Kapitel 9

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Das nächste was sie sah, als sie ihre Augen öffnete, war gar nichts. Es war stockfinster und kühl in dem Raum. Krampfhaft versuchte sie sich Aufzurichten und sich in dem Raum umzusehen aber die Fesseln zogen sie zurück. Panisch versuchte sie sich frei zu bekommen, schweiß lief ihren Rücken herab. Panik konnte man in den Augen des Mädchens ablesen aber niemand hörte sie. Verzweifelt begann sie nach Hilfe zu schreien aber ein Tuch, welches vor ihrem Mund war, verhinderte, dass man auch nur ein Wort verstand. Kraftlos ließ sich Aria wieder zu Boden gleiten und stumme Tränen der Angst wanderten ihre Wangen herab. Plötzlich wurde der Raum mit gleißendem Licht erhellt und Aria kniff die Augen zu.

"Oh du bist aufgewacht kleine" flüsterte der Mann wieder. Aria, die nicht reden konnte, versuchte ihn böse anzustarren und sie bemerkte dabei ihren Durst.

"Ich hab was zu trinken für dich" der Mann schritt auf sie zu und zog das Tuch runter.

"Sie Mistkerl! Sie können mich nicht einfach Fesseln!" prompt bekam sie einen Schlag ins Gesicht und ihre linke Wange pochte vor schmerz. Winzige Tränen tropften aus ihren Augenwinkeln.

"Klappe jetzt und trinken!" fuhr der Mann sie an und als sie fertig getrunken hatte, durchfuhr sie der selbe Schmerz in der rechten Wange, der Mann hatte sie noch mal geschlagen. Dann zog er ihr das Tuch wieder vor den Mund und ließ sie allein. Das Licht brannte weiter und Aria konnte erkennen, dass sie sich in einem Kellerraum befand und sie mit Eisenketten an den Händen an der Wand befestigt war. An der Gegenüber liegenden Seite befanden sich noch 2 solcher Fesseln und an einer war ein Junge befestigt, der aussah als würde er schlafen. Zitternd atmete Aria ein und aus, sowas hatte sie nie gesehen, sowas dürfte es gar nicht geben. Sie wollte nicht wissen, wie sie aussah und warum sie hier war, das einzige was sie wollte, war hier raus zukommen und zwar lebendig. Sie zog an den Fesseln und schrie dabei aber nichts passierte, ausser das Junge erwachte und sie ansah. Sie kannte ihn nicht, wusste nicht wer er war aber er hatte kein Tuch vor den Mund.

"Bist du auch ein Traumkind?" fragte er sie und jetzt sah sie ihn auch an. Seine Augen waren Eisblau, so wie ihre und er hatte schwarze Haare, so wie sie, bis auf den einen Punkt, dass ihre gelockt waren und ihr bis zur Taille reichten und seine kurz und immernoch hochgegelt waren, demnach konnte er sich noch nicht lange hier befinden. Sie wusste nicht was Traumkinder waren. Er streckte einen Arm aus und zog ihr das Tuch runter.

"Was sind Traumkinder und warum bist du nur mit einer Hand gefesselt?" bombadierte sie ihn mit Fragen.

"Traumkinder oder kurz Nightmares sind Menschen, die Träumen, dass sie jemanden umbringen und dieser jemand stirbt dann auch, allerdings können sie sich nicht mehr an diesen Traum erinnern und ich leiste nicht so viel Widerstand wie du" meinte er. Aria sah ihn an.

"Sowas gibt es nicht" flüsterte sie bestimmt, doch der Junge nickte.

"Ich bin übrigens Eric"

"Aria"

Ihr kam es komisch vor sich so unkompliziert zu Unterhalten, wo sie sich anscheinend in einer Folterkammer befanden.

"Aria...Hab ich schon mal gehört. Ich komm aus Edinburgh und du?"

"Warte mal, sind wir in Schottland? Ich komme aus London"

Eric zuckte die Schultern: "Ich weiß nicht wo wir sind aber deine Wangen sehen schrecklich aus" mitleid lag in seinem Blick. Wenigstens war sie nicht allein, auch wenn sie für keinen dieses Schicksal wollte.

"Ja naja, der Typ hat mir ne Backpfeife gegeben" ein gequältes lächeln lag auf ihren Lipen.

"Hab ich was davon gesagt, das ihr euch unterhalten dürft?!" donnerte die Stimme des Mannes durch den Raum und kam dabei näher. Er beugte sich zu Eric runter und grinste den Jungen dreckig an.

"Lassen sie ihn in Ruhe!" wütend schrie Aria den Mann an aber bereute es sofort, als dieser sich zu ihr umdrehte und ein Messer aus seiner Tasche zog. Eric schaute geschockt Aria an und dann den Mann, er öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich wieder, als Aria ihren Kopf schüttelte und kurz seinen Blick erwiederte.

"So haben wir hier eine ganz mutige was?" spuckte der Mann verächtlich. Langsam kam er immer näher bis Aria seinen Atem nach Rauch und Bier riechen konnte. Angewidert drehte sie den Kopf zur Seite.

"Ich würde Aufpassen was du sagst mädchen"

Er holte aus und trat sie direkt in den Bauch. Ein Schrei entfuhr aus Arias Kehle und sie krümmte sich zusammen vor Schmerz. Noch ein Tritt erwischte sie und noch einer. Der Mann hörte gar nicht mehr auf. Ein Schlag auf ihre Nase, wobei diese anfing zu Bluten, da konnte Eric sich nicht mehr verkneifen etwas zu sagen.

"schämen sie sich nicht, ein Mädchen zu schlagen?" fragte der Junge ruhig. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah das Mädchen ihn an. "Nein" krächzte sie aber niemand hörte es.

"Was hast du schon zu melden dummer Junge?" meinte der Mann und gab Eric einen Schlag in die Magengegend, bevor er Verschwand. Aria lag da, verkrampft und heulend vor schmerz. Sie konnte sich nicht mehr bewegen und glitt langsam aber sicher in die Ohnmacht.

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