I couldn't stay away

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Eines Abends saß Vanessa mal wieder allein im Wohnzimmer. Maxi war, was war auch anderes zu erwarten, in der Bank seines Vaters, die er mittlerweile übernommen hatte und arbeitete. Und das schon seit 7 Uhr in der Früh. Langsam reichte es ihr.

*Das kann nicht mehr so weiter gehen! Das ist doch keine Beziehung mehr. Schon lange nicht mehr...* Mit Tränen in den Augen schaltete sie das Radio ein und legte sich auf die Couch.

"Hello, it's me. I was wondering if after all these years you'd like to meet. To go over everything. They say that time's supposed to heal ya, but I ain't done much healing!"

Adeles gesungene Worte brachten Vanessa zum Nachdenken. Dieser Song weckte alte Erinnerungen in ihr. Erinnerungen an die Wilden Kerle und an Leon, den sie für Maxi verlassen und dem sie das Herz gebrochen hatte. Jetzt hatte sie keine andere Wahl Mehr. Sie begann zu weinen.

Zu allem Übel bekam sie dann auch noch eine Nachricht von Maxi:
"Hey,Schatz. Ich hab noch so viel zu tun und muss leider noch ein Weilchen hier bleiben. Geh doch schon mal ins Bett, brauchst nicht auf mich warten. Kuss, Maxi"

Vanessa warf das Handy zurück auf den Teppich und stand auf. Sie zog sich wütend ihren Mantel und Schuhe an. Dann verließ sie das Haus. Die kalte Abendluft tat ihr unbeschreiblich gut und half ihr immer wieder, herunter zu kommen. Als sie einige Meter gelaufen war, entdeckte sie in der Ferne ein Pärchen, was einander mit Laub bewarf und herumalberte. Ach wie sehr vermisste sie diese Zweisamkeit und das Glücklichsein. Das Paar kam näher und Vanessa blieb das Herz stehen. Das war doch Maxi!

Sie vergrößerte ihre Schritte um schneller gehen zu können. Und tatsächlich: der junge Mann war Maxi und seine Begleitung war niemand geringeres als Blossom.

"Das ist jetzt nicht dein Ernst! Hast du sie noch alle? Wie lange geht das schon?" Wutentbrannt baute sich die junge Frau vor ihrem Freund auf.

"Vanessa, das ist nicht das, wonach es aussieht!" Maxi schaute ertappt auf den Boden und ließ augenblicklich Blossoms Hand los.

"Ach ja? Was ist es denn dann?" Sie starrte ihn mit einem Blick an, der ihn zu versteinern drohte.

Nun meldete sich auch Blossom zu Wort: "Wir haben seit anderthalb Jahren eine Affäre. Bei euch lief ja nix mehr, weil du Leon ja noch so hinterher weinst. Tut mir leid, dass du es so erfahren musstest!"

"Das gibt's doch nicht. Und ich hab dir immer geglaubt. Anderthalb Jahre hast du mich angelogen... Ich hätte niemals gedacht, dass du zu sowas fähig bist, Maxi. Ich hab mich bewusst für dich entschieden, weil ich dachte, das mit uns wäre was besonderes! Wegen dir hab ich Leon verlassen und ihn total verletzt. Hätte ich das mal früher gewusst... Warum, Maxi?" Vanessa konnte kaum noch klar denken, ihre ganze Welt war gerade am Einstürzen. "Du brauchst heute gar nicht mehr heim zu kommen. Hol morgen früh deine Sachen ab und verzieh dich. Ist mir so egal, wo du schläfst, Arschloch! Es ist vorbei. Endgültig!" Sie verpasste ihm eine schallende Ohrfeige und ließ ihn stehen.

*Wegen so einem hab ich Leon verlassen* Sie rannte nach Hause, packte Maxis Sachen in mehrere Koffer und stellte sie in den Flur. Dann machte sie wieder das Radio an. Schon wieder Adele. Diesmal schallte "Someone like you" aus den Lautsprechern.

Vanessa sang laut schluchzend jede einzelne Zeile mit: "You know how the time flies. Only yesterday was the time of our lives!" Bei diesem Part schossen ihr sofort wieder Bilder in den Kopf. Bilder von Leon und ihr in ihren glücklichen Tagen.

*Ich muss ihn sehen!*

Sie verließ wieder das Haus, stieg ins Auto und fuhr los. Eine halbe Stunde später war sie auch schon am Haus der Familie Wessel-Masanek angekommen. Mit zittrigen Finger drückte sie den Klingelknopf.

Ein sichtlich verwirrter Marlon öffnete ihr die Tür: "Vanessa? Was machst du denn hier? Und wie siehst du überhaupt aus?"

"Ist Leon da?" Sie wischte sich ein paar Tränen aus dem Augenwinkel.

"Ja, komm rein!" Ohne weiteres zu hinterfragen ließ der Blonde sie herein. "Er ist oben!"

Ohne zu Zögern nahm Vanessa Treppe für Treppe, bis sie vor Leons Türe stand. Sie klopfte an. Von drinnen war nur ein grummeliges "Jetzt nicht,Marlon!" zu hören.

Vanessa öffnete  die Tür, betrat das Zimmer und sagte mit leiser Stimme: "Ich bin aber nicht Marlon!"

"Nessi?" Leon war sehr überrascht "Was machst du denn hier?" Er stand auf und lief zu ihr.

"Wir müssen reden. Ich hab einen Fehler gemacht." Sie strich sich nervös eine Strähne aus dem Gesicht "Ich hätte dich niemals verlassen dürfen!"

"Das fällt dir ja früh ein..." Leon schaute sie skeptisch an

"Ich weiß, aber hätte ich gewusst, wie er wirklich ist, hätte ich mich niemals für ihn entschieden! Leon, bitte. Verzeih mir. Ich will, dass alles wieder so wird wie früher." Sie schaute ihn mit tränenerfüllten Augen an.

"Das wird es nicht, und das weißt du auch. Aber ich verzeih dir. Weißt du auch warum?" Leon schaute ihr direkt in die Augen "Weil ich dich Liebe,verdammt. Ich hab 2 Jahre auf diesen Tag gewartet. Auf den Tag, an dem mein Traummädchen endlich merkt, wie sehr ihr der Slalomdribbler fehlt. Was hat er dir angetan?"

"Er hat mich betrogen..." Sie fiel Leon um den Hals.

"Wie kann er nur? Mit wem?" Leon ballte seine Faust "Doch nicht etwa mit..."

"Doch..." Vanessa wischte sich mal wieder die Tränen weg "Das ist ja das schlimme..."

Leon schüttelte den Kopf: "Was für ein Arsch. Du Arme!" Er zog Vanessa nochmal in seine Arme " Das klingt jetzt blöd, aber ich bin froh, dass du es bemerkt hast. Sonst wärst du jetzt nicht hier. Und Nein, es wird nicht mehr so wie früher..."

Vanessa schaute auf den Boden "Ich weiß..."

"Hey Süße. Schau doch nicht so traurig! Ich glaube fest daran, dass es besser wird als früher. Viel Besser!" Zwischen Leon und Vanessa passte nun nur noch ein Blatt Papier.

Vanessa brach diese Distanz und küsste ihren Leon zärtlich."Ich liebe dich und das wird sich niemals ändern!"

"Das will ich auch hoffen!" Leon schaute seine Freundin verliebt an "Ich hab dich so vermisst!"

|| Yeeeyy, Happy End \^.^/ ||




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