Kapitel 1

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Gelangweilt hob ich eine Augenbraue.
Ich wusste, dass er mehr drauf hatte als er jetzt zeigte, aber mir sollte es Recht sein. Ich meine, ich hatte was ich wollte.
Ich drehte mich um und wollte gerade von der Matte treten als ich an der Hüfte gepackt und auf den Boden gezogen wurde.
>>So schnell kommst du mir nicht davon, Süße.<<
Ich lag unter ihm auf der harten Matte und sein Gesicht mit dem süßen Grinsen kam mir immer näher. Bevor er reagieren konnte rollte ich mich unter seinem Arm hindurch und stand in einem eleganten Zug vom Boden auf.
>>Du bist anscheinend zu langsam "Süßer".<< Ich fand den Spitznamen eigentlich gar nicht so schlimm, aber wir waren kein Paar und das sollte er nicht vergessen. Ich mochte es nicht, mich zu binden. Es machte alles so kompliziert und der Verlust bei einem Tod wäre für beide Seiten nicht sehr schön. Zumal es in meinem Job eher Mal dazu kommen könnte.
>>Ich kriege heute noch eine Kuss von dir. Ich schwör's!<< , schrie er mir lachend hinterher. Auch ich musste schmunzeln. So war Cole nun Mal. Er gab sich nicht so schnell geschlagen.
Ich hatte auch nichts gegen einen Kuss. Aber er interpretierte in so was schon Mal schnell etwas hinein, was nicht da war. Einmal hatte ich mit ihm geschlafen. Das war bevor ich wusste, dass er auf mich stand und er dachte, wir wären zusammen. Er tat mir wirklich leid, als ich ihm gesagt habe, dass wir nur Freunde waren, aber er hat es nach einiger Zeit verkraftet. Danach hat er sich in den Kopf gesetzt, mich zu seiner Freundin zu machen.
Bis jetzt hat es noch nicht geklappt.
Ich schlenderte in die eher klein wirkende Küche neben dem riesigen Trainingsraums und nahm eine Flasche kaltes Wasser  aus dem Kühlschrank. Ich ließ es langsam meine Rachen runter laufen und genoss das Prickeln, das man spürte, wenn es im Magen angekommen war. Ich leerte die Flasche bis zur Hälfte und nahm dann den Edding zur Hand um meine Initialen darauf zu vermerken. Nur kam ich nicht dazu. Eine große Hand nahm mir die mit kleinen Wasserperlen überzogene Flasche aus der Hand und setzte sie an den Mund. Dann leerte der dazugehörige Kerl sie mit einem Zug. >>Bitte sehr Cole. Und weil du so lieb gefragt hast, gebe ich dir gerne das Wasser, das ich noch trinken wollte.<<
>> Ich weiß doch, dass du dem King of Everything alles gibst.<< Sein Augen waren zu kleinen Schlitzen verengt und man konnte nur noch schwach erkenne, dass die Iris darunter in einem hellen Grau strahlte. Er kniff seine Augen immer so zusammen, wenn er versuchte ernst zu bleiben, aber ich kannte ihn zu gut. Ich musste bei den Worten und besonders seiner Aussprache so lachen, dass auch er sich nicht mehr halten konnte und ebenfalls losprustete.
>>King of Nothing würde es wohl eher treffen.<<, erwiderte ich immer noch grinsend und warf die leere Flasche, die er mir auch noch wieder gegeben hatte in den dafür vorgesehenen Behälter. Auch wenn man es uns nicht glaubt, lag uns die Erde sehr wohl am Herzen. Nicht so wie die meisten Menschen, die auf ihr lebten. Bei dem Gedanken fiel mir ein, dass ich mir noch die Akte von dem nächsten Patienten anschauen musste. Ich wollte ja nicht einfach irgendeinen dahergelaufenen Spast erschießen.
>Woran denkst du schon wieder, Süße<<
Cole kam mir schon wieder gefährlich nah und drückte sein Becken gegen meins. Ich wich so weit zurück, bis ich gegen die Spüle stieß. Wie klischeehaft. Ich verdrehte innerlich die Augen. >>Ich habe über meinen nächsten Auftrag nachgedacht. Ich muss mir noch die Akte durchlesen<<
>>Kann das nicht noch etwas warten?<< Ich wusste, was das Lächeln auf seinen Lippen zu bedeutete hatte und ich hatte keine Lust auf das ganze Theater. Entweder ich würde ihn jetzt küssen, oder er würde mir den ganzen Tag wie ein kleines Schoßhündchen hinterher laufen und versuchen mich mit blöden Sprüchen ins Bett zu kriegen.
Ich blickte ihm in die Augen und konnte sehen, dass er wusste, dass er mich rum hatte.
Seine Hände legten sich auf meine Hüfte und seine Lippen berührten meine. Nur ganz leicht und flüchtig striffen sie meine. Er zog seinen Kopf wieder zurück und guckte mir noch Mal in die Augen.
>>War das etwa schon alles?<<
Ich konnte die Provokation in meiner Stimme nicht verbergen. Ein süffisanftes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. >>Ganz sicher nicht, Babe<< Er überbrückte die kurze Entfernung zwischen uns und drückte sich gegen mich. Ich spürte seinen Mund auf meinem und das Prickeln, welches ich so liebte. Das Prickeln, was ich bis jetzt immer nur beim ersten Kuss mit einer Person gespürt hatte. Wenn man noch nicht wusste, was auf einen zu kam. Bei Cole spürte ich es jedes mal. Der Kuss wurde intensiver und seine Hände wanderten zu meinem Po. Mit Leichtigkeit hob er mich hoch. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte und zog ihn mit meinen Armen näher an mich heran. Als er mich auf der Anrichte absetzte, musste ich grinsen. Noch mehr Klischees.
>>Hey, versau nicht den Moment. Ich muss das hier genießen.<< Ich musste noch mehr lachen, hielt mich aber zurück. >>Dann mach ich ihn dir Mal unvergesslich.<< Flüsterte ich in den Kuss und drückte bei Becken gegen seins. Meine Hände fuhren in seine seidenweichen Haare. Mit meinen Fingern drehte ich sie zu kleinen Spiralen und zog ein bisschen daran. Meine Beine überkreuzten ich hinter ihm um noch mehr Druck ausüben zu können. Mit meiner Zunge suchte ich mir den Weg zu seiner und ließ sie miteinander spielen. Ein Stöhnen entfuhr seinen Lippen und ich vertiefte den Kuss. Ich wusste, dass es das genaue Gegenteil von dem war, was ich ihm eigentlich vermitteln wollte aber ich wusste, dass ich nur ein Mal lebte und auch Mal spaß haben durfte. >>Das sieht aber nicht so aus, also würdest du nichts von mir wollen.<< Keuchte er als ich kurz meine Lippen von seinen nahm.
>>Ich möchte einfach nur was Spaß haben.<< Flüsterte ich verführerisch. Er zog seine dunklen Augenbrauen hoch, sagte aber nichts weiter. Ich hielt auch meinen Mund und drückte ihn stattdessen wieder aus seinen. Seine Hände schoben sich wieder unter meinen Hintern und hoben mich erneut hoch. Weiter küssend trug er mich zu der Weichbodenmatte und ließ mich darauf fallen. Empört schnaubte ich.
Cole stand nun über mir und blickte mich nur grinsend an. Langsam und geschmeidig beugte er sich über mich und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann senkte er seine Lippen wieder auf meine.
>>Ich will euch ja nicht stören, aber der Boss will mit euch reden.<<
Langsam löste ich meine Lippen von denen von Cole.
>>Tust du aber. Und sag ihm, dass wir in fünf Minuten da sind.<<
>>Du weißt, dass er es hasst zu warten.<< James Stimme nervte mich und ich ignorierte ihn einfach. Ich legte meine Lippen ein letztes Mal auf Coles und erhob mich dann. Eigentlich war ich dankbar für die ungewollte Unterbrechung. Ich wollte nicht, dass das hier noch ausartete.
>>Ich gehe mich eben umziehen und frisch machen.<< Sagte ich mit Blick auf James gerichtet. Dieser sah allerdings zu Cole. Und das mit einem ziemlich wütenden Blick. Dieser blickte überheblich und selbstsicher zurück. Augenverdrehend machte ich mich auf den Weg zu meinem Schrank um mich auf das Treffen mit dem Boss vorzubereiten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 13, 2019 ⏰

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