Part 7

63 3 0
                                    

"So wieso hast du das alles mit?", frage ich Tyler und lasse mich auf mein Bett fallen.

Tyler leert seinen Rucksack und räumt alle Klamotten in meinen Schrank. Besser gesagt er wirft sie in meinen Schrank. Er durchsucht meine Kleidung und stöbert durch meine Regale. Ich setze mich in den Schneidersitz und schaue ihn aufmerksam zu.

"Wir sind ein Paar. Das bedeutet wir verbringen die meiste Zeit gemeinsam. Wobei wir die meiste Zeit bei einander verbringen. Deshalb sind unsere Sachen ja auch bei einander verteilt."

"Ok ich verstehe."

Tyler öffnet meine Unterwäschenlade.

"Das trägst du also unterhalb."

"Mach das wieder zu!"

Tyler schließt die Lade und lächelt mich an.

"Wir rätseln immer was Holly Price für eine Unterwäsche trägt und hier liegt die Antwort."

"Und ist es das was du erwartet hast?", frage ich erwartungsvoll.

"Ja so was in die Richtung habe ich schon gedacht."

"Also bist du nicht enttäuscht", frage ich langsam.

Tyler lächelt und packt eine Weste, vier Pullis, ein T-Shirt und eine gemütliche Leggins ein. Er geht zu meinen Bücherregal und dreht sich verwirrt zu mir.

"Was machst du sonst noch außer lesen?"

"Ich spiele Gitarre und schreibe manchmal Songs."

"Die Gitarre ist zu größ. Die nehmen wir das nächst mal mit. Aber welche Bucher liest du gerne?"

"Carrie und letztens habe ich Call me by your name gelesen. Außerdem finde ich Paper Town toll."

Tyler packt auch die Bücher ein.

"Wieso nimmst du nicht auch etwas Schminke mit?", schlage ich vor.

"Gute Idee."

Ich gebe Tyler meine Lieblingswimperntusche, ein Puder, einen Pinsel und eine kleine Flasche Parfum.

"Nimm das auch mit."

Ich halte Tyler drei Cosmopolitan hin. Er schnappt sie sich und packt sie behutsam ein.

"Holly! Tyler! Kommt runter!", brüllen Rachel und Ethan die Treppe rauf.

"Jetzt wird es ernst", lächle ich verzweifelt.

Rachel und Ethan stehen in der Küche. Sie kochen anscheinend gerade Spaghetti. Ich liebe Spaghetti aber natürlich nur die vegetarische Version. Tyler legt seinen Arm um meine Schulter. Was wollen die jetzt von uns?

"Deckt bitte den Tisch", fordet uns Rachel auf.

Der Tisch ist schnell gedeckt und wir können uns hinsetzen. Wir nehmen uns alle gierig. Tyler schlürft zum Teil seine Spaghetti und ist zum Teil siene Spaghetti. Ethan schaut mich an, während ich Tyler beobachte.

"Ja so ist mein Bruder. Ich hoffe du kommst damit zurecht", sagt Ethan belustigt zu mir.

"Dann hast du Holly noch nie Spaghetti essen gesehen", lacht Rachel.

Ich nehme mir meine Gabel und stopf mir die Spaghetti rein. Die halben fallen mir wieder aus dem Mund und ich becklere mich. Tyler sieht mindestens genau so schlimm aus wie ich.

"Jetzt siehst du was ich immer mitmache", erzählt Rachel.

"Wieso? Was erzählst du ihm über mich?", frage ich beschämt.

"Nichts was ich nicht weiß", lacht Ethan.

Ethan weiß viel über mich. Früher haben wir uns einmal sehr gut verstanden. Kein Wunder, dass er einmal mit Rachel zusammen gekommen war. Tyler nimmt seine Serviette und wischt sich ab. Ich mache das Gleiche. Anscheined sind wir doch nicht so verschieden wie wir immer geglaubt haben.

"Schauen wir uns jetzt einen Film an?", fragt Ethan.

"Ja, wie wäre es mit Titanik", schlägt Rachel vor.

"Oh ja, wie wäre es mit einem schnellen Kopfschuss anstatt eines langen qualvollen Tot", schlage ich freundlich vor.

"Dann mach du doch einen besseren Vorschlag", sagt Rachel beleidigt.

"Carrie."

"Nein nicht das schon wieder", jammert Rachel.

"Den kenn ich nicht", sagt Tyler.

"Du kennst doch mein Lieblingsbuch Carrie von Stephen King und das ist der Film dazu", erkläre ich.

"Gehört habe ich schon davon aber gesehen noch nicht."

Zur allgemeinen Überraschung hat sich Rachel durchgesetzt. Ethan und Rachel kuschel auf dem Sofa neben mir. Tyler hat sich in Dads Fernsehsessel bequem gemacht. Der halbe Film ist vorbei. Wie ich diesen Film hasse. Er ergiebt keinen Sinn und ist auch keine Dokumentation über die Titanik, was ich früher einmal glaubte bis ich des bessen belehrt wurde. Rachel und Ethan fangen an rumzumachen. Ich stehe auf und setze mich auf die Lehne des Fernsehsessels zu Tyler.

"Dieser Film ist der größte Mist", sage ich verzweifelt.

Tyler lacht und zieht mich auf seinen Schoß.

Er flüstert mir zu: "Du bist so anders als alle erzählen."

"Man soll nicht alles glauben was man hört", flüstere ich zurück.

"Es ist schon Mitternacht. Ich bin schon so müde gehen wir ins Bett, Babe?", fragt mich Tyler um den restlichen Film zu entkommen.

Ich gähne und nicke zustimmend. Tyler und ich sagen schnell gute Nacht und gehen in mein Zimmer.

Alles nur Fake?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt