Point of view: Ed
Misstrauisch beäugte ich das Getränk in meinem Glas.
Wirklich gut sah es nicht aus, dafür roch es um so besser. Ich zog den Duft ein... Herrlich...
Aber ich durfte jetzt nicht trinken. Seit drei Tagen hatte ich auf den Alkohol verzichtet und an sich gab es nur Vorteile am Nüchternsein.
Die Shows liefen besser, ich bekam viel mehr mit, war konzentrierter und Stu war glücklich.
Aber gerade jetzt, wo sich der Schmerz wieder bemerkbar machte brauchte ich ihn wieder, den Alkohol.
Er war das einzige Mittel das mich von dem Schmerz befreien konnte.
Ich setzte das Glas an meine Lippen und zwei Gefühle, die ich schon vorher verspürt hatte, prasselten nun noch heftiger auf mich ein. Zum einen das Verlangen; das Verlangen nach dem Alkohohl und danach den Schmerz verschwinden zu lassen, zum anderen, das schlechte Gewissen, denn ich wusste genau, würde ich jetzt einen Schluck nehmen, würde es nicht nur bei einem Schluck, nicht nur bei einem Glas, bleiben. Stuart und viele andere wären von mir enttäuscht. Ich schüttelte leicht meinen Kopf um die Gedanken zu vertreiben. Ich trank den ersten Schluck. Das Gefühl des schlechten Gewissens verschwand und machte den Gefühlen der Wärme und Geborgenheit platz. Beides Gefühle, die ich sehr selten verspürte. Ich nahm noch drei große Schlucke und leerte damit das Glas. Ich sah mich um. Niemand hatte mich beobachtet. Ich fühlte in mich hinein,
der Schmerz war weg.
