Mord auf dem Parkett

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1. Erinnerungen an Saragossa

Ich erinnere mich nicht und ich erinnere mich. Als ich klein war, alles ist jetzt so verblasst, aber meine Erinnerungen sind noch erkennbar, meine Erinnerungen an Saragossa.

Ich bin damals immer die steile Mamortreppe hinunter gelaufen, ich weis noch genau, was für eine Angst ich hatte, so wie Tante Carla die Treppe runter zu fallen. Dann bin ich den warmen Asphalt barfuß entlanggegangen und als ich so weit entfernt war, dass man mich nicht mehr hätte sehen können, bin ich losgerannt-durch den Wald, über das Raps- und Weizenfeld, bis ich an einem wunderschönen Lavendelfeld endlang kam. Dort bin ich hindurch gegangen und ließ meine Hände durch den Lavendel streifen. Die Sonne schien auf mich, der warme Wind ging durch mein Haar und diese schöne Stille war perfekt für meine wild umherschwirrenden Gedanken. Die Autos in Saragossa waren so furchtbar laut, dennoch war an diesem Ort alles so schön still.

Nachdem ich in dem Lavendelfeld war bin ich am Waldrand entlang gegangen, bis eine rostige alte Leiter zum Vorschein kam, die zu einem kleinem Häuschen, das bis oben in die Baumkronen ragte führte. Ein Förster hatte gesagt, dass ich ab und zu hinein klettern könne, denn er brauche es nicht mehr. Ich kletterte also die Leiter hinauf und kroch in das kleine Holzhaus. Danach blickte ich durch das schmale Fenster, welches eigentlich zur Beobachtung von Tieren gedacht war, hindurch und dachte über die verschiedensten Sachen nach.

Dann ging ich zurück , wo mich mein Vater schon erwartete. Er nahm mich auf den Arm und wir gingen gemeinsam zurück nach Hause. Meine Mutter hatte gekocht, den Geruch von Paella Valenciana konnte man schon vor der Treppe riechen. Es war ein wundervolles Essen, mein Lieblingsessen- bis heute.

2. Die Abreise

An Dinge wie diese versuche ich mich immer wieder zu erinnern, damit ich sie nicht vergesse, damit sie nicht verblassen. "Valeria! Valeria!", rief meine Mutter von unten. Es gab Essen. Ich ging die Treppe hinunter, setzte mich an den Mittagstisch und aß Paella Valenciana, welches auf dem Tisch stand. Meine Schwester schien schon gegessen zu haben.

Valeria Sophia Everdeen, das war mein Name und ich war 17 Jahre alt, halb spanisch, halb englisch. Meine Mutter ist bevor ich geboren wurde nach Spanien in den Urlaub gefahren und da hat sie meinen spanischen Vater kennengelernt. Damals war er noch ein Tischler gewesen und jetzt arbeitet er im Büro als Reporter. Ich wurde in Spanien geboren, um genau zu sein in Saragossa, einer wunderschönen Stadt.

Ich habe immer als Kind Kinderkrimis gelesen. Ich fand immer spannend, wie sie versuchten den Fall zu lösen und hinter die übelsten Geheimnisse kamen. Heute lese ich immer noch Krimis, am liebsten von Agatha Christie. Ich liebe es, wie sie die überaschendsten Wenden zutage bringt. Ich wollte auch schon mal Detektiv werden...

Als ich fertig war, wollte ich nochmal in die Küche gehen, aber mi madre stand mit einem traurigen Lächeln in der Tür. Sie schien traurig, dass ich wegfahre,um für meinen Vortrag in der Schule zu recherchieren."Ohne dich und deine Schwester wird es wahnsinnig ruhig sein in diesem großen Haus.", sagte sie und streckte die Arme aus. Ich kam zu ihr und umarmte sie. Da kam meine Schwester die Treppe mit einem großen Koffer herunter, stellte ihn ab und rief:" Keine Umarmungen ohne mich!", und rannte auf uns zu.Wir umarmten uns, dann ließ meine Mutter mich los und umarmte Aurelie,meine Schwester."Oh, ich werde euch so vermissen. Bitte kommt gesund wieder, man kann ja nie wissen. Ich habe gehört, dass in Oxford eine Grippewelle ausgebrochen sein soll.",flüsterte sie. "Keine Angst, wir bleiben ja nur drei Wochen weg. Und wir versprechen dir zu schreiben.", versprach Aurelie. " Also dann", sagte mi madre und gab uns beiden einen Kuss," Ihr müsst los, sonst verpasst ihr euren Zug. Wir gingen nach draußen, wo schon ein freundlicher Taxifahrer unser Gepäck nahm."Sag padre, dass wir ihn lieb haben!", riefen wir noch und sie winkte uns zu. Dann stiegen wir in das Auto und fuhren los. Mi hermana sagte:" Und? Wohin geht's?"."Wir besuchen Madame Hughes, sie gibt eine Tanzparty.", antwortete ich. Mi hermana nickte und schaute aus dem Fenster.

Die Everdeen Schwestern ermitteln: Mord auf dem ParkettWo Geschichten leben. Entdecke jetzt