I Der Maler der im Bild verschwand

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Er war nicht besonders bekannt , er hatte zwar in mehreren Städten Ausstellungen gemacht aber dennoch wenn man fragte kennen sie diesen Künstler sagten 90% der gefragten nein die anderen 10% wollten nur nicht zugeben ihn nicht zu kennen. Ihn störte es jedoch nicht, er machte die Bilder nicht um berühmt zu werden oder um reich zu sein , er machte sie um anderen eine Freude zu machen. Er malte seine Bilder immer mit vollem Herz und wenn er mit einem nicht zu frieden war arbeitete er solange daran bis er es mochte. Seine Motive waren verschieden aber sie hatten alle eine Gemeinsamkeit sei es ein still leben oder ein Porträt ,oder doch eine Optische Täuschung , sie waren alle beruhigend und fesselnd. Man vergas oft die zeit in der man sich seine Bilder anschaut, geschweige den von der Umgebung. In seinen Ausstellungen ist es immer toten still da niemand merkt das auch andere im Raum sind jeder ist einzig und allein auf das Bild Fokussiert welches vor ihnen hängt.

Der Maler lebte mit seiner Frau und seiner Tochter in einem Haus auf dem Land, er hatte sich ein Atelier in einer Scheune gegenüber vom haus gemacht in der er manchmal tagelang drin war, seine Tochter brachte ihm dann immer was zu essen und schaute ihm ein malen zu. Hin und wieder gab er ihr auch eine Leinwand und Farbe sodass sie nicht nur rum saß. Er lebte seine Tochter, und auch sie beim malen zu sehen, er hing jedes Bild von ihr auf egal wie es aussah oder wie groß es war, jedes Bild von ihr hatte sein eigenes kleines ehren Plätzchen in der Scheune. Seine Frau unterstützte ihn auch in jeder Situation, man könnte sagen sein leben war fast perfekt, aus diesem Grund wollte er etwas machen um seine Familie für immer zu ehren, und da er etwas perfektes machen wollte entschloss er sich ein Bild zu malen was sein letztes Lebenswerk sein sollte, natürlich würde er noch andere Bilder malen aber dieses eine perfekte Bild soll sein Meisterwerk sein welches er erst beenden würde wenn er sein Pinsel für immer weglegen würde.

Er malte an seinem Bild jeden tag und mit jedem tag wurde es immer größer, er kam kaum noch aus seinem Atelier raus. Seine Frau machte sich sorgen aber wollte ihn nicht stören so brachte sie ihm jeden Tag immer morgens Frühstück , meist Brot mit Marmelade und einen Tee , mittags etwas gesundes zum nebenbei essen wie Gemüse oder frisch geerntetes Obst , und abends brachte sie ihm immer eine Portion des Abendessens welches sie kochte. Er bedankte sich stets mit kurzen Worten und Verschwand dann wieder im hinteren teil seiner Scheune. Er kam nur aus der Scheune für mehr als eine stunde als seine Tochter ihren Abschluss bekam, sie ihren Freund vorstellte und als sie heiratete, er half auch beim Auszug jedoch nach diesem ging er wieder in sein Atelier und malte weiter. Hin und wieder ging er zu seiner Frau um ihr neue Bilder zu zeigen oder um neue Farbe zu holen, niemand wusste von seinem einen Großen Bild.

Vierzig Jahre später , seine Tochter hatte nun zwei kleine Kinder die ihn wie sie damals immer beim malen zu sahen , seine Frau hat sich an seine Abwesenheit gewöhnt unterstützte sie aber dennoch in jeder Situation. Seine Tochter war nun selber eine Künstlerin , jedoch malte sie nicht sie baute Skulpturen. Er entschied sich mehr mit der Familie zu machen da er wusste er hätte nicht ewig zeit hatte so machte er viele Kunstprojekte mit seiner Tochter , zeigte seinen Enkeln wie er arbeitete und machte sogar wieder eine Ausstellung , zwar war diese nicht nur von ihm alleine aber er hatte mehrere räume nur für sich. Er erinnerte sich wie glücklich er mit seiner Familie war und entschied sich soviel zeit wie möglich mit dieser zu verbringen. Er war bei dem Abschluss seiner Enkel da , als beide ausziehen half er so gut es in seinem alter eben ging und seine Tochter Probleme hatte ,hatte er immer ein offenes Ohr für sie. Jedoch war diese zeit nicht endlos, er wurde mit Demenz diagnostiziert. Er wusste er würde mit der zeit alles und jeden vergessen so bemühte er sich noch viel mehr zeit mit seiner Familie zu verbringen, und bevor er vergas zu schreiben schrieb er sein Testament, in welches er schrieb das er all seine Bilder gerecht in seiner Familie auf teilen will , sein Atelier vermachte er seiner Tochter und sein angesammeltes Geld seiner Frau mit der Bemerkung das sie es für all die Jahre verdient hatte das Geld zu bekommen. Schluss endlich schrieb er das in seinem Atelier sich ein Bild zu ehren seiner Familie befindet welches keiner vorher gesehen hat, es sollen sich seine Tochter und seine Frau zusammen anschauen.

Er versteckte das Testament in der Schublade mit seinen Farben und sagte seiner Frau das als er stirbt sie dort danach suchen solle.Er wusste sie wurde es erst suchen wenn er stirbt alleine schon aus Respekt vor ihm, so gab sie ihm sein Wort es nach seinem tot zu suchen.

Die Monate vergingen und der Maler vergas immer mehr, zu erst vergas er seine Vergangenheit, er wusste nicht das er bildet ausgestellt hatte und das er ein mehr oder weniger bekannter Künstler war, danach vergas er das Testament und wie er schrieb. Jedoch wusste er noch tanzgenau wie er sein Leben lang malte, er Malte stetig weiter an seinem großen Meisterwerk, kurz nach dem er vergas wie man schrieb vergas er den mann seiner Tochter und seine Enkel, man musste ihn immer wieder erinnern wer sie waren , auch wenn er meinte er würde nur spaß machen und wüsste genau wer sie waren ,wusste seine Tochter das er immer mehr vergaß. Nach fast ein einhalb Jahren vergaß er seine Frau und sein Haus , seine freunde und feinde. Er wunderte sich immer wenn Seine Frau ihm essen brachte , er Fragte sie immer wer sie sei , worauf hin sie immer nur lächelte und sagte sie sei jemand den er mal sehr mochte.  Er wusste nicht was dies zu bedeuten hatte aber er fragte jeden tag und sie antwortete immer mit der gleichen Antwort. Nach Zwei Jahren erinnerte er sich nur noch ans malen und an das kleine unschuldige Mädchen welches in seinem Atelier mit einem breiten grinsen ihm zusah oder selber etwas malte. Allein diese Erinnerung machte ihn immer glücklich.  

Als er eines nachts Sah wie Seine Frau ,die er nicht erkannte, von einem Krankenwagen abgeholt wurde und seine Tochter weinend zu ihm kam wusste er das die menschen die ihn jeden tag besuchten einst wichtig für ihn waren. Er wusste nicht wer sie waren ,geschweige den wie wichtig sie waren , er wusste nicht einmal mehr wer er selber war. Er hatte vergessen wie man spricht, und sonst auch alles was er einst liebte. Das einzige was ihm blieb war sein Bild indem er täglich malte , er wusste nicht warum oder was er darstellen sollte aber er hatte stetig den drang an diesen Bild weiter zu arbeiten.

Nach einem weiteren halben Jahr verstarb er im Schlaf, er hatte immer noch Farbe an den fingern als seine Tochter ihn fand. Bei der Beerdigung war seine Frau nicht anwesend was alle zutiefst bestürzte , sie war in der Scheune , sein Atelier , und suchte nach dem Testament, sie dachte sie könne das grab immer noch später besuche , sie wollte nicht alle traurig sehen , wie sollte viellieber glücklich an ihn denken, all seine Bilder behalten und ausstellen würde . Als sie und seine Tochter das Testament lasen und gemeinsam das Bild suchen gingen, ging sie alleine zu seinem Grab und redete mit ihm , sie erzählte ihm alles war er dank seiner Demenz nicht wusste. Sie erzählte vom Ruhm seiner Tochter das sie international bekannt war , von seinen Enkeln die Beide gesund aufwuchsen , und von sich , wie sie nach ihrem Krankenhaus besuch erholte und nun im Haus alleine wohne würde was sie aber nicht störte das seine Tochter sie jede Woche besuchen kam. sie erzählte auch das sie ihr versprechen gehalten hatte und erst nachweinen tot nach dem Testament suchte. Sie erzählte ihm vom Bild was sie fand , das er ein Meisterwerk erschaffen hatte, sie erzählte ihm wie geschockt sie war als sie heraus fand das er selbst als er fast alles vergessen hatte noch immer genauso schön malen konnte , sie erzählte das sie das Geld welches er ihr vermacht hatte in ein Museum zu ehren von ihn stecken würde.

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