Mira lag hellwach auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Immer wieder spielten sich die Ereignisse des Tages vor ihrem inneren Auge ab. Nach ihrem Gespräch hatte die Direktorin sie einfach gehen lassen. Keine Strafe, kein Nachsitzen oder sonst irgendwas. Und genau das machte Mira sorgen. Wieso hatte sie sie nicht gleich bestraft? Sie hatte gewusst das Mira sich mit Marko weggeschlichen hatte, also wieso hatte sie Mira ausgefragt?Mira seufzte.
"Hätte nie gedacht das ich mich mal beschwere wenn ich keine Strafe bekomme"
Mira drehte sich auf die Seite. Seit Stunden konnte sie nicht schlafen, denn nicht nur die Sache mit der Direktorin beschäftigte sie. Wieso war ihre Mutter auf diesem Gemälde? Oder war sie das garnicht? Nein, Mira war sich ganz sicher. Und was war das für ein Kristall? Mira spürte da etwas. Etwas was sie nicht erklären konnte.
Sie wälzte sich unruhig von einer Seite auf die anderen versuchte erneut zur Ruhe zu kommen -vergeblich. Von dem Bett neben ihr hörte Mira schon lange nur noch leise, gleichmäßige Atemzüge. Sie warf einen kurzen Blick auf die Kuckucksuhr.
Mira rieb sich mit der Hand über die Augen und seufzte erneut.
"Jetzt reicht es" murmelte Mira, schlug die Decke zurück und setzte sich auf.
Vielleicht würde ein bisschen frische Luft ja helfen ihre Gedanken zu ordnen. Besser als die ganze Nacht wach im Bett zu liegen. Also schnappte sie sich eine graue Jacke aus dem Schrank und verließ auf leisen Sohlen das Zimmer. Mira zuckte kurz zusammen, als die Holztür quietschte, doch stellte erleichtert fest, dass Emma und Linni noch schliefen. Sie zog die Tür hinter sich zu und atmete erleichtert aus. In beide Richtungen war auf dem Flur niemand zu sehen. Kein Wunder, denn es war schon seit fast zwei Stunden Bettruhe.
"Zum Glück."
Mira machte sich auf den Weg nach draußen, ohne ein besonderes Ziel vor Augen. In dem großen Gebäude fand Mira sich noch nicht wirklich zurecht. Sie war schon komplett in Gedanken versunken, als sie sich langsam dem Schulhof näherte. Sie ignorierte fast komplett was um sie herum geschah, aber auf wen sollte sie auch schon treffen.
Und wieder ging Mira in Gedanken nochmal den gesamten Tag durch. Ihr erster Tag an dieser Schule. Viel zu viel war heute passiert.
Ein anderer Gedanke kam Mira. Wieso vertraute sie Tess nicht. Sie hatte bemerkt wie Tess sie ein paar mal angestarrt hatte. Vielleicht lag es daran das Mira sie den ganzen Tag beobachtet hatte. Hatte sie das etwa bemerkt? Hoffentlich nicht.
Mira ging weiter durch die Gänge der Schule und musste unwillkürlich grinsen, als sie an ihren Ausflug mit Marko dachte. Es war unbeschreiblich schön gewesen bis Emma sie gestört hatte. Sie hatten sich fast geküsst. Zum ersten Mal dachte Mira wirklich darüber nach an diesem Tag. Die ganze Zeit dachte sie über ihre Mutter, die Direktorin oder Tess nach, aber das hatte sie etwas... verdrängt.
"Wirklich tolles Timing Emma"
Durch die Fenster des Ganges konnte Mira den Vollmond sehen. Sie hielt kurz inne und blickte gedankenverloren nach draußen.
"Wieso kann das nicht alles einfacher sein?"
Sie schüttelte den Kopf und ging weiter. Ohne es zu bemerken hatte Mira sich doch ein wenig verlaufen.
Mira bog um die Ecke und nahm plötzlich aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Reflexartig wich Sie wieder zurück und versteckte sich hinter der Mauer. Und tatsächlich. Zwei Personen kamen aus den Schatten des Gebäudes auf Mira zu, die sich nun noch mehr hinter der Mauer wand versteckte. Langsamen kamen die zwei, noch nicht erkennbaren Personen, in Hörweite.
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Die Zauberschule
FantasyMira führt ein langweiliges Leben. Doch als sie auf eine neue Schule wechselt, ändert sich alles. Ein dunkles Geheimnis über die Schule, eine geheimnisvolle Vergangenheit und ein unerbittlicher Kampf. Mira findet schnell neue Freunde, aber sie finde...