With broken words I tried to say

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2 Monate später

Mittlerweile war es nun 3 Wochen her, dass ich aus der Klapse entlassen wurde. Eigentlich war ich sogar selber Schuld, dass es so lange gedauert hat. Am Anfang noch hatte ich wirklich geglaubt, dass sie mir etwas gutes tun und mir helfen wollen. Doch mit der Zeit wandelte sich alles, somit auch mein Selbstbild von der ganzen Situation. Also fing ich an zu lügen, grinste jedes mal, wenn jemand kam, breit und ließ die Mundwinkel wieder fallen, nachdem die Aufpasser gegangen waren. Es war anstrengend, doch nun konnte ich jedem in dieser Anstalt etwas vormachen und log sie perfekt an. Ja Ja ich weiß. Ich sollte mir helfen lassen und bla bla bla. Aber ein Ashton Irwin kam schon alleine zu Recht in dieser grausamen Welt. 

Natürlich wusste ich noch genau, wie meine Mum mich in ihre Arme geschlossen hatte, nachdem sie mit tränenüberströmten Gesicht vor der Klapse in ihrem Mini Van zum stehen kam. Wäre ich nicht so kalt, hätte ich die Szene wohl sogar ziemlich rührend gefunden, aber in dem Moment war es mir egal. Sie war der Grund, weshalb ich das letzte Jahr in diesem Irrenhaus hatte verbringen müssen. Hätte sie ihre Klappe gehalten, dann wäre nichts passiert, aber nein. Sie dachte, sie hilft mir damit. Pah.. Lächerlich, sag ich euch! Also erwiderte ich die Umarmung nicht, quetschte mich an ihr vorbei zum Auto und verstaute meine Klamotten im Kofferraum. Das die anderen beiden Vollspacken nicht mit gekommen sind, verwundert mich gar nicht. Lucas und sein Dad sollten bloß da bleiben, wo der Pfeffer wuchs. Mit wucht schlug ich den Kofferraum wieder zu, ignorierte den verwirrten Blick meiner Mum und ließ mich fast schon elegant auf den Rücksitz gleiten (falls es bei einem Mann überhaupt elegant aussehen konnte). Ehe meine Mum auch nur eingestiegen war, hatte ich meine Kopfhörer raus geholt, um den peinlichen Gesprächen zu entgegen und lautstark meine Musik anzumachen. Ich spürte den Blick ihrerseits und war froh, mein Blick schon vorher aus dem Fenster geschweift zu haben, denn sonst hätte ich ihrere Starre nicht entkommen können.

Zuhause verlief es nicht besser, aber ich habe auch keine 'Willkommen-zurück' Party erwartet. Luke saß mit seinen genauso bekloppten Freunden Michael Clifford und Calum Hood auf dem Sofa, zockten FIFA, während sie sich nebenbei mit Chips vollfutterten. Bah.. wenn Ich nur daran dachte, wie viel Fett und Kalorien die Dinger hatten, könnte ich brechen.. Wort wörtlich, aber dazu komme ich lieber später. "Guckt mal an.. Der Irre ist wieder im Lande." Luke hatte mich also doch bemerkt, nachdem ich meine Tasche im Flur auf den Boden hatte fallen laßen und einen kurzen Blick ins Wohnzimmer geworfen hatte. "Hast du dich schön mit den anderen Psychos ausgetauscht, wie ihr euch als nächstes die Pulsadern aufschneidet?" Ok das Kommentar von Michael war wirklich unnötig, jedoch sagte ich nichts dazu und drehte mich nur um. Wieso war ich dazu auch noch so sentimental, dass mir deswegen die Tränen in die Augen schossen? Aber auch der Verlobte von meiner Mum schien alles andere als begeistert zu sein, mich wieder hier zu haben. Denn als er mich sah, hob er nur kurz die Hand um mir zu versichern, dass er mich gesehen hatte, ehe er sein Büro verließ und verschwand. Hach, die ganze Liebe in diesem Haushalt hatte mir gefehlt.

Nun saß ich oben an meinem Schreibtisch, starrte auf das Licht, welches die Lampe spendete und fuhr mir wieder einmal über die Narben. Es war einfach zu verlockend, da weiter zu machen, wo ich aufgehört hatte. Einfach, weil es keine Sau interessierte, was ich hinter verschlossener Tür trieb. Meine Mum war mal wieder damit beschäftigt, ihrem Liebsten jeden Wunsch von den Augen abzulesen, mein Stiefbruder Luke zockte an seiner Playstation 4 und mein Stiefvater ließ sich verwöhnen. Außerdem brauchte ich es.. Dieses Verlangen danach war unbeschreiblich. Ein kurzer Blick auf die Uhr folgte. 23:52 Uhr. Wahrscheinlich würde jeder in diesem Haushalt schon schlafen, da morgen Montag war und wir wieder zur Schule mussten. Ja, auch ich und ihr glaubt nicht, was für Angst ich vor dem morgigen Tag hatte. Jeder Schüler samt Lehrer wussten, dass ich mir das Leben nehmen wollte und es auch fast geschafft hätte, doch sie wussten nicht aus welchem Grund. Niemand wusste es, nicht mal meine Eltern und das wird auch schön so bleiben. 

Langsam erhob ich mich jetzt doch, krabbelte halb unter mein Bett um das dunkelbraune Buch hervor zuziehen. Ja, ich war schlau gewesen, hab die Utensilien nicht in irgendeiner Kiste versteckt, sondern mir ein Buch genommen und ein Kästchen in die Mitte der Seiten geritzt. So konnte ich praktisch alles verstecken und niemand war darauf gekommen. Als ich die rasiermesserscharfen Klingen sah, schlich mir ein Lächeln auf die Lippen. Sah krank aus? War es ja irgendwie auch, aber ich konnte mich in dem Moment nicht beherrschen. Im Schneidersitz setzte ich mich also hin, legte die Klinge an meinen, von Narben übersähten Unterarm und drückte nur zu, bis das Blut lief und sich eine Erleichterung ausbreitete. Falls ihr jetzt denkt, dass es das erste mal seit meinem Aufenthalt ist, dass ich mich selber schneide, habt ihr euch geschnitten. Wortspiel, haha. Aber nein, schon in der ersten Nacht war die Versuchung zu groß und ich habs getan. Mit einem sanften Lächeln ließ ich mich zurück fallen, drückte mit einem Handtuch, welches ich zuvor noch geholt hatte, auf die Wunde  und setzte mich dann doch wieder auf, um alles zu reinigen und wieder zu verstauen. Vielleicht sollte ich auch langsam ins Bett, immerhin musste ich morgen ja leider wieder zur Schule. Nachdem ich die neuen Schnitte eingecremt und verbunden hatte, legte ich mich ins Bett, stellte den Wecker und drehte mich zur Seite.

Fragt ihr euch, was meine Geschichte ist? Weswegen ich so geworden bin? Dann muss ich euch enttäuschen, da ich es euch jetzt noch nicht erzähle. Aber bald wird Licht ins Dunkele gebracht, versprochen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 11, 2014 ⏰

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So kiss me, kiss me (~ Lashton)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt