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"Komm schon, denk nach!", murmel ich leise vor mich hin und schlage mir mit der flachen Hand immer wieder gegen die Stirn.

"Was ist denn?", fragt Derek mich verwundert.

"Notfalltreffen, heute Nachmittag, haben wir irgendwo sturmfrei?", aufgeregt streiche ich mir die Haare aus der Stirn.

"Also bei mir jedenfalls nicht, Mum ist wie blöd dabei das Haus für morgen Nachmittag zu putzen, es bleibt doch dabei, dass ihr vorbeikommt, oder?"

"Ja Luke, wir kommen", erwidert Cole, "wir können übrigens zu mir".

"Cool", sage ich und grinse zufrieden.

In Mathe sitze ich total hibbelig auf meinem Stuhl. Ich bin so verdammt aufgeregt, endlich habe ich Mal eine richtige Spur! Wenn M nur wüsste, was er mir da für einen Tipp zugespielt hat...

"Mr Jensen, wären Sie so freundlich und würden sich Mal an die Tafel bequemen, um die Formel zu lösen?", fragt mein Mathelehrer gereizt.
Ich nicke und gehe schnell nach vorne. Meine Güte, ich bin wirklich froh, dass ich gut bin in Mathe, denn ich kann die Aufgabe, obwohl ich nicht zugehört habe.
So schnell, wie ich aus meinen Gedanken gerissen wurde, bin ich auch schon wieder dabei über diese eine verdammte Party nachzudenken.
Ich werde noch verrückt!

Als wir endlich frei haben stürme ich beinahe fluchtartig zu meinem Auto und treibe meine Freunde an, sich endlich zu beeilen.
Etwa eine halbe Stunde später sitzen wir zu viert auf Coles Kingsize-Bett und ich bin gerade damit fertig, zu erklären, weshalb wir hier sind.

Derek stöhnt leise auf: "Alter, das wird langsam schon fast gruselig! Du bist echt über beide Ohren verknallt!"

Ich werde rot, versuche aber meine Verlegenheit zu überspielen, indem ich mit den Augen rolle und ihm trotzig die Zunge rausstrecke.

"So Jungs, der Kindergarten ist eigentlich schon zwei Wochen vorbei, also konzentriert euch Mal", greift Cole schlichtend ein. "Außerdem wird sein Geschwärme hoffentlich besser, wenn wir M gefunden haben...", fügt er an Derek gerichtet hinzu.

"Wann war diese Party eigentlich nochmal?", fragt Luke, der sich bis jetzt erstaunlicherweise völlig aus allem rausgehalten hat.

Ich runzel die Stirn: "Ich weiß es nicht genau, da war ich ja noch mit Jessy zusammen, muss also mindestens ein halbes Jahr her sein..."

Vielleicht war es Einbildung, aber während Cole und Derek genau wie ich aufstöhnen, wirkt Luke nicht überrascht, sondern eher schockiert.

"Ist alles okay bei dir?", frage ich ihn.

"Jaja, alles gut", murmelt er anwesend.

"Hm, das müsste die Party von Steven gewesen sein, da waren echt viele Leute", überlegt Derek laut.

Cole seufzt leise: "Das stimmt... Und außerdem war Sam der Einzige von uns, der nicht total blau war!"

"Und ich hab auch keine Ahnung mehr, wer vor der Tür stand, ich war ja viel zu sehr damit beschäftigt, Jessy da raus zu befördern ohne vollgekotzt zu werden", sage ich niedergeschlagen.

"So eine Scheiße", murmelt Derek.

"Ich muss Mal kurz telefonieren", meldet Luke sich zu Wort und eilt aus dem Zimmer.

Ich runzele die Stirn: "Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen?"

Cole zuckt mit den Schultern: "Keine Ahnung, vielleicht hat er vergessen, sich zu Hause abzumelden..."

Die Stimmung bei uns bleibt gedrückt und mir fällt auf, dass ich wirklich die besten Freunde der Welt habe. Mal abgesehen davon, dass sie mir helfen, nehmen sie zur Zeit auch noch echt viel Rücksicht auf mich.
Um uns alle wieder ein bisschen aufzumuntern und mein schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen, schlage ich vor, dass wir noch ein bisschen zocken könnten. Der Vorschlag wird von den anderen offensichtlich erleichtert angenommen.

Ein paar Stunden später liege ich alleine im Bett und starre an die Decke, die vom Mondlicht leicht beleuchtet wird.

"Wer bist du?", flüstere ich leise.

Hallöchen :)
Heute gibt's nur ein kurzes Kapitel, ich bin grad auf Klassenfahrt und hatte nicht so viel Zeit zum Schreiben.
Ich hoffe Mal, es gefällt euch trotzdem! :)
Bis bald,
Eure c_in_medias_res <3

Wer bist du?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt