100 Nachrichten

Regentage

Kennst du das? Dir geht es besser nach einer endlos scheinenden, schrecklichen Zeit. Es kam eine Petson die dir gezeigt hat, was lieben bedeutet. Diese Person hat dir aus dem tiefsten Loch geholfen und dich glücklich gemacht. Sie ist immer da, egal wo und wann.
Du fühlst dich frei.
Frei von allen sorgen.
Frei von dem Stress.
Frei von negativen Gedanken.
Frei von Bösem.
Ja..
Frei von allem, was nicht gut ist.
Man weiß zu schätzen was man hat. Man behält es. Tief in einem drin.
Und diese Person weiß alles. Merkt wenn etwas nicht stimmt. Du kannst dieser Person alles sagen. Egal was es ist. Und das macht dich glücklich.

Doch dann kann es passieren, das eine Kleinigkeit an deine Psyche gelangt. Deine Psyche kann man nicht steuern. Genauso wie Gefühle. Und dann fängst du wieder an zu sinken. In dieses Loch.
Man hinterfragt mehr und fühlt sich wieder unwohler.
Das, das sind diese Regentage.

Und genau das ist wieder eingetroffen.

Es war wieder mal am regnen. Ich war einkaufen und trug nun die Tüten Richtung nach Hause und zu Palle. Der Regen floss förmlich an mir runter, denn ich hatte keinen Regenschirm. Und an meiner Jacke war zu meinem Pech keine Kapuze. Also war ich gezwungen, durch den strömenden Regen zu laufen. Palle war am aufnehmen und konnte deshalb nicht mal eben mich mit dem Auto abholen.
Ich blickte halb nach vorne und halb auf den Boden. Im Augenwinkel sah ich ein paar Menschen die schnell durch den Regen rannten, um sich wo unterzustellen.
Und ich lief mit schnellen großen Schritten einfach durch den Regen. Ich mochte es. Denn es sieht auch keiner ob man weint oder nicht.
Ich war wieder mal kurz davor. Meine Gedanken schweiften ständig weg. Und ich stellte mir unendliche Fragen über die dümmsten Dinge. Ich zweifelte. An vielem. Ja, sogar an Palle und mir. Ich hatte Angst. Vor Verlust. Und ich merkte wie Tränen meine Wangen runter flossen.
Der Regen wurde stärker und klatschte nun in mein Gesicht. Tränen und Regentropfen konnte nun niemand mehr unterscheiden.
Ich konnte nicht aufhören.
Es zerfrisst mich wieder.

Als ich dann nach einigen Minuten ankam, kam Palle mir direkt entgegen, brachte die Einkäufe in die Küche und kam wieder zu mir. Er zog mich ins Bad und schüttelte nur den Kopf. "Warum schreibst du nicht? Ich hätte auch die Aufnahme unterbrechen können Mänjuel."
"Eh.. wollte nicht stören.." antwortete ich und versuchte normal dabei zu klingen.
Er reichte mir ein Handtuch und ich sollte eine warme Dusche nehmen, was ich auch tat. Es war schwer nicht zu weinen aber ich musste mich zusammenreißen. Diese Tage vergehen schon wieder, redete ich mir ein. Das allerdings schon seit einigen Tagen..
Palles sanfte Stimme riss mich dann aus den Gedanken und ich zuckte zusammen. Er kicherte nur und legte mir Klamotten hin und musterte mich kurz. Sein Blick wurde kurz etwas fragend und besorgt, doch ging dann wieder. Er räumte die Einkäufe ein und nahm weiter auf.
Ich duschte schnell fertig, zog mich an und betrachtete mich kurz im Spiegel. Etwas angewidert aber auch okay musterte ich mich. Nicht ganz zufrieden aber okay. Ich seufzte und verließ das Bad.
Ich hörte Palle lachen, was mir ein leichtes Lächeln zauberte. Er schaffte es einfach, mich immer etwas aufzumuntern. Doch ich wusste nicht, ob es diesmal auch geht. Oder ob ich es alleine schaffen muss. Ich war planlos.
Mit diesen Regentagen.

Es vergingen ein Bis zwei Stunden bis er fertig war.
Ich lag regungslos in unserem Bett und starrte an die Decke. Mit den Gedanken wieder wo anders.
Palle kam rein, musterte mich und seufzte leise. Er zog sich eine Jogginghose an und legte sich zu mir. Aber seitlich und sah mich an. Seine Berührung an meinem Arm verschaffte mir ein Kribbeln und ich sah zu ihm und lächelte etwas.
"Worüber zerbrichst du dir seit Tagen den Kopf? Ich merke und sehe das. Egal was es ist, ich bin immer bei dir." sprach er sanft auf mich ein.
"Kennst du das? Palle. Diese plötzlichen Regentage?"

____________________________

Es kam lange nichts. Ich war nicht sicher ob ich weiter schreiben sollte. Aber ich werde noch etwas schreiben. Bis zu einer bestimmten Stelle.  Aber das brauch noch etwas.
Tschus