"Hörst du mir überhaupt zu? Marco!" Der geschminkte Mann griff nach der Flasche in der Hand des Ranghöheren. "Hör auf Izou!" knurrte Marco und drehte sich zu seinem Freund und Bruder um. "Du hattest mir versprochen nicht mehr zu trinken!" fauchte Izou und versuchte wieder Marco die Flasche weg zu nehmen. "Izou lass es sein!" warnte Marco. "Hey was ist denn hier los?" fragte Thatch während er seinen Arm um Izous Taille schlang. "Er trinkt schon wieder!" Marco verdrehte die Augen und wandte sich zum Gehen. "Du hattest doch versprochen es zu lassen Marco! Das ist nicht gut für dich und das weißt du auch..." begann sein ältester Freund doch Marco unterbrach ihn. "Du sollst dich da raushalten weil es dich nichts angeht! Und das weißt du auch!" fauchte er wütend. Marco setzte die Flasche an seine Lippen und trank sie endgültig aus, bevor er Izou die Flasche in die Hand drückte und ging.
Als Marco aufwachte brummte sein Schädel gewaltig. Er stöhnte leise auf und richtete sich dann langsam auf. Eine Weile starrte er nur gerade aus, bevor er genervt stöhnend aufstand. Einige der leeren Flaschen fielen klirrend um als er gegen sie trat und er trottete ins Bad. "Marco?" Seufzend stellte angesprochender das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Nur mit einem Handtuch um die Hüfte gewickelt betrat er sein Zimmer, um dort Haruta stehen zu sehen. "Was gibt's Haruta?" fragte er während er ein paar frische Klamotten aus dem Schrank zog. "Vista will wegen dem Kurs mit dir sprechen." Marco nickte nur kurz. Haruta zögerte kurz doch sie musste es einfach ansprechen. "Marco...ist alles okay bei dir? I-Ich meine du benimmst dich in letzter Zeit komisch..." murmelte sie und sah dabei auf die leeren Flaschen. Marco's Kajüte roch nach Alkohol. Genau so wie Marco. "Klar was soll schon sein?" antwortete Marco und gab sich nicht mal Mühe seine Lüge glaubwürdig klingen zu lassen. "Hör mal Marco. Ich weiß das du Ace vermisst. Das tun wir alle...aber solltest du nicht versuchen naja...damit ab zu schließen?" fragte Haruta leise und ließ Marco in seiner Bewerbung stoppen. Langsam drehte der Blonde sich zu ihr um. "Misch dich nicht in Sachen ein die dich nichts Angehen. Und jetzt verschwinde! Und sag Vista ich bin gleich da!" damit drehte er sich um und verschwand wieder in sein Bad.
Er war erschöpft. Marco gab es nicht gerne zu, aber er fühlte sich gebrochen. Seit Ace und Pops tot waren hatte er das Gefühl ganz alleine auf der Welt zu sein. Er traf alle Entscheidungen, jeder kam selbst mit Kleinigkeiten zu ihm und er musste für jedes Problem eine Lösung haben. Und gerade jetzt, wo er sich so unglaublich überfordert fühlte, war Ace nicht bei ihm. Er vermisste den Kommandanten der zweiten Division. Den Mann den er abgötisch liebte. Der immer bei ihm war wenn es zu viel wurde. Der für ihn immer ein Lächeln übrig hatte. Der neben ihm geschlafen hat und dabei manchmal sein Kopfkissen voll gesabert hatte. Der Mann der unglaublich süß war, wenn er rot wurde und der immer sagte er wäre nicht rot geworden. Und Marco hatte ihm nie gesagt wie sehr er ihn liebte. Jetzt war Ace tot und er würde es ihm nie, niemals sagen können. Was würde der Sommersprossige nur sagen wenn er ihn jetzt sehen könnte. Marco sah furchtbar aus. Seine Haare hatten graue Strähnen und waren lang und verzotelt zu einem Pferdeschwanz zurück gebunden worden. Wann er sich das letzte mal rasiert hatte konnte Marco nicht genau sagen aber die Länge seines Bartes sprach für sich. Er hatte tiefe Augenringe und war dünn geworden. Er war ein Frack und wusste es. Er aß kaum noch und soff dafür um so mehr. Erschöpft starrte Marco in den Sternenhimmel. "Was soll ich nur tun Ace?" flüsterte er und lehnte sich im Krähennest zurück.
Er musste eingeschlafen sein, denn als er aufwachte sah er die Insel. Die Insel auf der sie Pops und Ace begraben hatten. Es war schon ein Jahr her...heute vor einem Jahr war seine gesamte Welt zusammen gebrochen. Es war immernoch stockdunkel draußen und die Insel war bloß ein dunkler Fleck am Horizont. Marco stand auf und flog vom Krähennest direkt auf die Rehling. Nun stand er dort und starrte in das pechschwarze Wasser. Was wäre wenn er springen würde. Entweder er wäre wieder bei Ace...oder es wäre alles vorbei. Bei dem Gedanken musste er lächeln. Das war beides besser als das was ihm geblieben war. Marco wollte das alles nicht. Er wollte es nicht mehr so schwer haben. Er wollte nicht mehr leiden. Er wollte das es vorbei war. Eine stumme Träne rann über seine Wange. Er wollte Ace. Langsam breitete er seine Arme aus und sah ein letztes mal lächelnd in den Himmel.
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Never told you
RandomEr war erschöpft. Marco gab es nicht gerne zu, aber er fühlte sich gebrochen. Seit Ace und Pops tot waren hatte er das Gefühl ganz alleine auf der Welt zu sein.