du hast die ganze Fahrt geschlafen" antwortete ich.
Sie sah mich misstrauisch an und gab mir nur ein kurzes "ja" zurück. Kurz darauf legte sie sich wieder auf meinen Schoß und schlief auf der Stelle ein.
Ich ließ meinen Kopf nach hinten fallen und schloss die Augen. In Gedanken an die SMS des Unbekannten wurde ich immer müder und müder bis ich schließlich auch einschlief.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 03, 2018 ⏰

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