Irina sass auf ihrer Bettkante. Sie schaute sich in ihrem Zimmer um: Überall waren Poster von Rock- und Metal-Bands, auf ihren bordeaux-roten Wänden geklebt. Ja richtig gelesen, sie ist ein aussergewöhnliches Mädchen. Ihre langen rot-orangen Haare gehen ihr bis zur Taille. Die ausdrucksvollen Augen sind grau-hellbraun, die dank ihrer blassen Haut hervorstachen.
Sie fährt mit ihrer Hand über ihren Arm; Er fühlt sich rau und zerkratzt an. Jetzt erst kann sie sich wieder erinnern. Es sind ihre Narben, die sie spüren konnte. Sie hatte sie sich über all die Jahre verteilt angetan. An die grosse Narbe, in der Mitte ihres linken Unterarms, kann sie sich noch gut erinnern.
Es war der 12. Oktober, sie sass alleine auf der grossen Couch, denn ihre Eltern arbeiteten, ihr Bruder wohnte nicht mehr zu Hause und sie hatte keine Freunde, weshalb sie die ganzen Ferien über alleine war. Sie dachte wieder daran, wie unwohl sie sich in ihrer Haut fühlte, als ihr etwas einfiel: Sie war alleine, niemand war da, niemand konnte sie daran hindern. In ihrer verschlossenen Truhe, unter dem Bett, hatte sie noch eine ungebrauchte Klinge.
Sie stieg entschlossen die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf und setzte sich auf ihr Bett, zog die Truhe hervor und schloss sie auf. Die Truhe war so vollgestopft mit geheimen Dingen, sodass sie etwas in ihr wühlen musste. Schlussendlich fand sie, was sie suchte. Ihre Hände zitterten, als sie ins Badezimmer ging und sich ein Bad einliess.
Der heisse Wasserdampf entspannte ihren Körper. Es ist toll ein eigenes Bad zu haben, dachte sie. So konnte sie die Jahre immer tun, was sie wollte und niemand konnte sie daran hindern.
Ihr Entschluss stand fest: sie würde sich jetzt ihr wertloses Leben nehmen. Das Wasser war lauwarm, als sie sich, in ihrem weissen Kleid, welches sie sich extra für diesen Anlass gekauft hatte, ins Wasser setzte. Jeden Tag musste sie mit ihren Suizidgedanken kämpfen, und bekamen sie ihren Willen. Jetzt nahm sie ihre Klinge in die Hand und setzte sie, in der Mitte ihres linken Unterarms, an. Sie zog die Klinge mit Druck nach oben. Etwas warmes spürte sie über ihre Haut fliessen. Dann legte sie sich in der Wanne zurück und entspannte sich. Ihre Augenlieder wurden schwer, somit war sie endlich frei.
Als sie wieder aufwachte, sah sie direkt in ein grelles Licht. An ihrem linken Unterarm war ein weisser Verband. Erst jetzt nahm sie ein leichtes schnarchen wahr: Ihr Bruder Joshua lag in dem Sessel neben ihrem Bett. Sie realisierte erst jetzt, was passiert war: Sie hatte sich versucht umzubringen und man hatte sie gefunden und sie musste nun erklären, weshalb sie es getan hatte.
Ihr Bruder lag immer noch schlaftrunken im Sessel: Er hatte schwarze kurze Haare und kristall-blaue Augen. Ja, sie sehen sich nicht ähnlich, weil Irina adoptiert war. Er war die wichtigste Person in ihrem Leben und jetzt musste sie ihm, seine Vorstellung von ihr zerstören.
Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie eingeschlafen war. Ihr war gar nicht bewusst, was sie getan hatte. Draussen war es schon dunkel un der Mond schien in ihr Zimmer. Innerlich wurde sie von ihm angezogen: Der Mond war der schönste natürliche Satellit, den sie kannte. Es klopfte an der Tür, weshalb sie zusammen zuckte.
"Irina Schatz, es gibt Essen. Ich habe dein Lieblings Essen gekocht: Reis mit Curry-Sauce," teilte ihr ihre Mutter teil, "und Joshua kommt auch noch vorbei. Darüber freust du dich doch?"
Sie freute sich: "Danke, Mom. Ich werde mir nur noch etwas anziehen, dann komme ich sofort runter".
Daraufhin verliess ihre Mutter ihr Zimmer. Sie stand nun auf und ging zu ihren Kleiderschrank, wo sie sich eine schwarze Leggins, ein enges, langes, schwarzes T-Shirt und ein schwarz-grün kariertes Flanellhemd heraus nahm. In dieser Kleidung fühlte sie sich wohl, denn sie betonte nicht ihre Figur.
Als sie die Tür öffnete um herunter zu gehen, stieg ihr einen bekannten Geruch in die Nase. Sie hörte ein tiefes Lachen, was ihr mitteilte, dass ihr Bruder schon da war. Mit schnellen Schritten ging sie auf ihn zu, als sie das Ende der Treppe erreichte, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Er nahm sie herzhaft in den Arm und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel, denn er war über 1.80 m gross und sie gerade mal etwa 1.68 m.
"Bist du gekommen, weil Morgen mein erster Schultag in der 10. Klasse, im neuen Schulhaus, ist", fragte sie neugierig. Darauf antwortete er ganz gelassen: "Nö, eigentlich nur um dich zu ärgern". Alle mussten jetzt lachen. Irina gab auch ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. Dann setzten sich alle an den Tisch und begannen zu essen, sobald sie etwas im Teller hatten. Das Hauptthema war der Schulwechsel von Irina. Sie hatte Angst davor an eine neue Schule zu kommen.
Während dem Essen erfuhr sie, dass Joshua über Nacht blieb, worüber sie sich sehr freute. Nachher standen alle auf, räumten den Tisch ab und wuschen das schmutzige Geschirr ab. Dann setzten sich alle auf die grosse, graue Couch im Wohnzimmer und schauten sich zusammen einen Film an. Es war 22:20 Uhr, als Irina aufstand, um sich die Zähne zu putzen, die Haare zu kämmen und sich ab zu schminken.
Sie war schon unter ihre Decke gekrochen, als sie ein lautes gepolter un dann eine Verabschiedung hörte, was ihr mitteilte, dass ihre Eltern und Joshua jetzt auch ins Bett gingen. Wie gewohnt wartete sie 10 Minuten, bevor sie wider aufstand. Ihre Tür knarzte zum Glück nicht, als sie sie öffnete. Sie lief den Gang hinunter und blieb vor der letzten Tür, auf der rechten Seite stehen. In dem Zimmer brannte kein Licht mehr. Sie schloss die Tür hinter sich, als sie im Zimmer war und tastete sich langsam Richtung Bett vor. Die Decke wurde auf die Seite geschwungen und sie legte sich hin, woraufhin sich die Decke wieder zurückschwang.
Als sie noch klein war, kroch sie öfters zu ihrem Bruder, weil sie sich nur bei ihm richtig entspannen konnte, was sie jetzt auch tat. Sie kuschelte sich an ihn ran, woraufhin er sie in den Arm nahm und ihre Haare streichelte. Er kannte sie nur zu gut, um zu wissen, was in ihr vorging. Ihre Augenlider wurden schwer und sie schlief ein.
Das ist mein erstes Kapitel von meiner ersten Geschichte und ich hoffe sie gefällt Euch! Wenn ihr Fragen habt, stellt sie einfach;)
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Changes
Teen FictionEr sah die Frau an. So hatte er sich diesen Augenblick nicht vorgestellt. Nichts konnte er fühlen, bis ihm klar wurde, wer vor ihm stand. Eine Fremde stand vor ihm. "Wieso habe ich das gemacht? Wieso wollte ich sie treffen," schoss es ihm durch den...