Yoongi - Tokyo
📍Daegu, Südkorea
🕜Sonntag, 01:30, 5 Monate vor dem ÜberfallHektisch stieg Yoongi aus der Straßenbahn aus, die ihn innerhalb von zehn Minuten vom Hauptbahnhof zu dem Stadtviertel seiner Mutter gebracht hatte.
Panisch sah er sich um, suchte nach dem Kontrolleur, der an der vorletzten Station eingestiegen war.
Yoongi lief der Angstschweiß über die Stirn, welchen er erleichtert wegwischte, als er merkte, dass der Kontrolleur nicht mit ausgestiegen war.
Hastig setzte der junge Mann seinen Weg fort, die Kapuze noch immer tief ins Gesicht gezogen, schnelle Atemzüge streiften die Maske und erzeugten so eine fast unausstehliche Luft, die zusammen mit der immer größer werdenden Angst, mehr Panik und das Gefühl von Luftnot entstehen ließen.
Mit einem großen Atemzug trat Yoongi aus der Untergrundstation, nur um einmal mehr die sauerstoffarme Luft einzuatmen.
Er riss sich die warme Maske mit einer gezielten Bewegung vom Mund und inhalierte die frische, altbekannte Luft Daegus ein und spürte augenblicklich wie eine zentnerschwere Last von seinen Schultern fiel.
Mit hastigen Blicken hatte er bereits analysiert, dass sich keine Polizei in der Nähe befand und so nutzte er die Chance, im Schutze der Dunkelheit zu seinem Ziel zu gelangen.
Zehn lange Minuten hastete der junge Mann durch schmale Gassen, nahm so viele Umwege wie möglich und nahm dabei nur unterbewusst die Schönheit der Stadt wahr, die er nach so langer Zeit wieder besuchte.
Als er das letzte mal hier mit seinem Freund vorbei gelaufen war, lief noch alles nach Plan. Ganz rein war Yoongi da auch nicht mehr gewesen, mit dem ein oder anderen Raubüberfall auf den Schultern.
Doch wenigstens fühlte es sich nicht so an, als würde sein Herz jeden Moment zerreißen und sein gesamtes Leben mit ihm.
Sein Atem ging rasselnd, als er endlich an der gesuchten Telefonzelle stehen blieb, die Hände auf die Knie gestützt, die Maske lose um das linke Ohr hängend, die Hände schwitzig und zitterig.
Kaum fühlte er sich wieder fähig zu sprechen, lagen seine langen, graziösen Finger auf den runden Tasten des alten Telefons und tippten die Nummer ein, die so unglaublich familiär war, dass es einen kleinen Moment in seiner Brust zwickte.
Yoongis Mutter ließ nicht lange auf sich warten, stattdessen hob sie bereits nach dem dritten klingeln ab und meldete sich mit einem nüchternen, "Frau Min. Mit wem spreche ich?"
"Hey Eomma.", begrüßte Yoongi und er konnte hören, wie sie überrascht die Luft einzog.
"Yoongi. Mein Schatz!", aus den einfachen Worten hörte man ein erleichtertes schluchzen und die pure Freude, ihren Sohn nach drei Monaten des vollständigen Kontaktabbruchs zu hören.
"Hey. Wie gehts dir, Eomma?"
"Mir? Gut ja... gut.", man konnte hören, dass ihr der plötzliche Anruf um fast zwei Uhr nachts doch etwas zu schaffen machte und sie um Fassung rang.
"Was ist passiert?", fragte seine Mutter nach, die Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme deutlich zu hören.
"Du hast die Nachrichten gesehen oder? Gehört was sie über mich sagen..."
Es fiel dem jungen Mann sichtlich schwer darüber zu reden, so liebte er seine Mutter doch von ganzem Herzen und obwohl das nicht die erste Enttäuschung seinerseits war, fiel es ihm doch schwer, eine weitere Niederlage seines Verstandes zugeben zu müssen.
"Ja. Ja natürlich habe ich sie gesehen."
Eine kurze Pause füllte die überarbeitete Leitung der alten Telefonzelle.
"Ich habe mir gedacht, ich verreise. Vielleicht gehe ich auf ein Schiff Richtung China. Du meinst doch ich kann nicht kochen, da kann ich es ja lernen.", ein ehrliches Lippen umspielte die sonst emotionslosen Lippen des Mannes und eine kaum stecknadelkopfgroße Träne rollte über seine kalte Wange.
"China? Aber was ist wenn sie da nur chinesisch essen? Das magst du doch garnicht oder...?"
"Ach was, Eomma, dein Essen werde ich so oder so vermissen."
Ein amüsiertes lachen war vom anderen Ende der Leitung zu hören.
"Aber wenn du sagst, dass du verreist, sehe ich dich dann niemals wieder?", die vorher versteckte Trauer war nun kalt durch die belegte Stimme zu hören.
"Aber nicht doch! Ich werde dir ein Ticket kaufen, damit du mich besuchen kannst. Bist du alleine?"
"...Ja.", seine Mutter antwortete zögerlich, was Yoongi jedoch versehentlich überhörte.
"Okay. Hör mir zu Eomma. Ich komme dich besuchen. Also geh nach unten so, als würdest du noch schnell zum 24 Stunden Supermarkt gehen. Ich werde dich finden.", und damit legte Yoongi auf und machte sich ohne Zögern auf den Weg.
Was er nicht wusste war, dass seine Mutter zuhause mit einer Horde streng bewaffneten Polizisten saß, die das Telefonat gehört hatten und nun wie Schlächter auf ihr Tier, auf Yoongis Rückkehr warteten.
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Kapitel 2 ✅
1. ich hoffe das passt so erstmal mit den Kapitellängen, wenn sich die Möglichkeit ergibt, schreibe ich gerne länger, doch gerade passen die cuts so gut, deshalb lasse ich das so
2. auch das Gespräch ist in der Serie etwas anders, doch ich habe es aus dem Gedächtnis geschrieben, also fehlt vermutlich einiges aber das Ende und damit das Ziel ist das gleiche
3. ich habe die alter in den Beschreibungen noch hinzugefügt und es wäre gut wenn ihr noch mal kurz drüber gucken könntet, denn die sind wichtig für die folgenden Kapitel
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[ haus des geldes ] k.th x j.jk
Fanfiction❝Was sagst du zu einem Raubüberfall mit einem Erlös von 2,4 Milliarden Euro?❞ Der größte Raubüberfall in der Geschichte. Das Ziel: die koreanische Banknotendruckerei. Ein jahrelang erarbeiteter Plan, neun exzellente Verbrecher. Mitten drin; Kim Tae...