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Mit schlechter Laune verabschiedete ich mich von meinen Freundinnen, schloß mein Fahrrad ab, stieg auf und trat lustlos in die Pedale. Es war Freitag, 15:21. Endlich war Wochenende. Das war gut. Aber sonst...

Ich seufzte bei dem Gedanken meinen Eltern meine Mathe Note beichten zu müssen- schon wieder eine 5. Dabei hatte ich diesmal sogar ein gutes Gefühl gehabt.

Ich kaute auf meiner Unterlippe, trat weiter in die Pedale und versuchte mir eine angenehme Formulierung einfallen zu lassen, mit der ich das Gespräch über die misslungene Arbeit einführen könnte.

Doch dann munterte sich meine Miene schlagartig auf. Es gab ja noch Palle. Der würde mich aufmuntern. Das tat er jedesmal, wenn ich eines seiner Videos guckte. Ganz egal, worum es in dem  Video ging. Allein seine Stimme und seine Art muntern mich täglich auf und brachten mich nicht selten zum Lachen.

Mit neuer Kraft trat ich in die Pedalen. Nach weiteren 5 Minuten war ich endlich Zuhause. Noch waren meine Eltern nicht da, meine Mutter hatte Freitags Spätdienst und mein Vater war frühstens um 8 da.

Also stellte ich mir Nudeln von gestern in die Mikrowelle. Während sich die Tortellini dort drinnen im Kreis drehten, entsperrte ich mein Handy, welches sich gerade mit dem WLAN bei uns verband. Sofort ploppten alle möglichen Nachrichten auf dem Bildschirm auf: WhatsApp, Twitter, Instagram und YouTube. Ich suchte die alltägliche Benachrichtigung von Palles neuem Video. Schließlich fand ich sie, der Titel und das Thumbnail sprangen mir sofort ins Auge.

Der Titel des neuen Videos lautete: "Der FREEDOMSQUAD bei mir ZUHAUSE!<> Paluten Vlog". Das Thumbnail zeigte vier junge Männer, die alle gemeinsam in die Kamera grinsten. Einer davon war Palle, einer Zombey. Der dritte war blond und hatte grünen Augen, der letzte besaß ebenfalls grüne Augen, trug aber eine weiße Maske und hatte schulterlange braune Haare.

&quot;Der FREEDOMSQUAD bei mir ZUHAUSE!&lt;&gt;Paluten Vlog&quot;Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt