Song: "Ever dream" von Nightwish
Allein die Blicke dieser beiden genügten, dass Zeno wusste, wie groß die Liebe zwischen ihnen sein musste. Die sehnsüchtigen Blicke, die Yona ihrem Leibwächter zuwarf und die aufmerksamen Blicke, die die Donnerbestie stets auf der Prinzessin ruhen ließ, als fürchte er, jemand könnte sie im nächsten Moment aus seinen Armen stehlen. Dass es niemand sonst zu merken schien, war ihm rätselhaft. Es war so offensichtlich! Wie konnte man es nicht sehen? Tatsächlich schien es aber so, dass nicht einmal Yona und Hak sich dessen bewusst waren. Also schwieg auch Zeno und lächelte lediglich wissend, wann immer die beiden sich auf die ihnen so eigene, liebevolle Weise neckten. Es wärmte ihm das Herz, die Zwei so zu sehen und wenn ihn nicht alles täuschte, ahnte inzwischen zumindest Jae-Ha, dass es zwischen der rothaarigen Prinzessin und ihrem Leibwächter unausgesprochene Gefühle gab.
♫ Ever felt away with me
Just once that all I need
Entwined in finding you one day
Ever felt away without me
My love, it lies so deep
Ever dream of me ♫
Zugleich aber rief das Glück dieser jungen, frisch und bis über beide Ohren Verliebten ihm zugleich schmerzhaft in Erinnerung, was er niemals haben würde. Eine Liebe, die sein Leben lang währte. Die eine große Liebe, diesen einen anderen Menschen, der einen bis zum Lebensende begleitete, würde es für ihn nie geben, denn für ihn allein würde es niemals ein Ende geben. Kein gemeinsames Altwerden, kein Leben gemäß des natürlichen Kreislaufes. Er würde immer weiterleben, würde Generationen kommen und gehen sehen, würde seine Lieben betrauern und neue finden, würde die Zeiten überdauern. Allein. Was gäbe Zeno dafür, zu wissen, dass es selbst für ihn diesen einen anderen Menschen gab, der ihn niemals verlassen würde und immer an seiner Seite wäre.
♫ Would you do it with me
Heal the scars and change the stars
Would you do it for me
Turn loose the heaven within ♫
Wie oft schon hatte er unter blühenden Bäumen gelegen, den Blick gen Himmel gewandt, während die Wolken über ihm vorüber zogen und er sich vorstellte, wie es wäre, diesen einen anderen Menschen zu finden, der seine Bestimmung war. Jemand, der unsterblich war, so wie er selbst. Natürlich war Zeno klar, dass das nichts weiter waren als Wunschträume, doch das änderte nichts daran, dass er sich ihre Erfüllung herbeisehnte. Mit geschlossenen Augen träumte er sich seine Seelengefährtin herbei.
Wie sie wohl wäre? Wie würde ihre Stimme klingen, wenn sie seinen Namen sagte, der ihm so viel bedeutete? Wie würde sich ihr Lachen anhören? Würde ihr Haar im Sonnenschein glänzen wie Seide und ihre Augen strahlen wie Edelsteine?
Eigentlich war das Zeno ganz egal. Wie sie aussähe, wie sie klänge, wie sie lachte, solange sie nur ein gutes Herz hatte, eines, das er aufrichtig lieben konnte und das auch Liebe für ihn fände. Solange sie beide nur glücklich sein könnten, wäre alles andere nebensächlich. Es fühlte sich an, als könnten sie beide, wenn es diesen einen Menschen denn für ihn gab, selbst den Lauf der Sterne verändern.
♫ I'd take you away
Castaway on a lonely day
Bosom for a teary cheek
My song can but borrow your grace ♫
Beinahe konnte er die Hand in seiner spüren, die Wärme, die er sich so herbeisehnte. Doch sie war nur eine Illusion, geboren aus seinen Wünschen. Wäre sie hier, er würde diese unsterbliche Gefährtin eines einsamen Tages finden und ihre Tränen trocknen, so wie sie auch seine trocknen würde und keine Worte würden ausdrücken können, was sie beide für einander bedeuteten. Unsterbliche im Fluss der Zeit. Eine Seele, die die andere verstand und den Kummer kannte, den es bereitete, nur zusehen zu können, wie alles um einen herum alterte, starb und zerfiel.
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The One
FanfictionZeno hängt an einem gemütlichen Sommertag seinen Gedanken und der Hoffnung auf eine Gefährtin für die Ewigkeit nach, die allein doch schier unerträglich scheint.