Seele

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Ciel

Nach dem Essen im Speisesaal hatte sich Ciel gleich von Maylene umkleiden lassen, genauso, wie sie ihm das Essen gebracht hatte.
Kein Sebastian.
Kein teuflisch guter Butler, der ihm das Essen serviert hatte.
Nicht er.
Ciels Herz zog sich leicht zusammen.
Was war das?
Leicht schüttelte er den Kopf und ging in Richtung Kutsche, die Bard für ihn bereitstellen sollte.
Ciel wunderte sich, dass seine Angestellten heute noch nichts falsch gemacht haben.
Vielleicht lag es auch an Snake, der seit Sebastian weg war versuchte Ordnung in das Haus zu bringen.
Aber er würde es niemals so gut machen wie Sebastian...
Warum ging ihm dieser scheiss Dämon nicht mehr aus dem Kopf?
Verzweifelt raufte er sich die Haare, während die Kutsche losfuhr.
Würde Undertaker ihm helfen können?
Und was, wenn nicht?
Konnte es wirklich das Ende gewesen sein?
Würde er ihn wirklich nicht mehr sehen?
Nie wieder?
Wo war er jetzt?
Ging es ihm gut?
Warum hatte er den Vertrag gebrochen?
Warum hätte er nicht einfach seine Seele fressen können, so wie es ihm versprochen wurde.
Die Mörder der Eltern des Earls waren gefasst.
Sie waren getötet worden und hatten ihre gerechte Strafe erhalten.
Warum also hatte es der Teufel nicht über das Herz gebracht Ciel das Leben auszuhauchen?
Der Junge Earl konnte immer noch diese rot glühenden Augen vor sich sehen.
Triefend vor Gier.
Er hatte sich über die Lippen geleckt und war auf den Blauhaarigen zugekommen.
Er hätte ihm fast die Seele aus dem Leib gerissen.
Ciel hatte sich auf Schmerzen eingestellt und dann hatte ihn der Butler geküsst.
Natürlich nur zweckmäßig.
Damit er seine Seele nehmen konnte.
Deshalb hatte Ciel es leider auch nicht genießen können...
Moment mal.
Leider?
Aber auf einmal hatte Sebastian dann von ihm abgelassen, was durch einen verwirrten Blick des Earls quittiert worden war.
,,Ich kann nicht",hatte er gegen seine Lippen gehaucht.
Bei diesen Worten und der Nähe des ehemaligen Butlers hatte Ciel eine Gänsehaut bekommen und sein Herz hatte schneller geschlagen.
Und dann war er einfach verschwunden.
Weg.
Und erst dann hatte Ciel begriffen, dass Sebastian gerade auf seine Seele verzichtet hatte.
Auf das, was er am meisten begehrte.
Für eine leere Hülle.
Eine menschliche Gestalt.
Eine gebrechliche junge Gestalt.
Für Ciel.
Wieso?
Und auch erst dann hatte der Junge begriffen, dass Sebastian für immer von ihm gegangen war.
Zu viele Fragen hatte Sebastian hinterlassen.
Fragen, die er nicht ohne die Hilfe seines Butlers beantworten konnte.
Fragen, die ihm den Schlaf raubten.
Und dann waren da noch die Sehnsüchte.
Warum?
Warum fühlte sich Ciel so hingezogen zu diesem Monster?
Er war ein Teufel.
Er konnte keine Gefühle haben.
Und warum hatte er dann auf Ciels Seele verzichtet?
Vielleicht hatte Ciel ihm ja etwas bedeutet?
Absurd.
Der Junge Earl musste selbst über seine eigenen Gedanken lachen.
Was machte er sich da nur vor.
,,Ich vermisse dich, Sebastian",meinte er mit einem Grinsen.
Vielleicht konnte der Angesprochene ihn ja hören?
Wer wusste das schon.
Aber bald würde er mehr wissen.
Die Kutsche stoppte und die Türe würde geöffnet.
Undertaker.
Ciel hoffte sehr, dass er ihm weiterhelfen konnte.

Verräter (in Arbeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt