Es war ein regnerischer Freitag. Der letzte Tag vor den Ferien. James Bell saß ungeduldig an seinem Platz und schaute dem Regen zu, wie dieser auf die Erde niederfällt. Nicht mehr fünf Minuten bis alle endlich in die Ferien konnten.
Als es dann so weit war, schaute die ganze Klasse auf die Uhr an der Wand und zählten von fünf runter. Vier ... drei ... zwei ... eins. Endlich Ferien. Die Schule war in Bruchteilen von Sekunden wie leergefegt.Zu Hause angekommen machte sich der zehnjährige James fertig. Aufgeregt rannte er durch das ganze Haus, denn er fuhr wieder mit seiner Mutter zum Ferienhaus seines Großvaters. Christopher Robin.
„James, wir fahren jetzt. Kommst du?“, rief seine Mutter von unten.
In Windeseile saß der kleine Junge im Auto und war abfahrtbereit.
Auf der Fahrt erzählte James Mutter Madeline von Abenteuern, die sie mit ihrem Vater im Hundertmorgenwald erlebt hat.
„Mum, können wir auch mal in den Hundertmorgenwald?“, wollte der kleine wissen.
„Nein mein Spatz, da muss ich dich leider enttäuschen.“
„Warum denn nicht?“
Man konnte die Enttäuschung förmlich spüren.
„Naja, es ist so: ich bezweifle, dass Winnie und die anderen noch leben und dass es den Wald noch gibt, weil ich war schon eine Ewigkeit nicht mehr dort.“
„Dann können wir ja doch nachschauen, wenn wir da sind.“, schlug James vor.
„Nein. Und dabei bleibt es auch. Bitte James, ich will davon jetzt nichts mehr hören.“
Natürlich wäre Madeline wieder in den Hundertmorgenwald gegangen und natürlich hätte sie wieder Winnie, Tigger und die anderen sehen wollen, nur sie hatte Schuldgefühle, da sie ihre Freunde seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hat.
Sie hatte die Befürchtung, Winnie und seine Freunde hätten sie vergessen und hassen sie mittlerweile, da sie sich zwanzig Jahre nicht gemeldet hat.Am Ferienhaus angekommen kochte Madeline das Essen, während James nach draußen gegangen ist, um zu spielen. Zumindest glaubte seine Mutter dies.
Denn in Wirklichkeit versuchte er sich zu erinnern, wo der Eingang zum Hundertmorgenwald war und ging dann zum Baum, der zu diesem Wald führte.
Nach kurzer Zeit rief die Mutter: „James, Essen ist fertig!“ Doch von draußen kam keine Antwort. Madeline wunderte sich, warum ihr Sohn nicht kam und ging nach draußen. Auf einer Parkbank im Garten fand sie ein Stein, worunter sich ein Zettel befand.Ich bin auf einer Expodition zum Hundertmorgenwald. Warte nicht auf mich. Hab dich lieb.
James.Besorgt rannte Madeline zum Baum, in den James gegangen ist und folgte ihm. Glücklicherweise konnte sie ihn einholen, denn sie sah zwei kleine Füße in der Öffnung verschwinden. Sie zwang sich durch die kleine Öffnung im Baum, was nicht mehr so einfach war wie damals, als sie noch ein Kind war. Am Ende des "Tunnels" konnte sie das Licht sehen. Mühselig zwang sie sich durch das Loch, kam aber dennoch raus.
„Mum, ist das der Hundertmorgenwald?“, fragte James, der mitbekommen hat, dass seine Mutter ihm gefolgt ist.
„Ja, das ist er.“
„Aber wo ist er? Ich seh kein Wald.“
Madeline war verwirrt. Klar ist es schon zwanzig Jahre her, seit sie das letzte Mal hier gewesen ist, aber der Wald kann doch nicht einfach verschwinden.
Sie rappelte sich auf und konnte nicht fassen, was sie sah. Wo ist er hin? Wo ist der Hundertmorgenwald? Das einzige, was noch übrig war, war eine trostlose Ebene. Alles war weg, die Bäume, das Grün, alles ein Haufen Asche und abgesägter Baumstümpfe.
Was ist hier passiert?
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Die Rettung des Hundertmorgenwaldes (Winnie Pooh Fan-Fiction)
FanfictionEs ist nun mittlerweile 10 Jahre her seit James Großvater Christopher Robin gestorben ist. Dennoch hört er jeden Abend von seiner Mutter Madeline Geschichten vom Hundertmorgenwald. Madeline war lange nicht mehr dort, aber machte sich auch nicht mehr...