“Junger Herr. Ihr solltet euch nicht länger hinter der Arbeit verstecken. Das ist jetzt schon die vierte Einladung auf einen Ball von Master Trancy, die Ihr ablehnt. Was sollen nur die Leute von Euch denken, wenn Ihr Euch vor jeder Festlichkeit drückt?”
Genervt sah der Blauhaarige Junge zu seinem Butler, der einen Wagen mit Tee vor sich her schob, neben der Tasse lag ein Brief, der eindeutig von Alois Trancy kam.
“Tze.”, war das einzige, was Ciel auf die Zurede seines Dämons antwortete. Der Mann seufzte und stellte dem Jungen eine Tasse mit Earl Gray hin.
Abwesend nahm der junge Phantomhive einen Schluck, ehe er die Tasse weg stellte und ein paar der Blätter, die über seinen Schreibtisch verteilt lagen, ordnete und neu sortierte.
Ohne ein weiteres Wort stellte Sebastian einen kleinen Schokoladenkuchen neben die Tasse und wollte gerade gehen, als er von einer gelangweilten, melodischen Stimme aufgehalten wurde.
“Nun gut. Was will Alois dieses Mal für eine Party schmeißen? Sollte es auch nur im Entferntesten langweilig klingen, verzichte ich.”
Lächelnd drehte sich der großgewachsene Mann seinem Herren zu.
“Es wird ein Kostümfest, junger Herr. Mit dem speziellen Thema ‘Himmel und Hölle’. Er will, dass man als Geschöpf einer der beiden Seiten verkleidet zu seiner Villa kommt.”
Ciel lachte kurz auf.
“Ihm gehen wirklich nie die Ideen aus. Ich bin mir sicher, er wird als Inkubus das Fest heimsuchen.”, kurz hielt der Earl ein und schloss sein Auge “Passt das Fest in meinen Terminplan? Sag zu. Ich werde ein äußerst spezielles Kostüm tragen.”
“Welches da wäre, junger Herr?”
Der Junge lächelte süß und es sah fast so niedlich aus, als hätte er weder einen Dämon an seiner Seite, noch jemals einem Menschen schaden zugefügt, geschweige denn Leid, Blut oder Tote gesehen.
“Ich werde nicht kommen und somit Gott sein.”
Der schwarzhaarige Dämon musste schmunzeln.
“Eine äußerst kreative Idee, junger Herr. Doch damit wärt Ihr ein weiteres Mal nicht anwesend.”
Ciel seufzte.
“Verkleide die Bediensteten für die Feierlichkeit, wie du meinst, dass es passt. Wir beide werden auf jeden Fall dem höllischen Themenbereich angehören. Lass dir was einfallen.”
Dann verscheuchte der Bluenette seinen Butler mit einer einfachen Handbewegung.
“Wie ihr wünscht, My Lord. Das Kostümfest ist in zwei Tagen, ich werde Euch den Abend freihalten. Bis zum Abendessen werde ich allen eine passende Garderobe zusammengestellt haben.”~zwei Tage später~
Skeptisch betrachtete der Junge das Kostüm, das sein Dämon für ihn besorgt hatte.
Sebastian war auf die grandiose Idee gekommen, ihn als Lucifer, den König der Hölle persönlich, zu verkleiden, während der Butler als Mammon das Kostümfest besuchen würde.
Aus Bardon ist Satan geworden, May-Rin wurde Asmodai, Finnian wurde Leviathan und Tanaka bekam Belphegor zugeteilt. Beelzebub blieb übrig.
Lizzy hatte sich mit Sebastian in Verbindung gesetzt und beschlossen, als Lilith zu kommen, welche ja Lucifers Vertraute war. Selbstverständlich wusste der junge Earl nichts davon.
Jetzt kam der Mann mit den schwarzen Haaren in das Zimmer des Jungen. Seine Augen leuchteten in dem Magenta, welches er sonst mit einem Rotbraun kaschierte. Das Kostüm, das den Teufel zu einem Teufel machte, war ein zerrissener, roter Samtumhang, wie ihn Könige trugen, unter dem ein ebenso zerfetztes Hemd lag. Schmuck aus rostigem Eisen und angelaufenem Silber. Die Hose war ebenfalls kaputt, zudem auch noch dreckig, genau wie die Schuhe, die vielleicht vor 100 Jahren, auch wenn sie längst nicht so alt waren, ein Vermögen gekostet haben mussten. Am meisten stachen jedoch die verbogene und rostige Eisen Krone, sowie ein langer Kratzer, der sich blutig über Sebastians rechte Gesichtshälfte erstreckte, hervor.
“Ich würde Euch dann ankleiden, junger Herr.”, sagte der Butler lächelnd und verbeugte sich leicht. Ohne ein Wort zu sagen stand Ciel auf und ließ sich in das Kostüm helfen.
Er durfte ausnahmsweise Mal ohne Reue, auf seine Augenklappe verzichten, was dem Jungen doch gefiel. Zwar hatte sich der Earlan das halbe blind sein gewöhnt, bevorzugte es aber, mit beiden Augen sehen zu können. Seine Verkleidung war nur Schwarz, Weiß und Silber. In seinem Fall war die Kleidung an manchen Stellen verbrannt oder mit falschem Blut beschmiert. Über der aufwendige Kleidung trug er eine zerbrochene Rüstung und Sebastian hatte als besonderen Scherz tatsächlich verbrannte Engelsflügel gebastelt, welche allerdings sehr viel beeindruckender waren, als die von dem Butler der Königin.
Nachdenklich musterte der Earl sein Spiegelbild. Obwohl sein Kostüm genauso ramponiert und zerstört aussah, wie das aller anderen. Wirkte er im Vergleich zu seinen Bediensteten wie ein König.
Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Jungen, als er den Kopf hob und nach dem Zepter griff, das ebenfalls zu seiner Verkleidung gehörte.
Im Hintergrund stand immer noch sein Butler und lächelte teuflisch. Sebastian erahnte, was in dem Kopf seines Herren vorging, als dieser sich aufrichtete und hoheitsvoll den Kopf hob. Gerade Ciels Kostüm war nicht ohne Grund gewählt.
“Komm Sebastian. Wir gehen.”, mit diesen Worten rauschte der Junge an seinem Dämon vorbei, der, immer noch lächelnd, folgte.
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Cardiac
FanfictionBlack Butler FF OneShot Genaue Beschreibung von Blut und Gewalt - lesen auf eigene Gefahr