NCIS - (Mibbs/Jibbs) Der letzte Sieg

NCIS - (Mibbs/Jibbs) Der letzte Sieg

Charaktere: Hollis / Jenny / Gibbs
Disclaimer: Die Charaktere der Story basieren auf der Serie „NCIS" (dtsch. Titel: Navy CIS), produziert von Donald P. Bellisario (Belisarius Productions) und im Original ausgestrahlt auf CBS. Die Geschichte entstand aus reinem Spaß an der Serie und am Schreiben. Sie dient nicht zu kommerziellen Zwecken. Mein einziger Lohn sind hoffentlich viele nette Feedbacks

Inhalt: Bezugnehmend auf die Folge 5x18/5x19 „Judgement Day“ Hollis Mann erfährt auf Hawaii vom Tod Jennifer Shepards und lässt die Begegnungen mit ihr noch einmal kurz Revue passieren.

Es war ein Tag wie er herrlicher nicht sein konnte. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel glitzernd über sich aufschäumende Wellen. Palmenwedel rauschten im Wind und ein leichter Luftzug strich angenehm vom Meer über die Veranda durch das kleine Haus am Strand. Eine bequeme, weiße Ledercouch bildete das Zentrum des Wohnzimmers wovon man einen phantastischen Blick auf das azurblaue Meer hatte. Zartes Vogel zwitschern vermischte sich mit der klaren, nüchternen Stimme eines Nachrichtensprechers aus einem LCD-Fernseher. Mit fassungslosem Blick verfolgte Hollis Mann die ZNN – Berichterstattung, aus dem mehrere tausend Meilen entfernten Washington D.C., über die Beisetzung der NCIS – Direktorin Jennifer Shepard. Es fiel ihre schwer zu begreifen was dort geschehen war. Die Worte der Reporterin vor Ort ergaben in ihren Ohren keinen Sinn. Es klang so unwahrscheinlich und unbegreiflich. Die Direktorin des NCIS war tot.

Die Mundwinkel der blonden Frau zuckten erregt und ihre Augen füllten sich unweigerlich mit Tränen beim Anblick des mit dem Sternenbanner bedeckten Sargs. Es tat ihr leid, aufrichtig leid und trotzdem konnte sie es nicht wirklich glauben. Das war ein schlechter Scherz, eine Fehlinformation. War es nicht erst noch vor ein paar Tagen gewesen, wo sie die resolute Direktorin an der Seite des Außenministers im Fernsehen gesehen hatte? War es nicht erst einige Zeit her, dass sie sich in ihrem Büro gegenseitig belauernd gegenüberstanden?

Salutschüsse drangen aus den Lautsprechern des Fernsehers. Die Kamera schwenkte um, fuhr zu den Gesichter von Kollegen und Mitarbeitern. Schwarz, gekleidet standen sie da. Jeder in seiner eigenen Trauer gefangen. Da waren sie alle. Abby, die sichtlich den aussichtslosen Kampf gegen ihre Tränen verloren hatte. Ziva, die mit ihrer ausdruckslosen Mine nur noch erschütterter wirkte. McGee, der es scheinbar immer noch nicht glauben konnte. Ducky, der in seiner Trauer um Jahre gealtert schien. Daneben sein Assistent, dessen Name ihr vor Schreck nicht einfallen wollte. Tony, der sein Lächeln für immer verloren zu haben schien und Spezial Agent Gibbs. Leroy Jethro Gibbs, der Mann um denn die Direktorin und sie insgeheim immer kämpften. Sein Blick war versteinert. Die blauen Augen ins Leere gerichtet. Die Schultern gestraft. Die Trauer so weit wie möglich für die Kameras verborgen gehalten und doch konnte die ehemalige CID-Agentin den tiefen Schmerz in ihm erkennen. Sie kannte Jethro gut genug, um zu wissen was in diesem Augenblick in ihm vorging. Er war so fest verbunden mit jedem aus seinem Team, mit der Direktorin wie auch mit allen anderen, dass es ihn wahrscheinlich am schwersten getroffen hatte.

Obwohl Hollis keine Ahnung hatte, wie tief und weit die Beziehung zwischen ihm und Jenny Shepard bestanden hatte, war ihr immer bewusst gewesen, dass zwischen den beiden einmal mehr war als nur als kollegiale Freundschaft. Da waren diese Blicke und Gesten, die manchmal Bände zu sprechen schienen. Und da war die spürbare Eifersucht, die Jenny ihr bei fast jedem ihrer Zusammentreffen entgegen gebracht hatte. Es war nicht so, dass die Direktorin und sie sich nicht leiden konnten. Es war eher eine Art Machtkampf. Ein unsichtbarer Kampf, den beide insgeheim ausfochten und den sie, zumindest was Jethro betraf, bis vor kurzem glaubte gewonnen zu haben. Ein Fehler wie sich im Nachhinein herausstellte. Ein fataler Fehler, den sie nicht hatte kommen sehen. Der selbst jetzt noch verdammt weh tat und ihr mehr als eine schlaflose Nacht bereitete. Ebenso wie in diesem Augenblick, in dem sich sich erneut das Gefühl von Trauer und Ratlosigkeit in ihr breit machte. Was war nur geschehen? Warum musste es geschehen? Und warum hatte sie es nicht kommen sehen?