An einem Montag, dem 25. August, wurde ich geboren. Natürlich kann ich mich nicht daran erinnern. Aus zuverlässigen Quellen weiß ich allerdings, dass meine Familie zu der Zeit bei Freunden von uns war. Sie wollten scheinbar eigentlich einen netten Sonntag miteinander verbringen, als ich meinte langsam Mal mehr Platz haben zu wollen. Letztendlich hab ich dann doch noch bis zum nächsten Tag auf mich warten lassen, der Sonntag war für meine Familie aber wohl gelaufen. Ich brauchte halt damals schon viel Aufmerksamkeit und ohne Drama geht eben gar nichts. Sogar Joni beschwert sich jedesmal wieder darüber, dass er noch genau weiß, wie er an jenem Montag morgen schwarzbrot mit Nutella zum Frühstück aß. Weil es irgendwie nichts anderes gab bei der Familie. Für einen fast sieben-Jährigen essen liebenden Jungen sicher ein traumatisches aber auch besonderes Erlebnis. Ob es ihn mehr interessiert und gestört hat als die tatsache, dass er gerade eine kleine Schwester bekommen hat weiß ich nicht. Immerhin war er fortan nicht mehr der kleinste der Familie, um den sich alle kümmern. Für meine größeren Geschwister war das ja nichts neues mehr. Auch wenn sie sich wohl nicht so gut daran erinnern konnten, was passiert ist, als Joni auf die Welt kam. Von zwei und vierjährigen kann man das aber auch wirklich nicht erwarten.
Ich war scheinbar ein süßes kleines Mäuschen, denn meine Mum begann nach der Geburt Tagebuch zu führen in Form eines Briefes an mich. Leider hat sie das nur etwa drei Wochen durchgezogen, wahrscheinlich wurde es danach zu anstrengend. Aber daher weiß ich, dass ich als wir aus dem Krankenhaus kamen erstmal mehr Zeit mit meinen Geschwistern hatte, denn jeder von ihnen durfte zehn Minuten in seinem Bett mit mir kuscheln. Als ich dieses Tagebuch zusammen mit meiner Mum gelesen hab, kamen mir fast die tränen, so süß hatte sie das dort notiert.
Von meiner Schwester Hanni weiß ich, dass sie oft auf mich aufpassen sollten, als ich ein bisschen größer war und sie total stolz auf ihr großes Schwestern Dasein war. Aber immer, wenn jemand mich sehen wollte, waren meine Eltern da und haben mich gezeigt. Dabei wollte sie das eigentlich so gerne machen, denn schließlich war sie doch meine große Schwester, die mich immer bewacht hat.
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Safety
General FictionMy Story Die Geschichte eines Mädchens, eines Mädchens ohne viele, große Träume. Eines Mädchens mit starken Gefühlen. Eines Mädchens, das seine Geschichte schreibt. Meine Geschichte.