Das Schwert lebt!?

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"Servus", sagte ich zu dem Schwert in meiner Hand.

"Peace", erwiderte eine Mädchenstimme, die eindeutig von dem Heft ausging.

Ich ließ es erschrocken fallen und sprang einen Schritt zurück, wobei ich eine Vase mit fluoreszierenden Anemonen vom Fensterbrett riss.

Percy starrte mich mit offenem Mund sprachlos an. (Ich ärgere mich immer noch, dass ich mein Handy nicht dabei hatte, um ein Foto zu machen. Percy sprachlos sieht man nicht alle Tage. Aber andererseits sind Handys ja keine wirklich gute Idee bei Halbgöttern)

"Es-es hat gesprochen", stotterte Percy , der Stimme wiedergefunden hatte.

Das Schwert summte wütend, dann erhob es sich von dem Boden, bis es auf Gesichtshöhe mit mir schwebte und Percy die scharfe Spitze ins Gesicht hielt.

"Ich bin eine Sie, verstanden! Und nennt mich gefälligst Silver, diese langen, griechischen Namen kann ich nicht ausstehen. Und wehe, du lässt mich nochmal fallen", es , ich meine, sie drehte sich zu mir um. 

Ich nickte überrascht. "Yes, Sir"
"Was glotzt du so blöd?", fauchte Silver Percy an. "Hast du einen limitierten Erkenntnishorizont bezüglich der objektiven Realität?"

"Was?", fragte Percy verdutzt. "Ob du dumm bist, hab ich gefragt!"

"Woah. Locker bleiben", ging ich bestimmt dazwischen. You need to calm down, jodelte eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf vor sich hin.

"Wir vertragen uns jetzt alle", sagte ich und packte Silvers Heft.

"Ich meine, ich mobbe Percy auch gerne, aber ich darf das, weil ich seine Schwester bin"

Percy protestierte schwach.

"Also entschuldige dich!". Silver seufzte. "Sorry, Percy"

"Geht doch". Ich ließ Silver herumwirbeln. "Du bist voll leicht", bemerkte ich. Viel leichter, als die Trainingswaffen, die ich vorhin mit Percy ausprobiert hatte. 

"Danke", sagte das Schwert geschmeichelt.
Ich schnellte nach vorne, stach auf einen imaginären Gegner ein und schwang es dann wie ein Katana über den Kopf.

"Deine ähm", Percy räusperte sich. "Äußerst talentierten Fechtversuche müssen warten. Es gibt gleich Essen"

In dem Moment flog die Tür auf und Annabeth kam hereingestürmt.
"Wo bleibt ihr? Kommt schon! Wir müssen danach auch noch zu Chiron. Er will irgendwas mit uns besprechen".

Percy küsste sie kurz, wobei ich höflich den Blick abwandte. "Hoffentlich keine neue Mission"

Annabeth seufzte "Wir werden sehen".
Gemeinsam verließen wir die Hütte, wobei ich wieder die Kappe auf Silvers Spitze setzte und den Kugelschreiber dann in meine Haare steckte.

Nachdem ich die Hälfte meines Essens in das Opferfeuer gekratzt hatte und dabei "Danke, Dad", gesagt hatte, ließ ich mich an unseren Tisch fallen.

"Woher kommst du nochmal?", fragte Percy. Ich schluckte den Bissen Fladenbrot hinunter, den ich im Mund hatte. "Florida. Aventura".

"Kenn ich nicht". 
"Woher auch"

"Warst du schonmal in New York".
Ich schüttelte den Kopf. 

Nach dem Essen, bei dem Percy mich mit lauter Fragen gelöchert hatte, versammelten wir uns im Haupthaus um den Pingpongtisch herum, wobei ich den Leopardenkopf misstrauisch betrachtete.

"Ich hab jetzt mein eigenes Schwert", flüsterte ich Piper zu, doch bevor sie zu einer Antwort ansetzen konnte, kam Chiron hereingetrabt.

"Hallo", begrüßte er uns. Tiefe Sorgenfalten hatten sich in seine Stirn gegraben.

"Ich will es kurz und schmerzlos machen: Ihr habt eine neue Mission."

Percy jaulte gequält auf. "Keine Solche. Ihr seid eher so etwas wie Diplomaten. Eine alte Freundin von mir, Minerva McGonagall hielt es für eine gute Idee, die Zauberer und Halbgötter zu verbinden, damit wir eine Allianz bilden können, falls es wieder zu einem Krieg kommen sollte. Deshalb sollt ihr nach Hogw- ".

Er konnte den Satz nicht beenden, da ich in hysterisches Kichern ausgebrochen war. 
Ich lachte so heftig, dass mein Bauch wehtat und ich nach Luft japsen musste.
Ich rutschte langsam vom Stuhl , bis ich auf dem Boden lag und weiter wie ein Psychopath lachte.

Plötzlich HalbblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt