Kapitel 2

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Ich wuchs bei meiner Familie auf. Sie nannten mich immer Jared den Furchtlosen. Sie waren wirklich zwei wundervolle Eltern. Von meinem Opa oder meiner Oma habe ich nie etwas gehört. Ich war mir sicher, dass sie irgendwo auf mich warten oder gar nichts von mir wissen.

Wir lebten in einem Haus, mitten in der Stadt, hier schien alles normal.

Meine Eltern hatten Jobs und so wollte ich unbedingt erwachsen sein und genauso sein wie sie. Ich habe sie geliebt wie sonst keinen anderen auf dieser Welt. Doch es kam der Tag, der mein ganzes Leben veränderte.

Ich war noch jung, gerade mal 14 Jahre, als ich mit zwei anderen Freunden in der Stadt rumgelaufen bin. Es war ein schöner Abend. Keine einzige Wolke am Himmel und es war nicht kalt. Wie Kinder in dem Alter nun mal sind, wollten wir unseren Mut unter Beweis stellen. Die Aufgabe war, in ein altes, heruntergekommenes und sehr brüchiges Haus einzubrechen und von innen irgendeinen Beweis mitzubringen, der bezeugen konnte, das man tatsächlich in diesem Haus war. Angetrieben von den eifrigen Mutsprüchen die meine Freunde mir zuriefen, sammelte ich meine Mut und kletterte über den Zaun. Ich weiß nicht, wieso ich das getan habe. Aber ich konnte nicht anders. Ich wollte unbedingt einer der coolen Jungs in unserer Schule sein. Und so klopfte ich vorsichtig gegen die Tür. Ohne, dass sie mir jemand öffnete, knarrte die Tür und öffnete sich wie von Geisterhand. Ich hatte wahnsinnige Angst in diesem dunklen Haus. Es war wirklich so dunkel wie in der Nacht. Das einzige was ich sehen konnte waren Spinnenweben und vermutlich sehr alte Vasen, Bilder und Schwerter. Es hat womöglich einem alten Menschen gehört, der alte Sachen mochte. Doch wo war dieser Mensch? Mit einer Taschenlampe in der Hand, die ich von meiner Mutter für die Nacht bekommen hatte, ging ich die alten Treppen hoch in das erste Geschoss. Die Stille in diesem Haus war unheimlich. Die Angst erfüllte meinen Körper nach und nach immer mehr. Zitternd ging ich weiter. Ich habe inzwischen komplett vergessen, weshalb ich eigentlich in dieses Haus gekommen war. Aber es hatte etwas Gespenstisches und Magisches. Obwohl ich solche Angst hatte, ging ich einen Schritt nach dem anderen vorwärts.

Plötzlich fiel ich zu Boden. Etwas griff nach meinem Fuß und ich versuchte dieses Etwas mit meinem anderen Fuß abzutreten. Ich schrie so laut, das ich mir am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Doch daran dachte ich gar nicht. Ich dachte daran, was dieses Etwas wohl war und vor allem, wie ich ihm entkommen konnte. Immer fester und immer weiter tritt ich auf diese Hand ein die meinen Fuß umfasste. Beim genaueren Betrachten sah ich, das diese Hand ziemlich alt war. Vielleicht war es ja der Besitzer dieses Hauses. Ich wurde immer verzweifelter und schwächer. Konnte mich vor Angst nicht mehr bewegen. Gab ich auf? Ja. Was auch immer jetzt mit mir passieren sollte. Es sollte passieren. Schnell und schmerzlos. Furchtlos war ich in dieser Situation gar nicht. Ehrlich gesagt habe ich in dieser Situation über gar nichts nachgedacht. Ich fühlte, das es mein Ende sein würde. Ich war so jung und zu unerfahren um jetzt von dieser Welt zu gehen. Aber ich ließ die Hand weiter an meinem Fuß ziehen. Sie zog und zog.  Aber sonst passierte nichts.  Es ertönte eine dunkle und raue Stimme die sagte, ich solle den Parkett vom Boden aufmachen und runterkommen. Die Stimme wiederholte diese Aufforderung. Doch ich bewegte mich nicht. Ich war erstarrt wie ein Stein und konnte mich nicht bewegen. Der Schreck war zu groß und die Angst durchströmte noch immer meinen Körper. „Ich mache nichts. Vertrau mir", die Stimme wurde leiser und klang nach einem alten Menschen der Hilfe bräuchte. „Bitte". Ich konnte nicht anders. Sollte ich den armen und alten Mann dort unten gefangen lassen? Und wie kam er überhauptdort hinein. In den Boden? Gab es eine Tür? Wieso ging er denn nicht durch die Tür raus? 

Ich nahm mir eine Brechstange und machte genau das, was der Mann mir befahl.  Stück für Stück brach der Boden auseinander. Es war nun ein kleines Loch vorhanden, groß genug das ich hindurch klettern konnte. Da die Taschenlampe den Raum erhellte, hatte ich nun keine Angst mehr. Doch als ich hinuntersteigen wollte, ging diese aus. Gerade jetzt, wo ich sie am meisten brauchte. „Ich kann nichts sehen. Hast du eine Taschenlampe bei dir?", ich klang wie ein kleiner verzweifelter Junge der nach Geld bettelte. Der Mann schaute nach oben und sagte: „Taschenlampen habe ich schon seit tausenden von Jahren nicht benutzt". Der Humor von diesen Mann fand ich nicht so gut. Es war generell ein schlechter Witz. Er schaute nach oben, zu mir aus dem Loch raus. Erst jetzt bemerkte ich, das seine Augen die Farbe eines Bären haben. Sie waren Gelb und leuchteten wie ein Stern am Himmel. Ich würde ja gerne diesem Mann helfen aber ich hatte Angst, das er nicht so wie wir Menschen ist,  sondern ein Wesen. Hellleuchtende Augen waren ein Zeichen dafür, das er kein Mensch sei. So haben wirdas zumindest in der Schule gelernt. Aber irgendetwas sagte mir, dass ich ihn nicht alleine lassen soll.

Der Wandler - Die Wahrheit über uns WesenWhere stories live. Discover now