Haunted

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You and I walk a fragile line
I have known it all this time
But I never thought I'd live to see it break

Yuma betrachtete Shuu aus der Ferne. Kalt, schlafend und abweisend war er all das, was seine Ängste verkörperte. War er denn der einzige, der noch wusste, dass sie früher mal befreundet gewesen waren? Das war jetzt nicht mehr so. Aber er wusste auch nicht, was mit Shuu war. Warum? War es ihm völlig egal? Yuma überlegte kurz, ob er ihn ansprechen sollte. Doch es hatte doch sowieso keinen Sinn. Wütend ballte er seine Hand zur Faust. „Verdammt!", fluchte er. Er wollte es nicht wahrhaben,ihre Freundschaft jemals zerbrechen zu sehen, doch das war all das,was er die letzte Zeit wahrnehmen konnte. Er wusste nicht richtig, wie er sich gegenüber Shuu verhalten sollte. Aber Shuu schien es ohnehin egal zu sein.

It's getting dark and it's all too quiet
And I can't trust anything now
And it's coming over you
Like it's all a big mistake

Yuma verzog sich in einen abgelegenen Korridor der Schule und das Dunkel und die Stille regten ihn auf,aber nur hier konnte er nachdenken. Aber dies machte es nicht besser,denn er wusste nicht, was all das bedeuten sollte, was er da wahrnahm. Er konnte seinen eigenen Gefühlen nicht trauen. Unheimlich gerne wollte er mit Shuu sprechen aber jedes Mal hatte er Angst vorseiner Reaktion, weswegen ihre Konversation quasi immer im Sand verlief. Immer wenn er mit ihm sprach, zeigte der Sakamaki ihm die kalte Schulter. Er konnte das nicht mehr. Manchmal kam es ihm vor, als ob alles nur ein großer Fehler gewesen war. Sie waren Kinder gewesen, jung und naiv. Dann wurden sie älter und alles änderte sich. Könnten sie überhaupt noch befreundet sein? Oder was auch immer?

Woah holding my breath
Won't lose you again
Something's made your eyes go cold

Verdammt nochmal, ich will ihn abernicht verlieren!, dachte Yuma sich und stand energisch auf. Nocheinmal würde ihm das sicher nicht passieren. Dass er damals verschwunden war, tat ihm leid, aber er hatte nicht bleiben können. Er wollte es doch einfach nur... wieder gut machen, dass es so wurdewie früher – aber das war nicht möglich! Irgendetwas in Shuus Blick war so unglaublich desinteressiert und kühl geworden. Yuma wusste nicht warum...

...aber er würde es herausfinden!

Und so ging er zurück in den Korridor,wo Shuu an der Wand lehnte und offenbar eingedöst war. Laut trat er gegen die Wand, damit er ihn bemerkte. Wie erwartet zuckte Shuuzusammen und sah ihn abweisend an.

„Was sollte das?", fragte er monoton.

„Du bist einfach der größte Nichtsnutz den ich kenne!", sprudelten die Worte aus Yumas Mund. Erwar so zornig, dass er ihn immer so kalt behandelte, dass er es gar nicht richtig kontrollieren konnte, was er sagte. Shuu zuckte nur desinteressiert mit den Schultern.

„Kümmer dich um deinen eigenen Kram", murmelte er leise.

„Huh!?? Tu ich doch! Red nicht so mit mir!", erwiderte er ziemlich wütend. Warum wollte Shuu es einfach nicht verstehen? Merkte er überhaupt, was er da sagte?

„Gut. Ich werd nichts mehr sagen",erwiderte Shuu nur und schien erleichtert, bevor er sich seineKopfhörer ins Ohr steckte und erneut die Augen schloss. Verzweifelt blieb Yuma da stehen, doch der andere beachtete ihn nicht mehr. Zornig – auf Shuu und auf sich selbst, rannte er in irgendeine Richtung davon.

Come on, Come on
Don't leave me like this
I thought I had you figured out
Something's gone terribly wrong
You're all I wanted


Come on, Come on
Don't leave me like this
I thought I had you figured out
Can't breathe whenever you're gone
Can't turn back, now I'm haunted

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