King on the Chessboard ( 2 )

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Stunden waren seit dem Vorfall vergangen. Mit müden Augen blickte Derek auf das Schachbrett mit der Drohung des Nogitsune hinab , welches er auf seinem Schreibtisch aufgebaut hatte. Die halbe Nacht lang hatte er mit den Anderen die Oni hingehalten , ehe sie ganz plötzlich den Rücktritt antraten. Wie sich herausstellte war der Fuchsgeist wärend des Gefechts abgehauen. Seither hatte der Werwolf die Zeit genutzt und das Schachbrett aufgebaut um es zu studieren , sowie die Pistolenkugel aus der Schusswunde entfernt , die daraufhin sauber verheilte. Ganz im Gegensatz zu den Wunden an Armen und Rücken , die er sich im Kampf zuzog. "Was machst du da? Und noch wichtiger : Wieso heilst du nicht?" Überrascht sah der Schwarzhaarige auf. Sein Onkel stand mit seiner Jacke in der Hand neben ihm und sah ihn fordernd an. "Gegenfrage : Wo warst du gestern? Sonst hängst du doch auch immer in meinem Loft rum. Wir hätten echt deine Hilfe gegen die Oni gebrauchen können." Peter zuckte mit den Achseln. "Ich hatte ein Date." Zorn funkelte in Derek's Augen. "Da draußen läuft ein böser Fuchsgeist in Stiles' Körper umher und erlaubt sich gefährliche Späße auf seine Kosten und DU hast nichts besseres zu tun , als auf ein Date zu gehen?!" Er wusste , er musste sich wieder beruhigen , sonst konnte er sich auf garnichts mehr konzentrieren. Tief atmete er aus. "Bist du nicht etwas zu alt um noch auf Dates zu gehen?" Peter sah ihn empört an. "Ich bin erst 38! Da darf man sehr wohl noch auf Dates gehen! Außerdem , wer von uns ist denn in einen 17 jährigen Teenager verliebt? Hm?" "Ich bin nicht -" "Ja ja, schon klar. Ich weiß Bescheid , Derek. So wie du dich in letzter Zeit aufführst , sieht das aber anders aus. Versuch es ja nicht zu leugnen." Der Jüngere schwieg nachdenklich. Es würde zumindest Sinn ergeben , warum er so extrem darauf versessen war , Stiles zu retten oder sich urplötzlich in die Schussbahn gestellt hatte. Sein Innerer Wolf musste geglaubt haben , dass das der echte Stiles gewesen sei und er um jeden Preis beschützt werden musste. "Bekomme ich jetzt die Antwort auf meine Fragen?", hakte der Ältere nach. Derek seufzte. "Die Wunden sind von den Oni-Schwertern. Sie werden schon bald verheilen , vermutlich bin ich einfach nur zu müde...." "Und du meinst , das wird besser indem du Schach mit dir selber spielst?", kam es amüsiert. "Nein , natürlich nicht. Das Brett befand sich in Stiles' Zimmer als wir den Nogitsune bis dorthin verfolgten. Er hat eine Drohung darin versteckt. Wie du siehst , trägt der König meinen Namen und droht Schachmatt zu gehen. Ich will versuchen herauszufinden , was er damit meint und ob es eine Möglichkeit darin gibt , ihn aufzuhalten , wenn ich seine Züge kenne." Der ältere Hale besah sich den Figuren einen kurzen Augenblick , bevor er simpel meinte : "Ich fürchte deine Idee wird nicht funktionieren." Verständnislos und verwirrt gleichermaßen sah Derek ihn an. "Was meinst du damit?" "Naja , der Nogitsune ist ein Trickster , er wird sich nicht an Regeln halten. Schon garnicht an solch festgelegte wie beim Schach. Die Züge mögen noch so viele Wege offenbaren , der Fuchs wird sie alle ignorieren. Die Aufstellung soll verwirren , euch glauben lassen einen Plan gegen ihn in der Hand zu haben." Derek ließ die Schultern hängen. Das klang nicht gerade hoffnungsvoll..... "Du musst ihn wieder zurückholen", meinte Peter einfühlsam. "Und wie?!" Es machte ihn fertig , machtlos zu sein , zusehen zu müssen , wärend Stiles leiden musste. Er sah den Jungen als Familie und sogar mehr. Es war seine Aufgabe als Wolf den Schwächeren zu beschützen , doch solange der Fuchsgeist da war , ging das nicht. Es zerfrass ihn. "Du fragst wie? Nur durch sein Herz!" "Falls es dir entgangen sein sollte , hat der Nogitsune alles andere als das , was man als Herz bezeichnen könnte!", fuhr er seinen Onkel gereitzt an , der hingegen völlig ruhig blieb. "Aber Stiles besitzt eins. Ein sehr großes sogar. Obwohl der Fuchs ihn kontrolliert , ist er immernoch da drinne...." Wieder schwieg Derek. Peter sah seinen Neffen abwartend an , doch es kam nichts. "Hör zu , Derek. Dein bester Verbündeter war immer dein Zorn. Aber was dir fehlt ist ein Herz.... Ich weiß , was es heißt die einfache , aber nicht zu leugnende Macht menschlicher Liebe abzustreiten. Du hingegen solltest sie nicht nur einsehen , sondern auch mit offenen Armen empfangen." Als der Jüngere immernoch schwieg , legte sein Onkel ihm seine Hand auf die unverletzte Schulter. "Ganz nebenbei ist Schach Stiles' Spiel , nicht das eines japanischen Fuchses. Jetzt tu dir selber einen Gefallen , versorg die Wunden , bevor sie sich entzünden und schlaf dann eine Runde. Du siehst nämlich schrecklich aus." Ein freundlicher Klaps und Peter ließ ihn wieder alleine. Der Grünäugige fuhr sich durchs Haar. Er wusste die Rede seines Onkels nicht in die Realität umzusetzen.... Stiles mochte zwar noch da sein , aber solange der Nogitsune die Kontrolle hatte , würde er nicht an den Jungen herankommen , davon war er überzeugt. Ihm fiel es immer schwerer noch einen klaren Gedanken zu fassen , und so beschloß er Peter's Rat folge zu leisten und sich etwas hinzulegen. Erschöpft würde er Stiles' nichts nützen.

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