Kleine Kurzgeschichten von mir

Flucht

"Schnell, hierher!", die Stimmen aus ihren Mäulern dringen durch die Gassen.
Ich verstecke mich hinter einem Müllcontainer um zu Atem zu kommen.
Mein Bauch schmerzt.
Die Wunde blutet stark.
Man sieht es selbst durch meine dicke Kleidung.
Ich renne weiter und springe über einen Zaun.
Ein Hund sieht mich und bellt.
Stimmen ertönen, lassen mich weiterrennen.
Ich schnaufe laut, die Schusswunde macht mir immer mehr zu schaffen. 
Hinter mir sind Schritte.
Ich biege in eine Seitengasse ab.
Richtung Süden.
Dort muss ich hin.
Dort ist der Hafen.
Dort wartet ein Freund.
Ein Kammerad
Er wartet.
Auf mich.
Euphorie durchströmt mich, lässt mich schneller rennen.
Ich höre Schüsse.
Sehe sie neben mir einschlagen.
Ich will hier weg!
Mein Kopf dröhnt.
Vor meinen Augen dreht sich die Welt.
Für einen Augenblick wird mir schwarz vor Augen.
Ein Knall lässt mich aufschrecken.
Ohne es zu bemerken bewegen mich meine Beine weiter Richtung Hafen.
Bitte sei da!
Bitte sei noch nicht zurückgefahren!
Bitte hab an mich gedacht und habt gewartet!
Meine Gedanken werden von einer Stimme verdrängt.

"Hierher! Wir sind hier!"