Homicidal Liu x Reader

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Wow. Klasse. Es hatte ja nicht gereicht, dass der erste Schultag so grauenvoll wie immer war, nein, natürlich hatten Gott, Buddha, oder von mir aus auch die allmächtige Riesengazelle noch eins drauf setzen müssen, damit ich den Bus verpasst hatte. Schließlich durfte es nicht passieren, dass ich einmal pünktlich meine Spaghetti essen und ein Glas Eistee trinken konnte. Nope, nicht in meinem Leben.

Und wie sollte es anders kommen, als ich meinem Schicksal wie ein tapferer Soldat entgegen gesehen hatte und mich auf den Weg nach Hause machen wollte, fing es an, zu gewittern und bald darauf prasselte der Regen wie aus einem gigantischen Duschkopf auf mich hinab. Jetzt hatte ich schon wieder überhaupt keinen Bock mehr auf gar nichts. 

Da ich aber nicht komplett durchnässt und wie der größte Penner aussehend (wobei sich letzteres sowieso nicht vermeiden ließ) Zuhause ankommen wollte, nahm ich lieber die Beine in die Hand und lief zügig den Gehweg entlang, meinen Rucksack als Regenschirm benutzend.

Der Wind heulte stark, während sich über mir Donner und Regen einen Konkurrenzkampf an Stärke lieferten und ich befürchtete schon, von einem Blitz erschlagen zu werden. Die zwei Kilometer würde ich jetzt bestimmt nicht mehr laufen. Irgendwas musste mir einfallen.

Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren, meine Füße trugen mich fast schon automatisch voran und meine Hände, mit denen ich den Schulranzen über meinem Kopf hielt, spürte ich schon gar nicht mehr. Ich guckte mich um und erblickte einen Spielplatz, genauer gesagt meinen Lieblingsspielplatz, als ich ein kleines Kind war. Der lag eigentlich nicht auf der Route zu mir nach Hause, also musste ich mich ordentlich verlaufen haben, sofern das in einer Kleinstadt möglich war. Umkehren war jetzt erst recht keine Option mehr.
Aus Erinnerungen wusste ich noch, dass dort ein öffentliches WC lag, also überlegte ich nicht mehr lange und sprintete auf die andere Straßenseite.

Der Boden des Spielplatzes war matschig und ich musste aufpassen, nicht hochkant auf die Fresse zu fliegen. Schon zitternd wegen der Kälte und des Regenwassers, das meine Kleidung durchnässt hatte, joggte ich an den in die Jahre gekommenen Schaukeln und Klettergerüsten vorbei, zur öffentlichen Sanitäranlage, deren Wände mit Graffiti besprüht waren. Nichts wie rein!

Nun saß ich schon geschätzte 2 Stunden in dieser Kabine, die nebenbei ein paar undichte Stellen an der Decke hatte, und wartete darauf, dass das Unwetter endlich vorbei sein würde.
Als ich erneut die Tür einen Spalt öffnete um rauszublicken, hörte man nur noch leises Donnergrollen von weiter weg und der Regen hatte längst aufgehört. Ich nahm also meinen Rucksack (der völlig nass war. Wenigstens waren keine 'wichtigen' Schulbücher drinnen) und verließ meinen Unterschlupf.

Plötzlich erinnerte ich mich daran, dass meine Eltern sich wahrscheinlich mordsmäßig Sorgen um mich gemacht haben mussten (oder wütend waren, je nachdem) und holte mein Handy aus der Tasche, um bei Mom anzurufen. Gendankenverloren, mit dem Blick aufs Handy gerichtet, ging ich ein paar Schritte, ohne zu sehen, wohin. Gerade als ich die Anruftaste drücken wollte, hörte ich jedoch Stimmen, die sich zu unterhalten, oder wohl eher zu streiten schienen.

Neugierig wie ich war schlich ich auf den großen Busch zu, hinter dem eine kleine Sitzmöglichkeit war und versteckte mich dahinter. Meine Augen konzentrierten sich darauf, durch die vielen kleinen Zweige etwas erkennen zu können. Dort hockte eine Person, was ja eigentlich nichts besonderes war.
Ein Junge, etwa 18 oder 19, der lässig auf der Bank saß und mit sich selbst zu diskutieren schien. Er hatte braunes Haar und einen grün-schwarzen Schal um seinen Hals gebunden. "Komisch", dachte ich. "Wer trägt schon im September einen Schal?" Na gut, es war kühl draußen, aber nicht so kalt, dass man einen dicken Schal brauchen würde.

Bevor ich weiter über die Kleidung des Unbekannten nachdenken konnte, drehte er sich zur Seite und starrte in die Luft. Hatte er da Tattoos im Gesicht? Ich kniff die Augen zusammen, um den außergewöhnlichen Gesichtsschmuck besser erkennen zu können, und da sah ich es. Er hatte lauter Nähte um Gesicht, und die sahen verdammt echt aus. "WAS ZUR HÖLLE?!", Geschockt stolperte ich zurück und versuchte, vom schlammigen Boden aufzustehen, ohne sofort wieder hinzufallen. Zu spät. Der Kerl hatte mich längst entdeckt und kam nun auf mich zu. Game over.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 23, 2018 ⏰

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