Meine Reise

Kapitel 1 | Mein Bisheriges Leben

Hast du auch schon einmal davon geträumt, einfach durch die Welt zu reisen? Neue Freunde kennenzulernen, Abenteuer zu erleben und neues zu sehen? Momente für die Ewigkeit zu erschaffen. Momente voller Freude und Spaß, aber auch Traurigkeit und Verzweiflung. Wenn deine Antwort ja lautet, dann mach es! Doch wenn du dir unsicher bist oder deine Antwort nein lautet, dann wird dir meine Story vielleicht dabei helfen eine Entscheidung zu treffen oder deine Meinung zu ändern.

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Ich heiße Cayla und bin 17 Jahre alt. Meine Geschichte beginnt in Afrika. Genauer gesagt in einem kleinen Dorf namens Fadama. Das ist ein Dorf in der Landgemeinde Guéchémé in Niger. Es ist nichts besonderes, lediglich einen Markt, eine Moschee sowie eine Grund- und Mittelschule gibt es hier. Und das ist schon einiges mehr, als es in anderen Dörfern gibt. In den meisten anderen Dörfern findet man nichts weiter, als einfache Holz und Lehm Hütten. Aber auch hier in Fadama laufen die Tiere gemeinsam mit den Einwohnern auf den Straßen herum. Es ist dreckig und stinkt. Die meisten Menschen leben in Slums und sind arm. Viele leben an der Grenze zum Tod. Jeden Tag muss man damit rechnen, dass man krank wird und sterben könnte. Doch so ist das hier.

Das ist meine Heimat.

Ich lebe hier seit meiner Geburt, zusammen mit meinen fünf Brüdern - Tayo ist der Älteste, er ist 22. Madu ist 6 und somit der Jüngste - und meiner Mutter Adamma. Die anderen drei Brüder heißen Ikem, Taio und Erwaen. Sie sind 9, 12 und 19 Jahre alt. Unser Vater wurde vor sieben Jahren von einer Drogenbande ermordet, weil er Zeuge eines Verbrechens war. Unserer Familie geht es nicht besser als allen anderen. Oft habe ich mir vorgestellt, wie es wäre in einem richtigen Haus mit Garten zu leben. Doch stattdessen wohnen wir in einer kleinen Lehmhütte

abseits vom Dorf.

Das Leben hier ist eintönig. Jeden Tag der gleiche Ablauf. Früh morgens aufstehen, um zur Schule zu gehen und nachmittags heißt es dann helfen. Meine Brüder und ich helfen unserer Mutter im Haushalt, versorgen und kümmern uns um unsere Ziegen und holen Wasser vom Dorfbrunnen, oder gehen auf dem Markt einkaufen.

An einem dieser scheinbar eintönigen Tagen, als Ikem und ich gerade die Ziegen auf die Weide gebracht hatten und wir entlang der Hauptstraße nach Hause gingen, kamen drei Leute auf uns zu. Erst erkannte ich sie nicht, doch dann blieb ich wie angewurzelt stehen. Ikem ebenfalls. Es waren Aleeke und seine Freunde Akano und Yilma.

Die drei sind erst 19, jedoch sind sie im ganzen Dorf gefürchtet. Sie kontrollieren sozusagen das Dorf. Und sie sind nicht allein. Aleeke und seine Freunde sind die Anführer einer gesetzlosen Bande von Jugendlichen. Sie verkaufen Drogen, töten und noch vieles mehr. Die meisten Mitglieder haben nichts, und Niemanden, der sich um sie kümmert. Ein Teil hat sich aus Angst der Bande angeschlossen. Auch wurden einige dazu gezwungen der Bande beizutreten. Aleeke und seine beiden Kumpels waren es auch, die meinen Vater umgebracht haben.

"Na wen haben wir den da?! Wenn das nicht die süße kleine Cayla ist!", rief Aleeke mit einem fiesem Grinsen aus. Seine beiden Freunde lächelten nur böse. Die Drei standen nur zwei Meter von Ikem und mir entfernt.

Aleeke war circa 1,80 Meter groß und kräftig. Seine Haare waren kurz geschoren - so auch die der anderen. Die Mandel braunen Augen funkelten vor Egoismus. Er trug eine zerrissene Jeanshose und ein weißes, schmutziges Unterhemd. Dazu hatte er ausgefranste Stoffschuhe an. Die Freunde trugen ebenfalls zerrissene Jeans. Akano war nur Fünf-Zentimeter kleiner. Er hatte Wasser blaue Augen und eine Narbe zierte seine rechte Wange. Er trug ein graues T-Shirt mit ein paar Löchern darin zu seiner Jeans. Yilma hatte kein Oberteil an, so dass man seinen drahtigen Oberkörper sehen konnte. Er war so groß wie Aleeke und seine Augen waren so grün, wie Oliven.