Mit einem zuversichtlichem Lächeln auf den Lippen, betrat Willie das neue Einkaufscenter der Stadt. Es wurde erst vor einigen Tagen eröffnet und der junge Elch würde nun zum ersten Mal reingehen. Es sollte dort viele verschiedene Geschäfte geben und Süßkramläden und Spielautomaten. Willie war so aufgeregt. Und da stand er nun, mitten in der Menge. Die Lüftung direkt unter seinen Vorderhufen, man das kitzelte. Leider konnte er gar nichts sehen, es war so voll. Irgendwie drängelte er sich durch das Gewimmel und stolperte in einen Friseursalon rein. "Kann ich Ihnen helfen, Sir?", fragte eine wirklich gut frisierte, alte Ziege. Willie fühlte sich dumm, hier zu stehen und nichts zu kaufen. Also ließ er sich kurzerhand die Nacken- und Halshaare schneiden. Bei den Weibchen kam das momentan so wie so voll gut an, kurzes Fell am Kopf, längeres am Bauch. Heut zu Tage musste man sich eben den Trends hingeben und bei den Sachen mitmachen, um dazu zu gehören.
Als er den Salon verließ, hatte er das Gefühl, es seien weniger Leute unterwegs. Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein, weil er die letzte Stunde lang aus dem Fenster auf die Menge gestarrt hatte. Pausenlos. Willie's Magen grummelte. Er ging also kurzerhand zu einem kleinen Fressstand, welche es hier an jeder Ecke gab und kaufte sich eine Brezel. Die war aber so klein, dass er sie innerhalb von Sekunden verschlungen hatte und immer noch hunger hatte. Aber noch etwas essen wollte er nicht, also ging er in ein Schuhgeschäft, um sich ein wenig ab zu lenken. Es gab leider keine, welche an seine Hufe passten. Das ging ihm wirklich auf die Nerven. Seit dem er ein Kind war, hatte er keine Schuhe mehr gehabt, weil es einfach keine in seiner Hufengröße gab. Willie hatte wirklich kleine Hufe. Deshalb wurde er ständig ausgelacht. Zum Glück gab es dann Leute wie Oma-Elch Gerdlinde. Sie hatte ihn in Schulzeiten immer ermutigt. Nur war sie, nachdem Willie seinen Abschluss gemacht hatte, nach England gezogen und Willies gesamte Familie gleich mit ihr. Seit 4 Jahren hatte er sie jetzt nicht mehr gesehen.. Und sein Leben war super! Auch wenn er seine Familie vermisste. Sein Traum war es nach dem Studium nach England zu seiner Familie zu ziehen und Biologe zu werden.
"Uiii", dachte sich Willie, als er die coolen Jacken sah, welche reduziert waren auf nur 4 Fuxien! Da musste er sofort eine anprobieren. Er nahm sich die goldig-glänzende mit pinken Pailletten bestickte Fliegerjacke und probierte sie an. "Verdammt, seh ich gut aus", meinte er, als er sich posierend im Spiegel betrachtete. Er schaute in seinen Geldbeutel. Noch 20 Elken. Das passt doch! Also schlich er Richtung Kasse. Er wollte sich gerade hinter einer Hasenmama mit ihrem Sohn anstellen, da stieg ihm ein süßlicher Geruch in die Nase. Was war das.. Er schaute sich um und da war er. Der Eismann. Er war immer nur für wenige Minuten an einem Ort, bevor er weiter zog. Willie vergaß alles Andere und gallopierte so schnell er konnte aus dem Laden zum Eismann. "Guten Tag", begrüßte der Eisverkäufer Willie. Der Elch konnte es kaum fassen. Er würde gleich wirklich ein Eis vom Eismann essen. "Eine Kugel Pistazie bitte", sagte er mit einem breiten grinsen im Gesicht. "Das macht dann 10 Elken" Willie kramte das Geld hervor und nahm das Eis entgegen. Gerade als er essen wollte, stürmte auf einmal ein Polizist auf ihn zu. "Stehen bleiben! Auf den Boden und Hände hoch, so dass ich sie sehen kann!", rief der kleine blaue Bär. "W-Was?!" Willie tat, was ihm befohlen wurde. Der Gummibär nahm ihm das Eis ab und legte ihm Handschellen an. Also Willie, nicht dem Eis. "Sie sind verhaftet" "Aber warum denn? Ich habe doch nur ein Eis gekauft", jammerte Willie. "Kennen Sie ihre Rechte?", fragte der, wirklich köstlich duftende, Polizist. "Da bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher", sagte der Elch.
"Alles was sie von jetzt an tun oder sagen kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet. Ich taste Sie nun ab" "Halt stopp! Ich will von einem Elch abgetastet werden, sonst ist mir das unangenehm", schmollte Willie. Der Bär verdrehte die Augen und sprach irgendetwas in sein Funkgerät. "Geht auch ein weiblicher Elch?", fragte er. "Klar"
Ein paar Tage später war die Verhandlung. Willie hatte inzwischen kapiert, dass er ausversehen die Jacke geklaut hatte. Aber der Bär hatte ihm auch das Eis geklaut und niemand zeigte ihn an! Willie fand das einfach nur unfair. Aber gut, was konnte er da jetzt noch groß ausrichten?
Nun saß er dort, mit seinem besten Freund Olaf die Mandelbanane und seinem Anwalt, Mr. Uhu, die Maus und wartete auf das Urteil.Willie zitterte am ganzen Leib, Tränen stiegen ihm in die Augen und er stand unglaublich unter schock, als Richter Mauzi das Wort "Schuldig" aussprach. Er würde nun eine Haftstrafe von 9 Monaten im Gefängnis absitzen.. Für nichts?! Willie hätte schreien können. Gerade, als der blaubeer Polizist, der ihn schon vor einigen Tagen verhaftet hatte, ihm Handschellen anlegen wollte, kam dem Elch ein Geistesblitz. Gefängnis? Niemals! Und so gallopierte er so schnell wie möglich aus dem Gerichtssaal. Und schon war die gesamte Polizei hinter ihm her. Willie rannte aus dem Gebäude und die Straßen entlang, wohin wusste er nicht. Eines war sicher: Es gab kein Zurück. Würden sie ihn jetzt fassen, würde seine Strafe viel höher ausfallen. Vielleicht sogar lebenslänglich. Nein, Willie konnte das nicht zulassen. Er würde abhauen. Das würde er alles planen, wenn er die Polizei abgehängt hatte. Die Streifenwagen hingen an ihm wie sonst was, Willie musste sich etwas einfallen lassen!
Aha!
Er bog in eine Seitengasse, wo das Auto nicht hindurch passte, konnte sich allerdings schon denken, dass die Polizisten versuchen würden, ihm auf der anderen Seite den Weg ab zu schneiden, weshalb er sich in dem großen Biomüllcontainer versteckte.Willie zog sein Handy hervor und stellte sicher, dass es nicht auffindbar war. Dann suchte er nach Plänen, für die Müllabfuhr. Perfekt! Die nächste war schon in 13 Stunden. Der Müll-Kompost lag nämlich direkt neben dem Zug. Und der Zug fuhr alle zwanzig Minuten. Willie würde das schon irgendwie hinkriegen.. Alles war besser als Gefängnis. Sogar 13 Stunden alte Kaffeefilter und Bananenschalen.
Während er in dieser Tonne saß, begann er, seine Flucht zu planen. Doch er blieb bereits am Anfang stecken... Wohin wollte er eigentlich? Am besten weit weg, raus aus dem Land, auf einen anderen Kontinent. Ja... Ja! London! Dort lebte doch seine Familie. Oma Gerdlinde, Großvater Bert, Tante Inger. Und einige in anderen Städten. Alle seine Verwandten lebten in England. Also warum nicht dorthin reisen? Klar, fliegen würde er nicht können, das wird zu hart kontrolliert und deswegen würde es eine lange Reise werden. Doch Willie war auf der Flucht. Und wie schon gesagt, da gab es kein Zurück mehr.
DU LIEST GERADE
Willie auf der Flucht!
Teen FictionAlles begann, als Elch Willie ausversehen eine Jacke klaute. Dabei wollte er sich doch bloß ein Eis kaufen! Wie auch immer, jetzt muss Willie vor der Gummibärchenpolizei wegrennen, denn Gefängnis kommt für ihn überhaupt nicht in Frage. Sein Ziel is...