Kapitel 2

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PoV Ciel:                                                                                                                        von Author 2 stellaares1267

Langsam rappelte ich meinen unter Schock stehenden Körper hoch und schleppte mich quer durch den Raum zur Tür. Ein paar Meter neben mir vernahm ich das leise schnarchen meines blonden Mitbewohners. So geräuschlos wie möglich verließ ich den Raum und ging auf wackeligen Beinen durch den langen Gang mit vielen Türen welcher von unzähligen Gemälden geschmückt wurde. Teils waren es mir bekannte Gesichter welcher von da oben hämisch auf mich herabblickten, teils unbekannte. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich bei meinem Ziel an. Dem Waschraum. Leise betrat ich ihn und schloss die Tür hinter mir. Das Licht des Mondes fiel durch die bereits vergilbten Fenster und spiegelte sich im Staub der stickigen Luft wieder. Mitzitternden Händen ließ ich Wasser über meine Finger laufen und verstrich es sanft auf meinem Nacken. Ich hatte es bis jetzt nicht gewagt über das heute Geschehene nachzudenken oder die Worte aus dem Brief revue passieren zu lassen und mit einem Mal prasselte alles auf mich ein. Meine geliebten Eltern waren tot und ich würde sie nie wieder sehen. Nie wieder konnte ich die wunderschöne Stimme meiner Mutter hören wenn sie mir Abends vor sang oder mir sagte, dass sie mich lieben würde. Nie wieder würde ich bei meinem Vater auf dem Schoß sitzen während er Akten ordnete und danach mit ihm Schachspielen. Mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen und ich sackte auf dem Boden zusammen. Immer wieder verließ ein Schluchzen meine Lippen. Meinen fragilen Körper schüttelte es und ich fühlte wie sich heiße Tränen den Weg meine Wange hinab brannten. Ich holte tief Luft und wollte alles aus mir herausschreien als ich ein Klopfen an der Tür vernahm.


„Junger Herr, ist alles in Ordnung bei ihnen?" hörte ich eine angenehm tiefe Stimme fragen. Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, öffnete die Tür einen kleinen Spalt weit und stockte.Was ich draußen sah raubte mir den Atem. Ein wunderschön definiertes Gesicht mit feinen, androgynen Zügen, weißer Haut und tief rot leuchtenden Augen blickte in meines. Die rabenschwarzen Haaren des schönen Unbekannten waren perfekt gekämmt und doch vielen ihm einige Strähnen malerisch ins Gesicht. Alles in Allem wirkte er wie die personifizierte vollkommene Perfektion, doch keines Falls wie ein Engel. Nein, seine Wilden Augen und sündig schönen Lippen machten ihn beinahe zu einem Teufel welcher auf der Suche nach seinem nächsten Opfer war. Er verkörperte die pure Sünde in welcher ein Feuer brodelte das seines Gleichen suchte. Und auch wenn ich wusste, dass ich mich dieses Feuer wohl von innen heraus verbrennen würde wollte ich meine jungfräulichen Finger über seine Lippen streichen lassen.



„Oh, verzeihen sie bitte. Ich dachte sie währen den junge Herr Trancy." sagte er mit seiner beruhigenden Stimme. Seine Worte rissen mich aus meiner Trance und brachten mich wieder ins Hier und jetzt. „Kein Problem." nuschelte ich und rauschte an ihm vorbei zurück zu meinem Zimmer. Im Zuge des Vorbeigehens zog ich seinen Duft ein. Er roch herrlich. Leicht nach Sanddorn und so exotisch.„Soll ich sie noch auf ihr Zimmer geleiten?" hörte ich ihn fragen doch war bereits an ihm vorbei gehuscht.

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⏰ Last updated: Jul 27, 2018 ⏰

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Liebe aus der HölleWhere stories live. Discover now