Mein Wecker klingelte gefühlte 10 mal, aber ich wollte noch nicht aufstehen. Ich liebte es mich im Bett hin und her zu wälzen. Doch Nach einer gefühlten Ewigkeit beschloss ich aufzustehen und ging in die Küche um was zu essen. Ich machte mir Omelett und trank frisch gepressten Orangensaft. Alles schien ganz normal zu sein, so wie jeden Samstag. Ich ging ins Bad und nahm eine Dusche, zog mich an und ging eine Runde spazieren.
Nur wusste ich nicht wo der kalte Herbst Wind mich hinführen würde. Ich ging in den Wald und liebte es für mich allein zu sein, den ganzen Stress zu vergessen und einfach zu Atmen. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich die Schritte hinter mir garnicht wahrgenommen habe. Plötzlich hörte ich eine alt bekannte Stimme hinter mir, die mir eine intensive Gänsehaut verspürt hat. Ich wusste ganz genau wer das war, nur hab ich nicht verstanden warum er jetzt hier ist. Ich drehte mich nicht um, wollte nicht in diese Augen schauen. Sie sind so kalt und machen einem Angst wenn man zu lange rein schaut. Ich mochte ihn nicht wirklich leiden, er war von sich viel zu sehr überzeugt und dazu konnte man nie einschätzen wie er sich fühlt. Ich dagegen war ein offenes Buch. Endlich wieder in der Realität angekommen, spürte ich seine Hand auf meiner rechten Schulter, das heißt wohl das ich mich umdrehen musste.
Da war er, er hat sich kaum verändert. Er war um die zwei Köpfe größer als ich, Aschiges braunes Haar, tief blau Augen und sah sportlich aus. Ich sah bestimmt perplex aus, wollte aber so tun als wäre es ganz normal, das er hier im Wald ist. Das erste was ich raus bekommen habe ist:"naa alles fit im Schritt?"
Und ich bereute es auch sofort. Ich meine wie komisch kommt das denn, haben uns zwei Jahre nicht gesehen, kann ihn nicht wirklich leiden und wir sind mitten im Wald und das erste was ich frage ist:"alles fit im Schritt"?!
Doch nach seinem Gesichts Ausdruck zu urteilen fand er das nicht so toll. Was ist nur los mit ihm, warum ist es so schwer ihn zu verstehen.
"Was machst du hier ?" Fragte er ernst.
"Spazieren wie du siehst" antwortete ich schroff.
"Du solltest nicht hier sein"
"Auch mehr oder weniger schön dich wieder zu sehen"
"Du hast dich kaum verändert, bist immer noch die nervige Zicke geblieben. Schade eigentlich"
Ich weiß nicht wieso, aber es hat mich einfach so sehr getroffen, dass mir Tränen aufstiegen. Ich meine er kannte mich doch gar nicht. Wieso hat er so eine Wirkung auf mich.
"Na los geh irgendwo anderes spazieren, hier hast du nichts zu suchen"
"Was hast du nur gegen mich?" Fragte ich mit zittriger Stimme.
Doch er schaute mich nur verachtend an und ging. Ich musste hier raus und meine Wut irgendwo raus lassen.Also beschloss ich zum Sport zu gehen. Wegen diesem blöden arschloch war mein Tag hinüber. Ich meine was fällt ihm überhaupt ein mich zu beleidigen. Nach dem ich etwas runter gekommen bin, ging ich noch einkaufen. Auf dem Weg nachhause hab ich nochmal über die Begegnung nach gedacht, wer ist er denn bitte, dass er mir verbietet im Wald zu sein?!. Ich ging mit schnellen Schritten nach Hause und räumte mein Einkauf ein, Wechselte meine Schuhe und beschloss in den Wald zu gehen. Die Sonne ging unter und es war schön zwischen den Ästen die Sonne zu sehen und zu Spüren. Ich kam mir dumm vor, dass ich mich von diesem Typen kleinbekommen habe, er kann mir gar nichts verbieten. Also ging ich ganz stolz und Sieges sicher durch den Wald. Es wurde schon dunkel und eigentlich wollte ich zurück, aber ich entdeckte eine Hütte und so neugierig wie ich bin, hab ich mich dazu entschlossen mal reinzuschauen.
Die Tür war nicht abgeschlossen, aber es war sehr dunkel in der Hütte, sodass ich meine Handy Taschenlampe benutzen musste. Ich machte die Tür auf und schaute mich etwas um, der Mondschein machte die Sicht leider nicht besser, aber das hielt mich nicht auf dort reinzuschauen. Hier war nicht viel drin, nur ein Schreibtisch mit komischen Bildern die ich nicht wirklich zuordnen konnte, Seile und Bücher lagen rum,dazu war es auch noch sehr sauber. Das heißt wohl das hier jemand öfters ist. Ich fand es sehr spannend, bis ich ein Schatten eines Mannes sah
"Wer ist da?" Fragte ich ängstlich und im selben Moment knallte die Tür zu. Panik stieg auf und ich rannte zur Tür, doch sie war abgeschlossen. Ich schrie wie ich noch nie geschrieben habe.
"Hilfe lasst mich raus, bitte hilft mir jemand. Ich bin hier eingeschlossen bitte. Hilft mir jemand". Es war zwecklos, Ich bekam kalte Hände und mein atmen war, als würde ich nach Luft Ringen. Als ich endlich mein Atem unter Kontrolle hatte, war es für ein kurzen Augenblick totenstill. Doch dann spürte ich ein Atem an meinem Nacken und ich begann zu zittern. Reflexartig drehte ich mich um und leider fiel mir auch dabei das Handy aus der Hand. Ich bekam mit voller Wucht ein Schlag auf dem Kopf und war weg.
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DIE STILLEN SCHREIE
Short StoryWenn die Neugier dich das Leben kostet... [Abgeschlossen]