1

49 10 6
                                    

Manuels POV

"VERDAMMT WIESO PASST DU NICHT BESSER AUF ?!?!", schreie ich David mit hochrotem Kopf an. "IST DIR EIGENTLICH KLAR, DASS WIR NICHT MAL DIE AUSWIRKUNGEN DIESER DROGE KENNEN? ES KÖNNTE ALLES SCHIEF GEHEN!" Ich muss mich enorm Bemühen, dass sich meine Stimme bei dem ganzen Geschrei nicht überschlägt. Wie kann man nur so ein hirnverbrannter Idiot sein und eine neu entwickelte Droge aus dem Labor mitnehmen und sie schließlich auch noch verlieren ?! Ernsthaft, ich dachte mein neuer Arbeitskollege wäre intelligent genug und wurde nicht so hirnrissige Aktionen starten. Die Pulsader an meiner Schläfe pulisiert und ich kann bereits meinen Herzschlag hören. Es gränzt an ein Wunder, dass mein Herz oder mein Kopf noch nicht explodiert sind. So sehr hatte mich die Wut gepackt.

"Es tut mir Leid Manuel..." "DEIN TUT MIR LEID MACHTS NICHT RÜCKGÄNGIG VERDAMMT", unterbreche ich ihn und schlage mit der Faust auf den Labortisch. "Ich wollte die Droge nicht verlieren, wirklich nicht!" "Diese Drogen machen wahrscheinlich schon eine halbe Weltreise. Sie könnte aber dutzende Nebenwirkungen haben. Du hättestes mir gleich am Freitag sagen sollen und nicht das ganze Wochenende warten", sage ich in einem bemüht ruhigen Ton. Ich seufze laut und lasse mich auf meinen kleinen, weißen Laborhocker sinken. So etwas passiert wenn man einmal ein Experiment wagt, bei dem man mit wem zusammenarbeitet. Ich wusste von Anfang an, dass ich es hätte alleine machen sollen. Nie höre ich auf die vernünftige Stimme in meinem Verstand. Das sollte ich dringend ändern.

Alex' POV

Die Kophörer tief in die Ohren drücken und die Musik voll aufdrehen. Ja, das mache ich jedes Mal wenn ich genervt bin. Und welche Musik ich höre? -Heavy Metal, was sonst? Ich höre momentan mein Lieblingslied. Es heißt 'Makeshift-Chemistry von Crown the Empire. Ob ihr es glaubt oder nicht dieses Lied hilft mir jedes mal, damit ich nicht aggressiv werde und momentan hab ich das sehr nötig. Wieso? -Meine Familie hat einfach so beschlossen umzuziehen. Nicht in eine andere nahe gelegene Stadt, nein gleich in ein anderes Land, das am anderen Ende der Welt liegt. Einer Seits verstehe ich meine Eltern ja. Mein Dad hat einen besser bezahlten Job in Miami bekommen und seiner Meinung nach ist das eine einmalige Chance. Deshalb mussten wir also alle unsere Koffer packen und unsere Heimat, unser Haus, unsere Freunde zurücklassen für eine von Gas verseuchte, miefende Stadt, wo wir in einer engen, stickigen Wohnung leben werden. Meine Eltern sagen zwar es wäre nur vorübergehend aber das kaufe ich ihnen nicht ganz ab.

"Nimm doch endlich mal diese verdammten Kopfhörer aus deinen Ohren, die zerstören dir noch dein Trommelfell!", sagt meine Mum in einem gereizten Ton während sie mir einen Stöpsel aus dem Ohr zieht. "Was ist?", frage ich sie mies gelaunt. "Unglaublich. Alex, du verhältst dich wie ein kleines Kind. Du bist ein 17 Jahre alter Junge also verhalte dich gefälligst auch so!", schreibt sie mir vor was ich zu machen habe, wie zu meiner kleinen Schwester Ella. Ella ist 11 Jahre alt und hat hell braune Haare die sie immer zu einem Zopf zusammengebunden hat. Wenn ich so darüber nachdenke ist sie eigentlich ein total süßes kleines Mädchen. Klar nervt sie oft, aber als ihr großer Bruder liebe ich sie trotzdem und würde sie immer beschützen. "Jaja, tut mir Leid." Ich zog den zweiten Stöpsel aus dem Ohr und packte sie mit dem i-Pod in meinen Rucksack. "Gleich viel besser", meint sie zufrieden. Ella sitzt wortlos da mit einem Teddybär auf dem Arm. "Ist dir nicht langweilig?", frage ich sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Den "mh, mh"-Laut bringt sie zwischen zwei, rosaroten schmal zusammengepressten Lippen hervor, während sie den Kopf schüttelte.

Jetzt gerade bin ich mit meiner Familie am Flughafen. Wir sind schon durch alle Sicherheit-Checks gegangen und warten nun nur mehr auf das Boarding. "Wo ist eigentlich Dad?", frage ich überrascht, als ich merke, dass er nicht bei uns ist. "Er sagte er geht auf's Klo", erklärte mir Ella mit ihrer zuckersüßen, mädchenhafter, hohen Stimme. Ich wende meinen Blick Richtung Toilette und da kommt er auch schon raus. Komisch, dass ich nicht einmal bemerkt habe, dass er weg gegangen ist.

SurviveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt