Point of View: Ed
Fluchend stieg ich aus meinem Auto und schmiss die Tür laut knallend zu.
Zwei Meilen vor Framlingham versagt der Motor meines Autos. Wütend trat ich gegen einen der Reifen. Ich schaute auf meine Uhr. Kurz vor 6. Um 6 sollte ich bei meiner Familie sein. In Momenten wie diesen bereue ich es, inzwischen sogar mein Notfall Handy entsorgt zu haben. Ich ließ meinen Blick über die Landschaft gleiten. Die Sonne war schon untergegangen, doch war die Landschaft in ein schwaches Licht getaucht und so fiel mir in nicht allzu weiter Ferne etwas auf. Es war die alte Burg. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und wie von einer Kraft gezogen lief ich auf die Burg zu. Dabei schwelgte ich in Erinnerungen.
Wie oft ich hier her gelaufen war, wie oft ich mich hier mit Freunden getroffen habe, wie wir erst gelacht, dann getrunken und dann geraucht haben. Und dann komplett betrunken "gesungen" haben. Ich setzte mich auf einen alten Stein und ließ meinen Gedanken nun komplett freien Lauf.Point of View: Matthew
"Matthew?" kam es aus der Küche. "Ja?" rief ich zurück. "Weißt du wo dein Bruder steckt?" fragte meine Tante, die gerade das Wohnzimmer betrat. "Nein, aber er kommt öfters zuspät."
"Aber er war noch nie an Heiligabend zu spät. Außerdem sollte er vor 20 Minuten schon hier sein." Ich nickte.
"Ich fahre mal den Weg, den er normalerweise fährt, ab." Meine Tante nickte.Da! Das Auto meines Bruders. Ich bremste und stieg aus. "Ed?" rief ich. Keine Antwort. Meine Scheinwerfer warfen zwei Lichtkegel auf das Land abseits der Straße. Dort saß eine Person, vor der Burg. Ich lief auf sie zu und relativ schnell war mir klar das es sich um meinem Bruder handelte. Als ich vor ihm stand erkannte ich das seine Augen geschlossen waren und er lächelte.
Behutsam berührte ich seine Schulter. Langsam öffnete er seine Augen. "Matt?" fragte er etwas verwirrt. "Hi Ed." begrüßte ich ihn und umarmte ihn kurz. "War dir nicht kalt?" fragte ich danach.Er schüttelte den Kopf. "Oh nein." sagte er lächelnd.