Walduggery- Hüte und Brüder

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"Ich hasse dich."
"Vor fünf Minuten fandest du mich noch toll."
"Da dachte ich auch noch ich könnte dir vertrauen." schmollte Skulduggery.
"Du fandest mich also toll. Ich hab es gewusst. Gib zu, das ich heute gut aussehe."
"Du siehst prinzipiell so ziemlich immer fantastisch aus. Jetzt gib mir meinen Hut!"

Walküre hockte auf einer Mauer, Skulduggerys Hut auf, und grinste zu ihm runter.
"Was krieg ich dafür?"
"Alles was du willst!" SKulduggery ningelte. Er war fertig mit den Nerven. In ein paar Minuten würde es anfangen zu regnen, und er wollte nicht das sein geliebter Hut nass wurde. Walküre grinste gemein, und er bereute was er eben gesagt hatte.
"Alles was ich will?"
Skulduggery nickte zögerlich. Plötzlich wurde ihr lächeln liebevoll und verträumt. "Ich hebe mir den Wunsch auf. Und wenn ich es sage, musst du etwas für mich tun, okay?"
Er nickte. Sie setzte sich an den Rand der Mauer und ließ die Beine baumeln, bevor sie sich abstieß und sich von ihm auffangen ließ. "Ganz der Gentleman. Hier, dein Hut." Sie setzte ihm den Hut auf, und er stellte fest das er perfekt saß. Sie ließ sich abstellen und sie schlenderten zum Wagen. Skulduggery wurde nervös. "Schon eine Vorstellung was du willst?"
"Hmmm." Walküre nickte langsam. Sie lehnte sich gegen den Bentley, sah Skulduggery direkt an. "Was fühlst du für mich?"
"Wir sind Partner-"
"Ja, schon klar. Aber auch den kann man nervig finden, ihn gern haben, irgendwie."
"Warum fragst du?"
"Mir hat mal jemand kluges gesagt, dass ich mich früher darauf verlassen konnte, dass wenn ich eine Gefahr darstelle, du mich ausschaltest. Aber mittlerweile, meinte diese Person, würdest du die Welt für mich untergehen lassen."
"Das hat jemand gesagt?"
"Nicht mit genau dem Wortlaut, aber ja."
"Und du willst jetzt wissen wie viel da dran ist." 
Walküre nickte. Skulduggery seufzte. Er hatte versucht das zu vermeiden. 
"Ich verspreche, das wenn du irgendetwas anderes fühlst als ich, wird sich nichts ändern." schwor Walküre ihm, um ihn zu beruhigen.
"Okay. Walküre, ich bin mir ehrlich gesagt nicht immer sicher was ich für dich fühle. Ich sehe diese starke, wunderschöne Frau in dir, und das kleine Mädchen das ich in Gordons Wohnzimmer gerettet habe. Manchmal, da würde ich dir gerne eine scheuern weil du dich in Gefahr bringst, oder sonst was dummes tust, aber die meiste Zeit hab ich Angst um dich. Ich hatte Angst mit ansehen zu müssen, wie ich dich langsam an Darquise verliere. Und dann kam es genau so. Du weißt gar nicht wie kaputt mich das gemacht hat. Und dann, dann dachte ich dich zurück zu haben, und fand heraus das sie es war. Und als ich dich dann versucht habe zurück zu holen, ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn ich es nicht geschafft hätte. Ich vermute jedoch, das eine Menge Menschen gestorben wären."
"Auf deine Art und weise ist das irgendwie süß. Weiter?"
"Wenn du nicht in meiner Nähe bist, fehlst du mir, und bist du es, bist du nie nah genug."
Sie trat einen Schritt näher, sie war nicht einmal eine Armeslänge entfernt.
"Bin ich jetzt nah genug?"
"Nein." 
Sie kam noch einen Schritt näher, ihre Jacke berührte schon fast seinen Mantel. "Jetzt?" flüsterte sie ihre Frage. Er konnte nur sanft den Kopf schütteln. Sie kam noch ein kleines Stück näher, sie hätte ihn mit der Nase anstupsen können. Sie hob nur fragend die Augenbrauen. "Fast." Wisperte Skuduggery, Aktivierte die Fassade, und Küsste sie. 

Jahre hatte er auf sie gewartet, und zwei Monate nach dem sie wieder da war, gestand er es ihr endlich. Mehr oder weniger. Er legte in diesen Kuss alles was er für sie empfand, sie erwiederte ihn von Anfang an. Als sie sich voneinander lösten, wurde er knallrot, und sie küsste ihn erneut. 



>Dreizehn Jahre später<

"Ich hasse dich." presste Walküre zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
"Vor ein paar Tagen war ich noch toll."
"Da warst du auch noch der sorgenvolle Mann den ich geheiratet hab, und jetzt bist du zu spät."
"Ich bin doch hier. Ganz ruhig."
"Aktivier die Fassade."
"Warum?"
"Weil das bescheuerte Ding mich in den Kreissaal gebracht hat, und ich anderes zu tun hab als zu versuchen in einem Schädel Emotionen zu lesen." schnauzte sie ihn an.
Er aktivierte die Fassade und lächelte beruhigend. Er nahm ihren Arm, ihre Hand zu halten war bei einer so starken Frau keine gute Idee. Die Schwestern sahen das ungleiche Paar erstaunt an, Walküre war muskulöser gebaut, und Skulduggery dachte definitiv mehr über die Sachen nach die er anzog. Doch sie Konzentrierten sich darauf, dass bei der Geburt nichts schief ging. Man hatte Walküre gesagt das dieses Kind etliche missbildungen haben könnte, da es mehr oder minder durch eine Fassade gezeugt worden war, und der Erzeuger technisch gesehen nicht mehr lebendig. Sie hatte sich entschieden, diesem Kind eine Chance zu geben. Dann hatte sich rausgestellt das es Zwillinge waren, eine Junge und ein Mädchen. 

Als die ganze Prozedur endlich vorbei war hielt die total erschöpfte Walküre zwei kleine Bündel in weißen Deckchen in den Armen. Elisabeth und Luis Edgley. Skulduggery sah liebevoll auf die drei herunter. Walküre lächelte zu ihm rauf, und lehnte sich in die Kissen. "Wir belassen es bei den beiden, ja?" Skulduggery lachte und streckte die Arme aus. "Gib mir mal meinen Erben." 
Walküre musste auch lachen und legte ihm Luis in die Arme. "Das du mir ja auf deine Schwester aufpasst. Du bist technisch gesehen der ältere, weil du 12 Minuten früher da warst." Die Tür ging auf und Alison und ihre Eltern kamen herein. Alison war mittlerweile fast erwachsen und lächelte ihren Schwager nun an. "Gib mir mal meinen Neffen, Skully." 
Skulduggery gab seinen Sohn vorsichtig weiter, Alison musterte ihn liebevoll. Dann sah sie zu ihren Eltern auf. "Ich lass mir noch ein bisschen Zeit mit dem Kinder kriegen, ja?" 
"Ich bestehe darauf." sagte Desmond Edgley. Er musterte Skulduggery ein wenig... geringschätzig. "Dad, lass meinen Mann in Ruhe."
"Ich hab ihn nur angeguckt. Er wird ja wohl noch einem Blick stand halten."
"Ich will nicht das ihr böse Blicke austeilt, Skulduggery untersteh dich. Ich hab gerade deine Kinder zur Welt gebracht, könnt ihr mir nicht ein bisschen Ruhe gönnen."
"Aber er hat angefangen!" entrüstete Skulduggery sich. "Skulduggery Pleasant, ihr hört jetzt auf zu streiten, alle beide, sonst geh ich zur China und sag ihr das ich den Außendienst mache und du auf die Kinder aufpasst. Und ich nehm dein Auto."
"Du bist gemein."
"Du wusstest von Anfang an, worauf du dich einlässt. Sag nicht du hättest es nicht gewusst, bei meinem ersten Kontakt mit Magie hab ich dir angedroht deinen Hut zu zertrampeln."
"Du warst ein gewalttätiges Kind." schwelgte Skulduggery in Erinnerungen. Alison lachte. "Meine achso perfekte große Schwester war ein gewalttätiges Kind?" zog sie Walküre liebevoll auf.
"Und aus dem gewalttätigem Kind wurde eine kämpferische, starke Frau, also nimm dich lieber in acht." sagte Skulduggery und Walküre lachte. "Bekomme ich jetzt meinen Sohn wieder?" 
Alison legte ihr den kleinen Jungen in die Arme. Ein Arzt kam herein, und Skulduggery schickte die anderen raus. 
"Also, die beiden sind gesund und haben weisen keine Fehlbildungen auf, jedoch sind beide etwas... naja... die Schwester meinte das beide viel zu leicht sind, dafür das sie so gut gebaut sind. Ich würde an ihrer Stelle das von Sanktuariumsärzten im Auge behalten lassen. Und ich bräuchte noch ihre Unterschriften auf einigen Papieren."
"Seit wann wird das denn so gemacht?" fragte Skulduggery verwirrt. "ich bin sicher das meine Eltern das nicht gemacht haben."
"Du bist aber auch über 400, Schatz." erinnerte Walküre ihn und er nickte verstehend. Walküre unterschrieb mit ihrem angenommenen Namen, schließlich war sie unter Magiern. Skulduggery unterschrieb mit S. Pleasant. Als der Arzt die Unterschriften sah, und verstand wen er da vor sich hatte, klappte ihm der Mund auf. Skulduggery runzelte die Stirn. Der Mann kam ihm bekannt vor. Dann schlug er die Hände vor den Mund. Walküre sah zwischen den Männern hin und her, und ihr fiel etwas im Blick des Arztes auf. Er sah Skulduggery genauso an, wie Alison sie immer ansah. 
Die beiden umarmten sich und ließen bestimmt eine halbe Minute lang nicht los. 
"Jedermann sagt das du tot bist!"
"Und jedermann hat recht. Ich bin technisch gesehen tot. Was glaubst du warum die Schwestern so übergründlich waren als sie die Kinder untersucht haben."
"Ich dreh am Rad, mein großer Bruder ist wieder da!" 
"Wo zum Henker warst du? Die halbe Welt redet über uns!" er nickte zu Walküre rüber. 
"Alle sprachen von dem Mädchen und dem Skelettdetektiv, die die Welt gerettet haben. Walküre Unruh, sagten sie, wird dem Skelett schon Manieren beibringen. Vielleicht hab ich ein- zwei mal deinen Namen gehört, aber ich dachte es mir eigebildet zu haben. Ich hab dich brennen sehen. Auf diesem Marktplatz. Und ich dachte- jetzt ist es aus. Ich bin nach Südamerika geflohen und jedem Zauberer aus dem Weg gegangen."
"Und dir ist nie der Gedanke gekommen, zu hinterfragen wer der Skelettdetektiv ist? Hast du denn gar nichts von mir gelernt?"
"Du bist gestorben bevor ich groß was von dir lernen konnte."
"Jetzt bist kleinkariert, Roban." 
"Gut möglich. Aber jetzt erkläre mir bitte wieso dich alle Welt Skelettdetektiv nennt."
"Wie gesagt, technisch gesehen bin ich tot." sagte Skulduggery und tippte die Fassadentattoos an. Walküre kicherte über Robans Gesichtsausdruck.
"Das konntest du aber noch nicht im Krieg."
"Er kann es auch erst seit ca anderthalb Jahrzehnten." mischte Walküre sich ein. "Davor musste er immer mit Perrücke, mega Sonnenbrille und Schal herum laufen, um den Schädel zu verdecken."
"Es war demütigend."
"Das war es. Und jetzt redet draußen weiter, Skulduggery, ich muss schlafen."
Roban sah so aus als ob noch was sage wollte, doch Skulduggery schob ihn zur Tür raus. "Ich kenne sie bestimmt schon zwanzig Jahre, und wenn sie etwas will, dann ist es zwecklos dagegen anzukämpfen. Sie könnte Götter in Staub verwandeln mit diesem Stählernen Willen." 
"Der war flach!" rief Walküre bevor die Tür zu fiel.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 25, 2018 ⏰

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