Kapitel 21

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Es dämmerte schon langsam und der Wald wurde durch die tief stehende Sonne in ein warmes Licht getaucht. Tobi hielt immer noch die Hand des Blonden, lockerte aber jetzt etwas zögerlich seinen Griff und gab sie wieder frei. Es tat ihm gut eine Person bei sich zu haben, selbst wenn sie einfach nur da war und kein Wort von sich gab, die Gesellschaft half ihm.
Eine Weile schlenderten sie so durch die Bäume. Still schweigend, eine angenehmes Stille, auch wenn der Braunhaarige doch etwas peinlich berührt schien.

Nun war es an Tobi den Großen durch den Wald zu führen, denn dieser überließ ihm nun wieder die Führung. Flüchtig spürte der junge Mann eine Wärme an der linken Hand und Finger die vorsichtig seine streiften. Er blieb stehen, wand seinen Blick den blauen Augen seines Gegenübers zu, welcher etwas beschämt rot anlief und auf den Boden starrte. Tobi musste unwillkürlich Lächeln, selbst wenn er es nicht gewollt hätte, hätte er nichts dagegen tun können. "Großer", schmunzelte er und hielt ihm seine kalte Hand hin. Curry zögerte einen unsicheren Moment lang, ergriff aber trotzdem dankbar die eisigen Finger.

Er wurde sicher durch den halbdunklen Wald geleitet. Den größten Teil der Strecke mehr querfeldein als auf befestigten Wegen. Tobi brachte ihn auf eine Lichtung. Inzwischen schien der Mond am Himmel durch das nun offene Blätterdach auf die beiden Männer hinab. Kalte Schatten waren überall durch das schwache Licht auf dem Waldboden zu sehen. Ein wenig überwältigt von dem Anblick der etlichen Sterne am Nachthimmel und der Mystik die nun irgendwie auf der Lichtung herrschte wusste der Blonde gar nicht wo er zuerst hinsehen sollte. Tobi quittierte das ganze mit einem Lächeln.

Die Augen des Großen glühten regelrecht als er den Kleineren dankbar ansah und kurz darauf in eine lang andauernde Umarmung zog. Nach geraumer Zeit lösten sie sich wieder voneinander. Tobi hatte das Gefühl seid langem wieder einmal wirklich ehrlich Lächeln zu können. Dieser Mann hatte sein Herz von dem Eis von dem es umschlossen war befreit, oder jedenfalls ein Stück weit aufgetaut. Vorsichtig strich er dem großen Blonden über die Wange, platzierte seine Hand in dessen Nacken und reckte seinen Kopf, so langsam und vorsichtig er nur konnte, zum Anderen hoch. Sein Herz zerbarst beinahe seine Rippen, auf jeden Fall fühlte es sich so an, als er den warmen Atem Kevins auf seinem Gesicht spürte. Die letzten Millimeter erschienen dem Kleinen so unglaublich quälend langsam, er hätte seinen Gegenüber am liebsten direkt überfallen. Endlich wurde er von seinem Leiden erlöst. Tobi seufzte tief, alle Anspannung fiel von ihm ab und er genoss diesen sorglosen Moment zutiefst.

Der Blonde versank regelrecht in dem Kuss. Versuchte alles was gerade geschah in vollen Zügen zu genießen und aufzunehmen. Die rauen, kaputten aber dennoch liebevollen Lippen Tobis, die Wärme die sich trotz der kalten Hand in seinem Nacken in seinem Körper ausbreitete. Er strich über die dunklen Haare des Anderen, kraulte dessen Nacken, was ihn wiederum zu einem erleichterten aufseufzen brachte. Curry musste Lächeln. So handzahm hatte er den oft so brutalen und grausamen Mann noch nie erlebt.

Sie lösten sich wieder voneinander, versanken jeweils in den tiefblauen Augen des Gegenübers. Dieser Kuss war so voller aufrichtiger Liebe gewesen, es ging weder um Lust noch um Spaß an der Freude sondern einfach nur um eine tiefe Leidenschaft und Liebe.

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Jaaa ich bin auch gerne mal ein bisschen schnulzig in den Kapiteln

Bild von Barbara Riek aka riektheboss

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