"If the flying snow was me, I could've reached you a little faster"
———————————————Langsam bewegte Keith seine Hand zu der des Jungens neben ihm. Ihm war bewusst, dass es falsch war, jedoch wollte er unbedingt die Nähe des Älteren spüren. Er nahm seine Hand und sofort strömte ein warmes Kribbeln durch seinen ganzen Körper. Jackson sah ihn lächelnd an.
Hier an diesem Ort, vergaß der Jüngere seine Sorgen. Vor allem wenn Jackson dabei war. Auf diesem alten Container in der Nähe seiner Schule. Immer wenn er sich verstecken musste, zog es ihn hier her. Jackson war die einzige Person, der er diesen für ihn besonderen Ort zeigte. Weshalb das wusste sicher nur der Schwarzhaarige selbst.
Keith's Leben war farblos. Die Farbe hatte es schon vor langer Zeit verloren. Es gab nur noch ein kleines ozeanblaues Licht irgendwo in dieser endlosen Dunkelheit. Die ozeanblauen Augen Jacksons, die ihn seit dem ersten Aufeinandertreffen in den Bann zogen. Er hatte sich in diesen Anblick verliebt.
„Kennst du das Gefühl alleine zu sein, obwohl du es nicht bist?", ertönte nach einer angenehmen Stille die tiefe Stimme des Silberhaarigen. Augenblicklich löste Keith seine Hand von der des Anderen, was Jackson mit einem verwirrten Blick entgegnete.
Der Junge sah stumm auf seine Hände, nicht richtig wissend, was er ihm antworten sollte. Zögernd machte er den Mund auf, um dem Älteren eine Antwort zu geben, schloss ihn aber sofort wieder. Eigentlich hatte er vorgehabt, Jackson anzulügen, jedoch wusste er, dass er ihn durchschauen würde.
„Ich weiß nicht so recht", entgegnete er ihm dann doch. „Du lügst. Ich sehe es an deinen Augen und es bricht mir das Herz, zu wissen, dass in dir so viel Schmerz ist, den du nicht mal mir anvertrauen willst." Stumm sah Keith auf seine Füße, welche in der Luft baumelten. Es tat ihm ja leid, doch er hatte Angst vor der Reaktion des Silberhaarigen.
Er wusste die eigentlich Antwort auf die Frage des Anderen ganz genau. Er kannte das Gefühl. Besser als alles Andere und jeden Anderen. Seit vier Jahren verspürte er eine Leere, die durch nichts befühlt werden könnte.
Er war gebrochen, dass wusste er. Jackson wusste es auch, aber anders als andere, sprach er ihn nicht darauf an. Hätte er ihn darauf angesprochen, wäre vieles anders geendet. Keith spürte den Blick Jacksons auf seiner Haut brennen und ihm wurde wieder bewusst, dass er hoffnungslos in diesen verliebt war. Dass diese Liebe allerdings erwidert wurde, erfuhr er nie.
„Sag mir die Wahrheit, Gukie." Jacksons kalte Hand legte sich auf seine. Keith schluckte. Sollte er ihm wirklich alles erzählen? Es war für ihn nicht einmal einfach, überhaupt mit dem Jungen zu reden. Er hatte einfach Angst davor, ihn anzuwidern. Erneut von der Person, die er liebte, enttäuscht zu werden.
Davor dass er wieder vor der ganzen Schule bloßgestellt wurde, wenn er ihm alles erzählen würde. Erneut würde sein gebrochenes und zerkratztes Herz so eine Situation nicht ertragen.
„Glaub nicht, ich wüsste nicht schon längst alles über dich." Keith stockte in seiner Bewegung und starrte geschockt nach vorne. „Ich weiß alles. Von Anfang bis zum Ende. Von dem Auslöser für das alles hier, bis hin zu ihm. Dem mysteriösen Jungen, dem dein Herz gehört, Keith."
Damit hatte er eine Wunde erneut aufgerissen. Wollte er etwa, dass Keith sich an alles wieder erinnerte? „Wie...?", hauchte der Jüngere traurig. All die Erinnerungen kamen wieder hoch. Wie er ihn ausnutzte, verletzte. Wie er ihm seine Liebe zu ihm vorspielte und ihn damit kaputt machte.
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Snowflake
FanfictionDer größte Wunsch des Junges war es, eins mit den Schneeflocken zu sein.