Ich sah dich und bemerkte ein Kribbeln in meinem Bauch. Ich war 13. Du 17. Ich wusste es nicht. Du hattest dunkelblaue Augen, die mir erst auffielen, als ich dir schon verfallen war.
Du sagtest was. Ich lachte. Warum? Das wusste ich selber nicht. Du hast gelächelt. Ich hab gelächelt. Du hast gegrinst. Ich hab gegrinst. Du warst traurig. Ich war traurig. Du warst deprimiert. Ich war der Psychologe, ohne es zu merken.Du erzähltest mir deine ganze Lebensgeschichte.
Ich erzählte dir meine.
1 Woche später waren wir ein Paar. Wir sahen uns 1 Woche nicht, aber schrieben jeden Tag einander.
Wir trafen uns. Ich kam zu dir. Deine Mutter schloss mich in ihr Herz. Und ich sie in Meins. Wir lachten viel. Und du hast verzweifelt versucht mir Playstation spielen beizubringen. Ich versagte, weil ich abgelenkt war. Deine federleichten Küsse auf meiner Haut hinterließen ein angenehmes Gefühl. Ich wollte mehr. Ich legte den Controller beiseite. Ich zog dich auf dein Bett und hauchte dir federleichte Küsse auf deine Haut.
Deine Gänsehaut war für mich eine Art kleiner Triumph. Ich küsste deinen Hals und blieb an einer Stelle hängen. Dort versuchte ich mich an meinem ersten Knutschfleck. Du hattest deine Augen geschlossen, als ich mein Kunstwerk betrachtete.Ich legte mich neben dich und zusammen starrten wir die Decke an. Bis ich an meinem Hals ein leichtes Ziehen bemerkte und übers ganze Gesicht grinste, als ich verstand, dass du mir gerade meinen ersten Knutschfleck verpasst hattest.
Wir lagen wieder nebeneinander im Bett und schauten die Decke an. Und dann hielt ich es nicht mehr aus.
Ich hatte einen Knutschfleck von dir.
Du hattest einen von mir.
Und trotzdem hatten wir noch nicht unseren ersten Kuss.
Ich ergriff die Chance, dass deine Augen geschlossen waren und hauchte dir einen süßen unschuldigen Kuss auf die Lippen.
Ich legte mich wieder hin.
Ich hätte dein Grinsen noch Kilometer weit gespürt.
Ich drehte mich auf die Seite und du ebenfalls.
Wir wurden in unserer wilden Knutscherei von deinem kleinen Bruder unterbrochen, der aber nur angewiedert sein Gesicht abwandte und sofort wieder verschwand.
Du küsstest mich so zärtlich, dass ich dachte du denkst ich wäre aus Glas und du könntest mich kaputt machen.
Das war nicht der Fall.
Du wolltest einzig und allein meine Lippen auf deinen spüren und den Augenblick von Schwerelosigkeit genießen.2 Wochen später trennten wir uns. 4 Wochen Beziehung. Meine Erste. Deine keine Ahnung wie vielte. Ich hatte Schluss gemacht, weil ich mir nicht sicher war, ob ich nur Freundschaft wollte oder wirklich Gefühle für dich hatte. Ich wollte Freundschaft.
Wir wurden beste Freunde.
Wir trafen uns 4 Monate nicht.
Dann sah ich dich eine Woche lang jeden Tag.
Und ich genoss deine Nähe.
Ich genoss die Gespräche mit dir. Ich genoss es, wie ich mich bei dir fühlte.
Sorgenlos.
Als wäre die Welt heile.
Als gäbe es keine Probleme.
Als gäb es nur dich und mich.
Im Hier und Jetzt.
Dann erfuhr ich von deiner Freundin. Und ich mochte sie. Anfangs. Dann merkte ich, wie ich anfing sie zu verabscheuen. Warum? Weil in mir ein Gefühl erwachte. Es nennt sich Eifersucht. Ich wollte, dass du glücklich bist. Und es schien so als wärst du glücklich. Du sagtest mir, du würdest jeder Zeit dem UNS eine zweite Chance geben.
Ich wollte sie nicht.
Ich ließ dich gehen.Mein Tagebuch füllte sich plötzlich mit unmengen an deprimierenden Gedanken.
Ich fiel in ein Loch. Was durch den Tod meiner Oma noch größer wurde. Ich fiel immer tiefer bis ich unten ankam und ein Messer fand.
Was soll ich damit?
In einem schwarzen Loch.
Ich dachte nach und ließ die Klinge über meine Haut gleiten. Sie hinterließ Schmerz, der die Sehnsucht zu dir überdeckte.
Noch ein Schnitt.
Und noch einer.
Ich vergas dich.
Mein Herz nicht.
Ich schrieb dir ein einfaches 'Hey'. Ich redete mir ein bloß wissen zu wollen, ob du noch lebst. Und du lebtest. Ohne Freundin. Ich musste unwillkürlich über diese Information grinsen.
Augenblicklich fiel mir mein Handy aus der Hand, da ich begriff worüber ich glücklich war.
Ich war darüber glücklich, dass du unglücklich warst. Ich schlug mich selber imaginär und verfluchte mein Grinsen, was nicht verschwand.2 Monate später trafen wir uns auf dem Friedhof, wo meine verstorbene Oma begraben war.
Ich sah dich und mir wurde klar, dass ich ohne dich leben konnte, ja, aber nur mit einer Herzhälfte. Die andere schenkte ich dir.
Und bekanntlich lässt es sich mit nur einer Herzhälfte schwer leben.Ich denk an dich.
Immer.~Hope
