1. Kapitel

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1. Kapitel

„Das größte Zimmer ist meines!“

Ich sprang aus dem Auto und rannte auf die Haustür zu, meine zwei Brüder waren dicht hinter mir. Vergeblich rüttelte ich an der Türklinke, es war abgeschlossen.

„Mama, Papa, wo ist der Schlüssel?“, rief ich in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Mit einer Ruhe, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, kamen meine Eltern lächelnd auf uns zu.

„Ich bin der älteste, also bekomme ich das größte Zimmer“, begann nun Jakob, mein großer Bruder, unseren Streit, den wir die letzten 10 Minuten im Auto geführt hatten, wieder fortzusetzen. Wir zogen gerade um, da mein Vater eine Stelle in Linz bekommen hatte. Anders als andere Familien, freuten wir uns sehr auf den Umzug, denn in der Stadt, in der wir vorher wohnten, war unsere Wohnung so klein, dass ich mir ein Zimmer mit meinen Brüdern teilen musste und das war wirklich nicht lustig.

Doch nun würden wir in einem kleinen Haus wohnen, in einem netten Ort in der Nähe von Linz. Es war als wäre ein Traum wahr geworden. Dies hatten wir mehr oder weniger glücklichen Zufällen zu verdanken. Zuerst war meine Oma gestorben und hatte meiner Mutter ein kleines Vermögen vererbt, dass war schon traurig, doch wir hatten nie Kontakt zu ihr, da sie sich als meine Mutter meinen Vater geheiratet hatte, mit ihr zerstritten hatte. Ehrlich gesagt hatten wir nicht damit gerechnet, überhaupt etwas von ihr zu erben. Und dann hat mein Vater noch dieses wunderbare Jobangebot bekommen.

„Du ziehst sowieso bald aus, ich werde noch am längsten bei Mama und Papa wohnen, deshalb brauche ich das Zimmer“, das war mein kleiner Bruder Christoph.

„Jetzt beruhigt euch doch mal Kinder, wir können das drinnen in Ruhe klären, wir haben Nachbarn, die jetzt schlafen wollen“, wies Mama uns leise zurecht. Es war nämlich mitten in der Nacht, weil Papa am Vormittag noch arbeiten musste und wir erst am Nachmittag losfahren konnten.

Jakob, Christoph und ich nickten und warteten bis Mama die Tür aufgesperrt hatte, dann betraten wir das Haus und sahen uns erst einmal um. Ich fühlte mich sofort wohl. Es gab ein kleines Vorzimmer mit cremefarbigen Wänden und schlichter Einrichtung, in dem ich meine Schuhe und meine Jacke ablegte. Als nächstes kam ich ins Wohnzimmer, das mit dem Esszimmer verbunden war, ums Eck lag dann die Küche. Ansonsten waren im Erdgeschoss nur noch das Schlafzimmer meine Eltern und die Toilette. Mir gefiel das alles sehr gut.

 Als nächstes ging ich die Treppe hinauf und öffnete eine Tür. In dem Zimmer fiel mein Blick sofort auf das Bett, auf dem meine beiden Brüder sich gerade einem Kampf unterzogen. Gerade als ich einschreiten wollte, schaffte es Jakob Christoph vom Bett zu schubsen.

„Haha, jetzt ist es mein Zimmer!“ Jakob machte einen Siegestanz. Ich schüttelte einfach nur meinen Kopf. Obwohl er schon 19 war benahm er sich manchmal wie ein kleines Kind. Christoph stand auf und sagte trotzig: „Das war so unfair, du bist viel größer und stärker als ich, wie soll ich denn da gewinnen?“

„Du hast dich auf den Kampf eingelassen, also musst du auch mit den Konsequenzen leben.“

Kurz überlegte ich, ob ich mich in den Streit einmischen sollte um mein Recht auf das Zimmer zu verteidigen, doch eigentlich glaube ich nicht daran, noch gewinnen zu können. „Ich verzichte!“, teilte ich meinen Brüdern mit. Die beiden grinsten mich siegessicher an und Jakob sagte: „Es ist auch absolut sinnlos gegen mich gewinnen zu wollen.“

Als ich das Zimmer verließ, konnte ich noch hören, wie Christoph wild protestierte. Morgen in der Früh würde ich dann erfahren wer gewonnen hatte, ich war mir ziemlich sicher, dass es Jakob war.

Ich sah mir die beiden anderen Räume an, die gleich groß waren und entschied mich für den, in dem die Wände mit einem zarten Lila angestrichen waren. Auch sonst war das Zimmer recht hübsch. Als ich mich auf das Bett setzte, merkte ich erst, wie müde ich war. Am liebsten wäre ich wie ich war einfach eingeschlafen, doch mir war klar, dass ich das morgen bereuen würde, deshalb lief ich aus dem Haus zum Auto und holte meinen Koffer.

Zurück in meinem Zimmer suchte ich mir meinen Pyjama und meine Toilettetasche, dann verschwand ich im Bad. Da ich unbedingt ins Bett wollte, zog ich mich schnell aus und stellte mich unter die Dusche. Das heiße Wasser wusch den Schweiß von der Autofahrt von meiner Haut und entspannte meine Muskeln. Genau das hatte ich gebraucht.

Nachdem ich mich abgetrocknet und mir meinen Pyjama angezogen hatte, putzte ich meine Zähne und sah dabei in den Spiegel. Meine braunen Haare hingen nass an meinem Kopf hinunter und meine Augen sahen trotz der erholsamen Dusche müde aus.

Gähnend flocht ich mir einen Zopf und fiel müde ins Bett. Als meine Augen schon zugefallen waren und ich langsam ins Land der Träume abdriftete, hörte ich plötzlich ein dumpfes Geräusch, als wäre etwas hinuntergefallen.

Aufgeschreckt sah ich mich um und dachte es müsste wohl draußen vor meinem Fenster passiert sein, denn sonst hätte ich es nicht hören können. Halb schlafend trottete ich zum Fenster und schaute hinunter. Tatsächlich, eine Gestalt bewegte sich gerade Richtung Straße, wo kam sie her? Dann sah ich, dass auf der anderen Seite des Baumes, der direkt vor meinem Fenster stand, ebenfalls ein Haus war, wie hatte ich das nicht bemerken können? Naja, ich hatte ehrlich gesagt bis jetzt noch gar nicht aus dem Fenster gesehen. Das Fenster des Nachbarhauses war geöffnet, die Gestalt war wahrscheinlich hinaus geklettert. War es vielleicht ein Einbrecher?

In dem Moment, sah ich wie die Gestalt in ein Auto einstieg. Sollte ich die Polizei rufen? Es wäre wahrscheinlich am besten. Ich nahm mein Handy vom Nachttisch und tippte 133 ein. Die Stimme eines Polizisten meldete sich. Ich erzählte ihm verschlafen, was ich soeben beobachtet hatte. Der Mann meinte er würde sofort kommen und legte auf. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich vielleicht gerade einen Einbrecher gesehen hatte, oder einen Mörder? Ein Schauder lief mir über den Rücken und mir wurde kalt, obwohl das Fenster geschlossen war.

Trotz des Schrecks spürte ich noch immer die Müdigkeit und dachte mir, ich könnte jetzt sowieso nichts mehr tun, außer den Fall der Polizei zu überlassen. Zum Glück war morgen Sonntag und ich würde ausschlafen können.

Das ist der Versuch für eine Geschichte :) Ich hoffe es gefällt euch bis jetzt.

Ich habe es noch nicht auf Rechtschreib- und Grammatikfehler geprüft, aber werde das sobald wie möglich machen.

Alles Liebe,

Franzi

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 07, 2014 ⏰

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