Geborgenheit

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Langsam trat ich auf die Lichtung. Ein großer See befand sich dort, in seinem grünlich schimmernden Wasser spiegelte sich die Sonne und eine leichte Brise sorgte dafür, dass das Schilf, welches den Weg direkt ins kühle Nass verhinderte, sich zur Melodie des Waldes bewegte.

Ich sah am Ufer entlang und erblickte in einiger Entfernung eine kleine Hütte. Mit leichtfüßigen Schritten, mehr schwebend als laufend, bewegte ich mich näher an das Wasser heran. In einer fließenden Bewegung ging ich in die Hocke, um nach einer Blume zu greifen, hielt jedoch inne, als diese mit einer klaren Stimme zu singen begann. Noch nie hatte ich eine so schöne Melodie vernommen, sie harmonierte perfekt mit dem Gesang des Waldes und dessen Tierwelt.

Nachdem ich eine Zeit lang den harmonischen Klängen gelauscht hatte, erhob ich mich und schritt fast schon bedächtig auf die Hütte zu, die ich zuvor erblickt hatte. Nur wenige Augenblicke später stand ich vor der eindrucksvollen und mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Holztür.

Wie durch Zauberhand und einer Einladung gleich öffnete sich die Tür und ließ mich einen Blick in das Innere der Hütte erhaschen. Neugierig und mit einem Lächeln auf den Lippen betrat ich die Hütte und sah mich um.

Ich stand in einem großen Raum mit tiefen Fenstern, vor denen gemütliche Nischen zum Sitzen einluden. Der Raum war sehr geschmackvoll eingerichtet und strahlte eine Gemütlichkeit aus, die mir sofort ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit gab.

Einem leisen Impuls folgend betrat ich eine gewundene Holztreppe, die ein Stockwerk hinauf führte. Von dort trat ich in einen lichtdurchfluteten Raum mit einer großen Schiebetür, durch die ich auf eine hölzerne Terrasse gelangte.

Mit verträumtem Blick trat ich an das Geländer, welches die Terrasse umschloss, und blickte auf den See vor mir. Sanft legte sich ein Arm um mich und mich überkam ein Gefühl der Geborgenheit und Liebe, die mich dazu brachten, mich in den Arm zu schmiegen.

Nach einer Weile stiegen wir gemeinsam eine hölzerne Treppe von der Terrasse hinab auf einen Steg, welcher einige Meter auf den See hinaus ragte. Dort lag eine einladend wirkende, kuschelig weiche Decke, auf der wir uns setzten.

Weiterhin in die sanfte Umarmung gekuschelt und die zärtliche Nähe genießend, saßen wir auf dem Steg und blickten gemeinsam auf den friedlich da liegenden See. Der Melodie des Waldes lauschend verbrachten wir die Ewigkeit, in der uns die Geborgenheit eins mit der Natur und dem Leben werden ließ.

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