Prolog
Man sagt, dass man durch die eigene Kindheit geprägt wird, - für sein Leben lang.
So wie ein Pfad, den man sich nicht aussucht und trotzdem verfolgt.
Meine erste Prägung begann hier:
In meinem eigenem ,,Zuhause".
Schon damals, als kleines Kind begann meine Realisation einzusetzen und festzustellen, wie viel und wie intensiv meine Eltern stritten.
Jedoch noch nie so schlimm, wie an diesem Tag, denn dieser Tag sollte mein Leben komplett verändern.------------------------------------------------------
Kapitel 1Mein Vater schrie meine Mutter so heftig an, sodass es sogar begann in den Nebenräumen zu hallen.
Wir wohnten abseits der Stadt,in einem kleinen Waldteil,welcher knapp bewohnt war .
Also war es ihm auch relativ egal, wie laut und furchtbar es zuging.
Ich fragte mich oft, ob er es überhaupt bemerkte, wie sehr er uns fertig machte.
Wie sehr er seine Kinder,krank machte.
Ich stand in der Tür und beobachtete, wie meine Mutter sich,wie ein ängstlicher Hund begann, vor meinem Vater zu beugen.
Schweigend beobachte ich, wie meine Mutter weinte und dem herrschendem Tonfall meines Vaters folgte.
Sie gehorchte meinem Vater wirklich, wie eine Art Hund oder so.
Seine Blicke waren so eiskalt und ich wunderte mich, wie man überhaupt glauben konnte, dass dieser Mensch ein Herz, noch eine Seele besaß.
Liebte er meine Mutter oder irgendwen überhaupt?
Sie beugte sich so weit vor ihn hin,bis der Nacken komplett freigelegt war.Plötzlich zog mir jemand vorsichtig an meinem Pullover.
Für einen kurzen Moment erstarrte ich, da ich fest im Szenario meiner Eltern versunken blieb.
Als ich mich umdrehte, bemerkte ich meinen kleinen süßen Bruder. Er rieb sich die Augen, was so viel bedeutete, dass er wohl durch den Lärm aufgeweckt worden war.
Er war so jung und noch so unschuldig. Trotz dem musste er schon mit seinen paar Jährchen so ein Leben haben.
Ich wollte ihn gerade zurück in sein Zimmer bringen, da fing er an,wie gebannt in den Raum hinter mir, in dem sich die streitenden Erwachsenen befanden, zu starren und riss seine Augen auf, als hätte er einen Geist gesehen.Zeitgleich drehte ich mich um und hielt meinem kleinen Bruder die Augen und Ohren zu und stellte mich, wie eine schützende Barrikade um ihn herum.
Mein Vater erhob die Lieblingsvase meiner Mutter, welche eine große Glasvase war, über meine Mutter und sagte:
,,Ich wünsche dir, dass dir dein Augenlicht vergeht! "
und dreschte mit der Vase mehrmals auf sie ein.
Die Vase zersplitterte im ganzem Raum und meine Mutter ging zu Boden.
Literweise dunkelrotes Blut strömte aus ihrem Kopf hin, bis zu ihrem Gesicht und Hals und verteilte sich im Zimmer.
Die zersplitterten Glasstückchen leuchteten gebrochen in der Sonne und ergaben ein funkeln, welches durch das Blut komplett rot erschien.
Das Blut zog in den Holzboden ein und rinnte in den Löchern.Mein kleiner Bruder weinte lauthals und auch ich, quietschte wie am Spieß.
Er musste wohl die Geräusche wahrgenommen haben.
Er hatte keinen Geist, aber dafür einen Dämonen gesehen.
Unseren Vater höchstpersönlich.
Kurz später blickte uns mein Vater an und ich blieb schützend vor meinem Bruder stehen.
In meinem Vater sah ich nichts, als leere.
Er war leer.
Und verdammt krank.
Er wandte sich ab und riss seine ekelhaften Augen auf.
,,Emilia? Emilia! ",rief mein Vater mehrmals und schüttelte sie, in der Hoffnung dass sie sich rühren würde.
Nichts.
Sie lag einfach da und starrte stur geradeaus.
Ihre Augen waren noch glasig und eine letzte blutrote Träne lief über das wunderschöne Gesicht meiner zerbochenen Mutter.
In etwa so, wie die ganzen Splitter verteilt waren, so war ihre Seele gebrochen worden.
Meine war es schon seit langem.
Durch eine ,,Verliebtheit".
Scheiß Liebe.
Mein ganzer Körper zitterte und ich fühlte mich, als ob ich mich im Sturz übergeben musste.
Durch mein gewaltiges Zittern, machte ich meinen kleinen Bruder auf das Geschehen neugierig und im nächsten Moment versuchte sich mein kleiner Bruder loszureißen, um zu sehen was geschehen war.
Mit leichter Gewalt versuchte ich ihn festzuhalten, jedoch ohne Erfolg.
Flink wandte er sich aus meinem Griff und er sah nun die riesige Blutlache und unsere Mutter dort starr liegen.
Er begann, zu schreien und zu weinen, wie man es sich nur in den schlimmsten Horror-Streifen vorstellen konnte.
Er bekam, dank meines Vaters - schon mit seinen 5 Jahren, einen Nervenzusammenbruch und fiel einfach in Ohnmacht.
Ich kniete mich zu ihm hin um ihn auf meine Arme zu heben.
Er war sehr dünn geworden.
Sogar ein Federgewicht könnte ihn trumpfen.
Kurze Zeit Später, erhob ich mich mit meinem ohnmächtigen Bruder im Arm und beobachtete das Geschehen genauer:
Mein Blick wanderte durch den kompletten Raum.
Zu meinem Mördervater, bishin zu den kleinsten Glasscherben der Mordwaffe.
Bis mir etwas ungewöhnliches auffiel.Trotz unserer abgelegenen Wohnungslage, beobachtete uns jemand durch das Fenster, was ich ziemlich verwunderlich fand.
Seit wann hatten wir Nachbarn?Es war ein alter Mann.
Er hatte eine Halbglatze, einen kleinen Schnauzbart und eine runde Brille.
Er versuchte mich zu fragen, ob er jemanden anrufen sollte und verdeutlichte dies durch seine fuchtelnden Handbewegungen.
Vorsichtig nickte ich und sah nun wieder meinen Vater an, der wieder seine Augen auf uns richtete.
Er weinte.
Er zitterte.
Und er hatte meiner Mutter das vergehende Augenlicht gewünscht.,,Ich hasse dich",brachte ich eiskalt raus und starrte ihn mitten in seine Augen, ohne jegliche Angst auch verletzt zu werden.
Ich war schließlich verletzt genug.
Zielgerichtet begab er sich auf mich zu und stellte sich herrscherisch über meinen Kopf, wie er es zuvor bei meiner Mutter getan hatte.
Im Gegensatz zu meiner Mutter, erhob meinen Kopf und er versuchte mich mit seinen starrenden Blicken zu Unterdrücken.
Ich konkurrierte mit ihm.
,,Willst du mich auch umbringen? ",fragte ich ironisch und grinste frech, um ihn zu provozieren.
Meine Stimme zitterte und ich bekam nur schwer Luft.
Es war schon schwer genug, meinen kleinen Bruder festzuhalten, ohne selbst umzukippen.
Ich hielt meinen kleinen Bruder so fest ich konnte.
Ich liebte ihn und ich würde ihm sein Leben wieder lebenswert machen, wenn ich es selbst wieder leben kann.Im selben Moment, in dem er seine Hand erhob,um auch mir einen Gedenksstoß zu verpassen, trat jemand unsere Tür auf und rief:,,Polizei! Keine Bewegung!".
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Did you cry?
Mystery / Thriller,,Es braucht nicht besonders viel,um loszuheulen wie ein Schlosshund. Ein gebrochenes Herz alleine schon genügt.Doch was, wenn keine Träne mehr dein Auge verlässt?"