Maybe

Kapitel 21

Finn view

Meine Augen wurden von der Dunkelheit entfangen als ich diese plötzlich durch einen lauten Schrei neben mir aufschlug. Hektisch setzte ich mich auf und musste kurz völlig orientierungslos feststellen wo ich mich befanden, als ein erneuter schluchtz artiger Schrei meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich blickte zur Seite und sah Ying, die sich verzweifelt weinend hin und her warf. In Sekundenschnelle fiel mir der Abend wieder ein doch das war jetzt nich wichtig. Ying's Schreie erreichten wieder mein Ohr.
“NEIN! NEIN! BITTE GEH NICHT! NEEEEIN. LASS MICH NICHT ALLEINE BITTE!“ hörte ich sie schreien und weinen “bitte nicht“
Ich konnte das nich weiter mit ansehen. Sanft rüttelte ich an ihrer Schulter. “Ying wach  auf. Bitte wach auf“  flüstere ich verzweifelt. Sie weint immer noch doch ich merke wie sie langsam ihre Augen aufmacht. Völlig verzweifelt sieht sie mich an. “Es ist meine Schuld alles meine Schuld“ flüstert sie mit gebrochener Stimme. “Alles meine Schuld“ wiederholt sie immer wieder und hört nicht auf zu weinen. Ihr Blick liegt dabei trüb auf mir und ich denke nicht, dass sie mich wirklich erkennt. “Hey. Hey Ying komm her. Beruhige dich es ist alles ok“ flüstere ich ihr zu und nehme sie dabei in den Arm. Ihr Blick klärt sich langsam und nur noch einzelne Tränen verlassen ihre großen Augen. “Es ist meine Schuld Finn“ wiederholt sie wieder ihre Worte. Ihre Stimme ist dabei nur ein raues krächzen.
“Es wird alles gut“ antworte ich ihr. Ich weiß nicht was ich sonst sagen soll. Ich weiß ja nicht mal um was es geht. Und ich merke wie innerlich die Vorwürfe wachsen, dass ich ihr doch irgendwie helfen muss. Dass ich irgendwas tun muss. Irgendwas.
Doch ich sitze nur hilflos da, streichle ihren Rücken und versuche sie zu beruhigen von etwas, von dem ich keine Ahnung hab.
Ich habe mich noch nie im Leben so hilflos gefühlt...

*nächster Tag*

Langsam öffne ich die Augen und bin völlig orientierungslos bis mir alles von gestern wieder einfällt. Ihre verzweifelten Schreie hallen in meinen Kopf wieder wie die endlos Schleife eines Songs. Als ich vorsichtig zu Seite schaue seh ich Ying ruhig vor sich hinschlummern. Sie sieht erschöpft aus. Erst jetzt fallen mir die dunklen Augenringe auf die sie wahrscheinlich im Alltag überschminkt. Sonst wäre mir schon längst aufgefallen, wie fertig sie eigentlich aussieht. Ihre Stubsnase ist blass wie der rest ihres Gesichts. Die Augen sind noch von gestern rot angeschwollen. Sie sieht krank aus. Langsam blinzelnt öffnet sie ihre Augen und blickt mich durch ihre langen Wimpern an. Eine ganze Weile sehen wir uns einfach nur an. Ihre gemischte Augenfarbe fasziniert mich immer wieder genauso die kleinen Strukturen der Iris. Plötzlich reißt sie ihre Augen auf und realisiert dass ich in ihrem Bett liege. Ich glaube ich habe noch nie einen Menschen so schnell aus dem Bett springen sehen.
“Wiso zur Hölle liegst du in meinem Bett? Und warum zum fckg hast du fu keine Hose an???“ schnell glitt ihr Blick an ihr selbst hinunter und ihre Augen weiteten sich noch mehr was ich eigentlich garnicht mehr für möglich hielt “Und WISO zum fckg hab ich nur Unterwäsche an??? UNTERWÄSCHE!“
Ich weiß nicht warum, die Situation macht es eindeutig nicht besser aber ein leichtes Grinsen kann ich mir einfach nicht verkneifen welches sie mit zusammen gekniffenen Augen registriert “Beruhige dich du bist gestern unten eingeschlafen und ich hab dich hoch gebracht aber als ich gehen wollte hast du mich festgehalten. Meine Hose ist nur aus weil sie extrem ungemütlich zum schlafen ist und bevor du fragst du hast dich selbst ausgezogen.“
Die Nacht ließ ich extra aus da ich davon ausgehe, dass sie sich gerade an nichts mehr erinnert ihren Blick nach zu urteilen.  Ich warte einfach auf eine eigene Erklärung sobald sie sich zurück erinnert. Außerdem geistern mir vereinzelt immer noch die Bilder als sie sich vor mir auszog im Kopf herum. Zu meiner Verteidigung irgendwo bin ich auch nur ein Mann.
Ihre großen Augen musterten mich und langsam wurden ihre Wangen rot “Oh mhm ok naja“ stotterte sie nuschelnd vor sich hin. Wird da gerade etwa DIE Ying nervös? Schon wieder kann ich mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen weil dieses Mädchen vor mir einfach so süß ist. Diese Seite sieht man einfach viel zu selten bei ihr. Plötzlich blickt sie auf, ihr Blick eiskalt wie meistens.
“Du solltest jetzt gehen“ sagt sie und die härte die ihre Stimme begleitet entgeht mir nicht. Natürlich war mir klar dass ihre Maske nicht lange auf sich warten lassen würde, doch ich hatte trotzdem gehofft länger diese Seite an ihr bewundern zu können.
“Ja das sollte ich“ wiederhole ich ihre Worte obwohl mir mein Inneres sagt dass ich bleiben sollte.
Immernoch standen wir beide uns gegenüber wie Eisskulpturen festgewachsen. Keiner wollte den Anfang machen da wir beide bemerkt haben was für eine elektrisierenden Spannung zwischen uns herrscht.
Diese wird jedoch zerstört durch Grace die an der Tür klopft und uns somit zusammenzucken lässt.
“Leute seid ihr schon wach? Kommt einfach runter wenn ihr soweit seit“ mit diesen Worten dreht sie sich um und läuft die Treppe hörbar wieder runter.
“Ziehen wir uns an“ höre ich Ying nuscheln wobei mir nicht der wieder auftretende leicht rosa Schimmer auf ihren Wangen entgeht bevor sie sich ohne genauer hinzugucken ein paar Sachen aus ihren Schrank nimmt und eilig im Bad verschwindet. Nachdem ich mich angezogen hatte wartete ich nich auf Ying um gemeinsam mit ihr ohne weitere Worte hinunter zu Noah und Grace zum Frühstück zu gehen.

Ich war mir sicher das die wieder auftauchende leicht elektrische Spannung zwischen uns nicht nur mir auffiel...

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Hey Leudies
Es tut mir leid dass ihr so lange warten musstet
Viel zu tun und noch mehr persönliche Probleme

Dieses Kapitel ist für Grace
Auch du musstest lange auf eine Fortführung warten
Es tut mir leid
Ich liebe dich <3

An meine treuen Leser
Ihr motiviert mich immer wieder aufs neue
Danke <3